Buchen. Vor dem gemeinsamen Essen mit Roland Burger hatten die Kinder in einem fast achtminütigen Interview dem Bürgermeister Fragen gestellt wie „Wolltest du schon immer Bürgermeister werden? – Was macht ein Bürgermeister den ganzen Tag“ und „Ist es anstrengend, Bürgermeister zu sein?“ Sie erfuhren, dass der Umbau und die Erweiterung des Burghardt-Gymnasiums zu Burgers Lieblingsprojekten zählt und die Entscheidung, ob die Stadt das Waldschwimmbad schließen oder renovieren sollte, zu seinen schwierigsten.
Mit Roland Burger per Du
Natürlich sind die jungen Reporter mit ihrem Gesprächspartner per Du. Sie wollen ihm schließlich auf Augenhöhe begegnen. Und so fragten alle vier Kinder am Schluss im Chor: „Gehst du auch mal zu ,McDonald’s’?“ Diese Frage bejahte Roland Burger. Er bestelle dann häufig ein „McRip“-Menü und zum Nachtisch das Eis „McSundae“ mit Schokolade. Zur freudigen Überraschung der Kinder lud der Bürgermeister sie anschließend in das Schnellrestaurant ein.
Am vergangenen Mittwochnachmittag waren die Kinderreporter Maren Geßner (10 Jahre) und Alexander Wörz (9 Jahre) in Eberstadt auf Recherche. Im Schlepptau hatten die beiden Fachbereichsleiterin Sarah Wörz und die für das Projekt „Digitales Kinderrathaus“ zuständige städtische Mitarbeiterin Helga Schwab-Dörzenbach sowie einen Kameramann. Sie trafen sich mit Nico Hofmann, Ortsvorsteher von Eberstadt und Sprecher der Ortsvorsteher der Stadt Buchen. Sie stellten ihm sieben Fragen zu den Aufgaben eines Ortsvorstehers und zu den bevorstehenden Stadtteilwochen anlässlich des Jubiläums „50 Jahre neue Stadt Buchen“.
Wie Helga Schwab-Dörzenbach erläuterte, hatte die Arbeitsgruppe „Digitales Kinderrathaus“ die Fragen vorbereitet. În diesem Gremium, das etwa dreimal im Jahr zusammenkommt, werden auch Themen entwickelt. Und natürlich greift man auch Anregungen und Fragen der Kinder auf.
Fast eine Stunde lang dauerte der Dreh mit Nico Hofmann. Zuerst musste ein ansprechender Ort in der Nähe der Sporthalle gefunden werden. Das Team entschied sich für den benachbarten Kinderspielplatz. In unterschiedlichen Kameraeinstellungen filmte der Kameramann zunächst die Kinder, wie sie ihre Fragen stellten, dann den Ortsvorsteher, wie er antwortete. In den nächsten Wochen soll der Film geschnitten und online gestellt werden.
Die beiden Reporter waren mit Begeisterung bei der Sache. „Ich mache mit, weil es mir Spaß macht“, sagte Maren. „Ich habe dadurch neue Gesichter kennengelernt.“ Und Alexander bringt sich als Reporter ein, „weil wir als Kinder auch Rechte bekommen sollten. Zum Beispiel Autofahren.“ Beide Kinder machen seit Gründung bei der Aktion mit. Maren hält besonders gern das Mikro während des Drehs. „Mir gefällt besonders, dass auch Kinder vor die Kamera dürfen und ich Buchi halten darf“, sagte Alexander. Für beide besteht die Schwierigkeit darin, sich konzentrieren zu können. Alexander merkt an, dass es nicht immer einfach sei, sich die Texte zu merken, die man vor der Kamera sprechen soll. „Und man muss aufpassen, dass man nicht lacht.“
An neun Drehs mitgemacht
Die beiden jungen Reporter haben insgesamt an etwa neuen Beiträgen mitgewirkt, meist gemeinsam. Maren haben die Videodrehs über die Buchener Stadtteile am besten gefallen. Dazu steuerten die Kinderreporter alle Ortschaften mit dem Auto an und stellten diese vor laufender Kamera kurz vor. Alexander kann sich nicht für einen bestimmten Dreh entscheiden: „Die Videos waren alle gut.“
Das „Digitale Kinderrathaus“ wurde am 2. Juli offiziell öffentlich präsentiert. Derzeit machen sieben Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren mit. Die Idee dazu entwickelten 2021 die Teilnehmer einer Bürgerbeteiligung mit dem Titel „Zukunft vor Ort“. Das Projekt wurde vom Land mit 20 000 Euro gefördert.
Info: Das „Digitale Kinderrathaus“ findet man unter www.digitales-kinderrathaus.de. Kinder, die mitmachen wollen, können sich dort anmelden oder direkt an Helga Schwab-Dörzenbach, Tel. 06281/31127, wenden.
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