Buchen. Das Seniorenzentrum Hettingen ist am Freitagnachmittag nach neunmonatiger Bauzeit offiziell eröffnet worden. Darin befinden sich 60 Einzelzimmer mit Bad. Nach den Worten des Bauträgers Udo Schwetlick verfügt das Gebäude über eine Netto-Geschossfläche von rund 4000 Quadratmetern und hat etwa neun Millionen Euro gekostet. Bei Vollbelegung sollen dort 55 bis 60 Personen arbeiten. Bis zum Monatsende soll ein Viertel der Plätze belegt sein. „Jeden Tag ziehen Leute ein“, sagte Schwetlack im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten.
Zur offiziellen Eröffnung hatte Dominik Baier, Geschäftsführer der „Geras Seniorenpflege“, viele an der Entstehung der Einrichtung beteiligte Personen eingeladen.
Landrat Dr. Achim Brötel freute sich darüber, dass der Betreiber, die „Geras Seniorenpflege“, bereits ihr viertes Heim im Neckar-Odenwald-Kreis eröffnet habe. Mit 255 Plätzen sei das Unternehmen inzwischen zweitgrößter Anbieter von vollstationärer Pflege. Er gedachte auch des im vergangenen Jahr verstorbenen Firmengründers Klaus Baier, der den Bau des Hauses in Hettingen initiiert hatte.
Mehr pflegebedürftige Menschen
Brötel wies darauf hin, dass wegen der demografischen Entwicklung mit mehr pflegedürftigen Menschen zu rechnen sei. „Der Generationenvertrag kann nur durch jährliche Steuerzuschüsse in Milliardenhöhe aufrechterhalten werden“, sagte der Landrat. Er rechnet deshalb damit, dass die Sozialversicherungsbeiträge angehoben würden. Allerdings sei damit nicht der Fachkräftemangel zu beheben.
Vor diesem Hintergrund freute sich der Landrat darüber, dass sein Landkreis mit rund 2000 Plätzen über die höchste Pflegeplatzdichte in Baden-Württemberg verfüge. Ein Fünftel davon befinde sich in der Stadt Buchen mit 355 Plätzen. Brötel zollte den Mitarbeitern, die in Seniorenheimen arbeiten, Anerkennung. „Das ist tätige Nächstenliebe, Leib- und Seelsorge in einen“, sagte er.
„Das beste Psychopharmaka ist menschliche Nähe“, stellte Bürgermeister Roland Burger fest. Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit seien für ältere Menschen besonders wichtig. Er erinnerte daran, dass das Projekt in Hettingen einige Hürden habe nehmen müssen. So sei die Wahl des Standorts erst im zweiten Versuch gelungen. „Doch jetzt kann sich das Gebäude sehen lassen“, stellte der Bürgermeister fest.
Er lobte unter anderem das öffentlich zugängliche „Café Klaus“, das nach Klaus Baier benannt wurde. „Jeder Mensch hat die bestmögliche Pflege verdient“, betonte Roland Burger. In dem neuen Seniorenhaus seien beste Voraussetzungen dafür gegeben.
Uwo Schwertlick von der Bauträgerfirma dankte vor allem dem Hettinger Ortschaftsrat für die gute Zusammenarbeit. „Sonst wäre die Baumaßnahme nicht möglich gewesen“, sagte er.
Prokurist Reiner Kistner von der Volksbank Franken lobte ebenfalls den Neubau: „Das Gebäude ist optisch gelungen, funktional und emotional, hochmodern und zeitgemäß.“ Es handle sich um ein „zukunftsweisendes Projekt in der Region“. Damit werde die Infrastruktur für Senioren in Hettingen und darüber hinaus verbessert. Auch Kistner erinnerte an den verstorbenen Klaus Baier. Dieser sei in Hettingen geboren worden und habe deshalb über einen besonderen Bezug zu dem fertiggestellten Projekt verfügt. mb
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