Buchen. OKW-Gehäusesysteme baut ein neues Logistikzentrum für etwa 5,7 Millionen Euro. Es soll innerhalb eines Jahres fertiggestellt sein. „Das ist die größte Investition in der Geschichte von OKW“, stellte Geschäftsführer Dr. Christoph Schneider beim Setzen des offiziell ersten Spatenstichs am Dienstag fest. Die Planungen dafür hätten schon 2020 begonnen. Allerdings habe sich die Genehmigung als schwieriger herausgestellt als angenommen. Das habe im Wesentlichen an Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutes gelegen. Schneider ging in seiner Ansprache auch auf die Herausforderungen von Unternehmen in der heutigen Zeit ein und nannte den Fachkräftemangel und die Schwankungen bei Kreditzinsen. „Das ist belastend. Denn seriös ist nichts mehr plan- und kalkulierbar.“
Jetzt allerdings freue man sich über den Baubeginn. Das ehemalige Bürogebäude der Firma „Kaiser Fototechnik“, die OKW zum Jahresbeginn übernommen hat, ist schon abgerissen. Die neue Halle soll neun Meter hoch werden, über eine Grundfläche von 3000 Quadratmeter und zum Teil über zwei Ebenen verfügen. Das 17-köpfige Logistik-Team wird dann für 5000 Lagerplätze zuständig sein. Die von OKW produzierten Gehäuse werden das Lager in über 52 Länder verlassen. „Zwei von drei unserer Gehäuse gehen ins Ausland“, stellte Schneider fest. Mit dem neuen Logisitikzentrum wolle man die „digitale Transformation“ voranbringen und die Prozesse effizienter gestalten bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf. Man werde das neue Gebäude in Stil und Design an die bestehenden anpassen.
Schwierige Genehmigung
Landrat Dr. Achim Brötel bestätigte, dass die Genehmigung des Gebäudes nicht einfach gewesen sei. Es sei schließlich gelungen, insbesondere die Löschwasserversorgung „in engem Zusammenwirken zwischen dem OKW, der Stadt Buchen und dem Landratsamt“ zu klären. In diesem Zusammenhang kritisierte der Landrat die Bürokratie: „Wenn wir in solchen Bereichen unnötigen Ballast abwerfen würden, wäre das ein Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels.“ Denn alle Personen, die solche „sinnfreien Aufgaben“ erledigen müssten, könnten für andere Arbeiten produktiver eingesetzt werden. Der Landrat bezeichnete OKW als „Keimzelle für den modernen Wirtschaftsstandort Buchen“ und lobte die Unternehmerfamilie Schneider dafür, ihrem Stammsitz in Buchen die Treue zu halten.
Auch Bürgermeister Roland Burger freute sich darüber, dass es gelungen sei, bei der Genehmigung alle Hindernisse zu beseitigen. „Baulärm ist Zukunftsmusik“, stellte er fest. Auch die Nachfolge des Unternehmens scheine in vierter Generation gesichert. Denn Nadja Schneider, Tochter von Christoph und Barbara Schneider, ist schon in die Geschäftsführung eingetreten.
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