Besondere Auszeichnung

Ewald Gramlich erhält die Verdienstmedaille der Stadt Buchen

Der langjährige Vorsitzende des Heimatvereins wurde von Bürgermeister Roland Burger und seinem Verein geehrt

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pm
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Hainstadt. Mehr als drei Jahrzehnte war Ewald Gramlich das stets freundliche und in besonderem Maße engagierte Gesicht des Heimatvereins Hainstadt – ab 1989 als dritter Vorsitzender, ab 1993 als zweiter und ab 2002 als erster Vorsitzender.

Seine Leistungen für sein geliebtes „Heescht“ sprechen Bände im eigentlichen Sinne: Als Schriftleiter war er für das jährliche Heimatheft zuständig, das unter seiner Ägide vom Heft zum Büchlein wurde. Entsprechend emotional geriet am Mittwoch seine Verabschiedung, die im Rahmen der 83. Generalversammlung des Heimatvereins in der Pfarrscheuer stattfand – ein feierlicher Abend, an dem Ewald Gramlich zum Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins ernannt wurde und von Bürgermeister Roland Burger die Verdienstmedaille der Stadt Buchen erhielt. Nachfolger im Amt des Vorsitzenden ist Heiko Hemberger.

Rückblick auf die Amtszeit

Die Versammlung als solche stand ganz im Zeichen Ewald Gramlichs: Mit einer bewegenden Ansprache begrüßte er seine Heimatfreunde, ehe das Heimatlied nach Pater Ambrosius Götzelmann angestimmt wurde. Der scheidende Vorsitzende führte durch seinen Bericht, in dem er die wichtigsten Ereignisse und Aktionen seiner Amtszeit in Erinnerung rief. Hier verwies er auf die beständige Weiterentwicklung des Heimathefts und den technischen Wandel, aber auch die wertvolle Dokumentationsarbeit im Archiv: „Es umfasst wahre Schätze, die es zu erhalten gilt“, merkte Gramlich an. „Gemeinsam mit vielen Helfern und Unterstützern haben wir auch viel Sichtbares in Hainstadt geschaffen“, fuhr er fort und verwies auf die Sanierung von Bildstöcken und Kleindenkmälern mit hohem Kostenaufwand – so etwa am „Bild“, am Hohen Kreuz, an der Kreuzigungsgruppe vor der Kirche St. Magnus und an vielen weiteren Stellen. Ebenso wurden neue Bildstöcke und Denkmäler errichtet, beispielsweise die „schützenden Hände“ und der Gedenkstein am Wallfahrtsweg nach Hettigenbeuern in Zusammenarbeit mit dem dortigen Heimatverein.

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Als „einzigartige und große Herausforderung“ sowie als „vorbildliche Gemeinschaftsleistung aller Mitwirkenden bei Bau und Finanzierung“ bezeichnete Gramlich die St.-Anna-Kapelle, deren Bau eine arbeits- und erlebnisreiche Zeit gewesen sei. Namentlich berief er sich vor allem auf August Münch, Eugen Link und Werner Henk. „Wir sind stolz auf die Flurkapelle und darauf, dass sie von vielen gern aufgesucht wird.“

Gemeinsam habe man „Vergessenes ausgegraben und sichtbar gemacht“ – zum Beispiel den Häuserbrunnen, der zu einem weiteren Anziehungspunkt in Hainstadt worden sei. Nicht zu vergessen der 2022 zum 100-jährigen Bestehen aufgestellte „Ausscheller“: Geschaffen von Rolf Hamleh, grüßt er am „Bild“ und werte den Platz auf, um „ganz nebenbei“ auch die Entwicklung der Kommunikationswege aufzuzeigen.

Ewald Gramlich blickte auch auf zahlreiche Begegnungspunkte und unvergessliche Ausflüge zurück, ehe er allen Wegbegleitern Dank zollte. „Es war eine schöne, harmonische und ereignisreiche Zeit“, resümierte er und hoffte auf junge, aktive Neumitglieder.

Ewald Gramlich dankte der Stadt Buchen für den hervorragenden Umgang mit den Vereinen, der Ortschaftsverwaltung mit Ortsvorsteherin Regina Schüßler und Jutta Weismann, allen Helfern und allen, die sich um die St.-Anna-Kapelle verdient gemacht hätten sowie seiner Ehefrau Margret und den beiden Kindern.

Über die Finanzlage informierte Kassenwart Klemens Gramlich, dem die Kassenprüfer Gerhard Kern und Hubert Bethäuser einwandfreie Buchführung attestierten. Darauf folgten die Ehrungen, an deren Spitze eine ganz besondere Würdigung stand: Zunächst ergriff Heiko Hemberger das Wort, um das imposante Schaffen Ewald Gramlichs zu würdigen. Seit 1989 war er im Vorstand aktiv, seit 2001 Schriftleiter des Heimathefts und treibende Kraft bei zahllosen Projekten; stets von unermüdlicher Leidenschaft, Idealismus und Ideenreichtum beflügelt.

Dafür wurde Ewald Gramlich unter langanhaltendem Applaus zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt. Das würdigte Vorstandsmitglide Klemens Gramlich auf besondere Weise: „Ewald hat unschätzbare Arbeit für den Heimatverein geleistet und die richtigen Akzente gesetzt. Er wird immer ein Teil der Vereinschronik sein und bleiben!“, stellte er fest und überreichte eine Miniatur-Nachbildung des „Ausschellers“ als Ehrengabe. Das vermochte Bürgermeister Roland Burger fast noch zu übertrumpfen: Ewald Gramlich war so gerührt wie sprachlos, als er die Verdienstmedaille der Stadt Buchen nebst Urkunde erhielt. Eine mehr als angebrachte Ehrung für einen besonderen Aktivposten, der auch als Ortsvorsteher (1984 bis 1994), Stadtrat (1989 bis 1994) und in vielen anderen Funktionen stets nach Lösungen gesucht habe und diese fand.

Neuer Vorstand und Ehrungen

Der Vorstand des Heimatvereins Hainstadt wurde wie folgt gewählt: Vorsitzender Heiko Hemberger, Stellvertreter Timo Link, Schriftführer Mario Gramlich, Beiräte Jutta Weismann, Winfried Balles, Dietmar Fritzsche, Regina Schüßler, Jörg Rathmann und Tilo Kirchgessner sowie Ewald Gramlich. Beirat Ernst Mader wurde verabschiedet.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Dr. Claudia Assismus, Bernhard Bellm, Gerhard Braun, Alice Leiblein, Georg Link, Kevin Robinson, Markus Schüßler und Maria Tengler. Die Beiräte Winfried Balles und Mario Gramlich (Schriftführer) wurden für jeweils 15-jährige Tätigkeit und Kassenwart Klemens Gramlich für 20 Jahre Mitgliedschaft im Beirat ausgezeichnet. pm

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