Buchen. Stadtarchivar Tobias-Jan Kohler hat den FN weitere Informationen zur Alarmkanone der Schützengesellschaft (wir berichteten) zugesandt. Demnach stammt die Kanone aus dem Jahr 1928.
Kohler entnimmt einer Akte, dass die Stadt 1928 eine Schnellfeuersalutkanone „Modell HW Größe 10a“ für 350 Reichsmark bei der Firma Hermann Wenig aus Pocking gekauft hat. Schreiner Karl Perino sollte bei Beerdigungen von Kriegsteilnehmern, bei der jährlichen Gefallenengedächtnisfeier, an Fronleichnam, zur Verfassungsfeier, am Schützenmarkt und bei anderen Festen Salutschüsse abfeuern. 1937 werden folgende Anlässe für Salutschüsse genannt: Heldengedenktag, Fronleichnam, Schützenmarkt (Sonntag, Montag und Dienstag je drei Schuss beim Ausrücken der Schützen am „Prinz Carl“) und bei Beerdigungen von Kriegsteilnehmern. Die Stadt hatte Versicherungen für die Bediener der Kanone abgeschlossen.
Im August 1937 wurde entschieden, nicht mehr mit der Alarmkanone zu schießen. Stattdessen sollten mit einer e Pistole der Firma Vogelscheuch die Salutschüsse abgefeuert werden. 1939 hörte Karl Perino als Salutschütze auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Alarmkanone in der städtischen Scheuer in der Wilhelmstraße 26 untergebracht. Die Militärregierung entschied, dass die Kanone nicht verwendet werden dürfe. 1952 wollte man die Waffe für das Kreissängerfest verwenden. Ob sie gangbar gemacht wurde, ist nicht bekannt.
Künftig sollten der Stadtgärtner Rudi Melchert und der städtische Vorarbeiter Theo Lehrer die Alarmkanone bedienen. Die Alarmkanone befand sich zu dieser Zeit im Feuerwehrgerätehaus und war von dem Feuerwehrkommandanten Häfner gereinigt worden. 1965 endet der Schriftverkehr in der Akte. Es scheint jedoch, dass die Kanone nicht mehr gangbar gemacht und eine Ausbildung für die Salutschützen nicht organisiert werden konnte. mb
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