Buchen. Die Stadt Buchen erfüllt den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz – noch. Denn schon im nächsten Jahr könnten die Plätze dafür nicht ausreichen. Dies stellte Anne Rottermann bei der Gemeinderatssitzung am Montag fest. Die Fachdienstleiterin präsentierte dem Gremium die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2022/23.
Derzeit stehen für Kinder im Alter von unter drei Jahren (U3) insgesamt 179 Betreuungsplätze in 22 Gruppen zur Verfügung, davon 141 in Kleinkindgruppen für Ein- bis unter Dreijährige sowie 38 in altersgemischten Gruppen für Zwei- bis Dreijährige. Zu Beginn dieses Kindergartenjahrs waren 15 Plätze für Kleinkinder frei. Rottermann rechnet für August 2023 mit 23 verfügbaren Plätzen. Bei den altersgemischten Gruppen werden es im August 2023 voraussichtlich 20 Plätze sein. Allerdings sind insbesondere die Krippenplätze in der Kernstadt ganzjährig belegt. Freie Plätze stehen hier in Hainstadt, in Hettigenbeuern und den sogenannten „TigeR-Gruppen“ zur Verfügung. In den zwölf Kindergärten der Stadt zählt Rottermann insgesamt 764 Plätze in 33 Gruppen (Ü3-Bereich). Nach der Einwohnerstatistik leben in der Stadt 737 Kinder mit Anspruch auf einem Kindergartenplatz. Die Versorgungsquote liegt also bei rund 104 Prozent.
Im August 2023 werden nach aktuellem Anmeldestand 751 Plätze tatsächlich in Anspruch genommen, einschließlich der 16 Kinder, die auf einer Warteliste stehen. Deren Eltern streben freie Plätze in ihrem Wunschkindergarten an. Demgemäß würden im nächsten Jahr noch 13 freie Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Engpass in Waldhausen
Anne Rottermann wies in ihrem Bericht auch auf die veränderte Lage seit Mai hin. Nachträglich aufgetretener Bedarf, zum Beispiel durch Zuzüge und Geflüchtete, sei in dem Bedarfsplan noch nicht berücksichtigt. Vereinzelt seien weitere Plätze im U3- und im Ü3-Bereich belegt worden. Deshalb sei nicht sichergestellt, dass man den Rechtsanspruch im nächsten Kindergartenjahr noch erfüllen könne. Rottermann wies auf einen Engpass bei der Betreuung von Zwei- bis Dreijährigen im Kindergarten „St. Michael“ in Waldhausen hin. Weil die Plätze für Kinderbetreuung in der Stadt voraussichtlich immer knapper würden, sei der Beschluss des Gemeinderats, „Am Rühlingshof“ eine Kindertageseinrichtung mit zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen einzurichten, richtig gewesen.
Mindestens zehn Teilnehmer
Für Grundschüler bietet die Stadt im Rahmen der „Verlässlichen Grundschule“ eine Betreuung außerhalb der Unterrichtszeit an. Anne Rottermann informierte über den Bedarf. Nach einem Beschluss des Gemeinderats bietet die Stadt diese Betreuung nur an, wenn die Gruppengröße bei mindestens zehn Teilnehmern liegt. Für die Verlässliche Grundschule haben sich an der Jakob-Mayer-Grundschule 51, an der Grundschule Hainstadt 20, an der Baulandschule Hettingen 28 und ander Nachbarschaftsgrundschule Götzingen mindestens 19 angemeldet. Für Bödigheim liegen sieben bis zehn Anmeldungen vor. An den Schulen in Götzingen und Bödigheim organisieren Schulfördervereine die Betreuung kostenfrei.
Außerdem können Eltern ihre Kinder bis 14 Uhr oder 16 Uhr betreuen lassen. Enthalten ist dann ein Mittagessen in der Schulmensa. An der Jakob-Mayer-Grundschule wird hier die Mindestgröße von zehn Teilnehmern an allen Schultagen erreicht. Für die Betreuung bis 16 Uhr ist dies nur montags, dienstags und donnerstags der Fall. Auch an der Grundschule Hainstadt reicht das Interesse an einer Betreuung bis 14 Uhr an allen Schultagen aus. Dagegen ist der Bedarf an einer Betreuung bis 16 Uhr an allen Schultagen zu gering. Auf der Grundlage des Berichts von Anne Rottermann beschloss der Gemeinderat einstimmig die Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2022/23 und die Fortführung der bestehenden Betreuungsgruppen an den Grundschulen.
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