Buchen. Auf den ersten Blick schien alles wie immer zu sein: Die vertrauten Lieder, die bekannten Gesichter und viele langjährige Marktbeschicker. Auch die alte Kanone donnerte mehrere Schüsse in den Nachmittagshimmel. Bei der Eröffnung des 192. Buchener Schützenmarkts am Samstagnachmittag wurde einem das Herz weit, auch wenn einiges anders war als sonst.
Hinter dem Fahnenträger der Schützengesellschaft reihte sich die Stadtkapelle ein, die wie gewohnt immer wieder das Schützenmarktlied spielte. Die Schützen marschierten hinterher. Dann war schon das Ende des Zugs erreicht, der recht flott die Strecke vom Museumshof über Markt- und Wilhelmstraße sowie Musterplatz zum Wimpinaplatz zurückgelegt hatte.
Bürgermeister Roland Burger zählte auf, auf was Buchener und andere Besucher in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie verzichten müssen: So fehlten unter anderem die Kutsche der Distelhäuser Brauerei und die Abordnungen von vielen Buchener Vereinen.
Identitätsstiftende Veranstaltung
„Vieles ist in diesem Jahr anders als gewünscht“, stellte Burger fest. „Wir sind aber froh, dass unser Schützenmarkt stattfinden kann.“
Bewusst habe man die für Buchen „identitätsstiftende“ Veranstaltung nicht abgesagt, sondern so lange wie möglich abgewartet. Jetzt findet der Markt zwar ohne Fest- und Weinzelt sowie in kleinerer Form als üblich statt. Doch besser ein Corona-gerechter Markt als gar keiner, meinte der Bürgermeister. Er wies auf den „bunten Angebotsmix“ der Stände hin.
Für diese würden dieselben Hygienevorschriften gelten wie für den Einzelhandel im Freien. Die wenigen Schausteller würden mit ihren Fahrgeschäften „Tradition und Hightech“ bieten. Trotz fehlender Festzelte könnten die Marktbesucher einander an den Imbissständen und in den Gaststätten der Stadt begegnen.
„Bunter Angebotsmix“
Auch die Anzahl der Ehrengäste bei der offiziellen Eröffnung am Samstag vor dem Rathaus war geringer als sonst.
Ein einziger war gekommen, und das ohne offizielle Einladung: Roland Burger begrüßte Landrat Dr. Achim Brötel, der als Flügelhornist die Stadtkapelle verstärkte. Außerdem bedankte Burger sich bei Oberschützenmeister Achim Schubert und bei Marktmeister Frank Helm sowie bei allen Schützen und bei Teresa Dittrich vom städtischen Stadtmarketing für ihren Einsatz.
Da Festzelt und Bierfass fehlten, eröffnete der Bürgermeister das Fest ohne traditionellen Fassanstich. Stattdessen hob er einen Plastikbecher mit Bier in die Luft und stieß symbolisch mit den Anwesenden auf einen erfolgreichen Schützenmarkt an.
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