Boxberg. Mit leichter Verspätung stürzte sich am Freitagabend beim Rathaussturm der FG Narrhalla, auch das närrische Volk in Boxberg in die Fastnachtskampagne 2024/25. Bis 5. März haben die Aktiven der Fastnachtsgesellschaft jetzt das Zepter in der Hand und können aus dem Vollen schöpfen. Dafür sorgte Rathauschefin Heidrun Beck, die es bei der „Amtsübergabe“ vor großem Publikum sehr eilig hatte: Sie habe schon seit Tagen auf den Besuch der Narren gewartet. Jetzt müsse sie sofort auf den Bahnhof in Wölchingen, um den Zug zum Kurzurlaub am Beach-Volleyball-Strand in „Kuba“ noch zu erreichen – „wenn er denn fährt.
Im kleinen Handgepäck hatte Heidrun Beck neben dem Rathausschlüssel, auch einen Aktenordner mit der To-Do-Liste für dringende Gemeindeangelegenheiten während ihrer Abwesenheit, die Gemeinderatssitzungsglocke, den Mittagspausen-Wecker für das Rathauspersonal und den prall gefüllten Geldsäckel der Stadtkasse.
Einer der Höhepunkte
Höhepunkt der Auftaktveranstaltung, die lautstark von den „Umpferpforzern“ und den „Black K(N)ights“ musikalisch umrahmt wurde, war die Proklamation mit der darauffolgenden Inthronisation der närrischen Tollitäten durch Sitzungspräsidentin Sarah Chrzan. Sie kündigte eine außergewöhnlich lange und abwechslungsreiche närrische Zeit „mit Pauken, Trommeln und Trompeten“ an, die erst am 5. März mit dem „Gnadenmahl“ im VfB-Vereinsheim ende. Davor gelte es im prall gefüllten Veranstaltungsprogramm auch die „Nacht der Narren“ zu überstehen, denn einen Tag später, am 23. Februar 2025, steht die Bundestagswahl auf dem Kalender.
Neues Kinder-Prinzenpaar wurden Juliane I. und Niklas I. (Juliane Stang aus Boxberg und Niklas Boppel aus Schillingstadt). Das Zepter für die großen Narren schwingen in der beginnenden Saison Dorothea I. und Lars I. (Dorothea Boppel aus Schillingstadt und Lars Kilian aus Kupprichhausen). Spalier standen bei Proklamation und Inthronisation die Zunft der Bocknarren, die roten Minifunken, die Silberfunken, die Rot-Gold-Garde der FG „Narrhalla“, die AH-Frauen, die Mitglieder der Roberto-Gruppe, und die befreundeten Gastabordnungen der „Hasekühle“ aus Grünsfeld und der „Schnocke“ aus dem benachbarten Königshofen sowie die Boxberger Vereine und eine begeisterte Schar von Zuschauern, die von den Bocknarren bewirtet wurden. Für den richtigen Ton sorgte Ortsvorsteher Steffen Adelmann.
In ihren Antrittsreden gaben sowohl das Kinderprinzenpaar als auch die erwachsenen Regenten der närrischen Tage, tiefe Einblicke in ihren privaten Alltag und vor allem in ihre Essgewohnheiten. So mag die Kinderprinzessin gerne Schokolade und Pfannkuchen. Niklas bastelt gerne und macht Musik, kennt sich aber auch mit Kühen und Schweinen bestens aus. Prinz Lars I. bevorzugt saure Kutteln während Prinzessin Dorothea I. lieber Käsespätzle auf dem Teller hat. Bei der Suche nach einem passenden Motto für die kommenden närrischen Tage gab es dann aber keine vier Meinungen: „Mit Saus und Braus“ will das Quartett die tollen Tage bis zum Aschermittwoch 2025 gemeinsam mit fröhlichen Menschen in vollen Zügen genießen.
Zuvor bedankte sich Sitzungspräsidentin Sarah Chrzan bei den närrischen Würdenträgern der zurückliegenden Kampagne, Sabrina und Martin Pacia und dem Kinderprinzenpaar Jana Meissner und Jonas Volk mit Blumen und Geschenken für das angenehme Miteinander. Außerdem stellte die Protokollchefin den Jahresorden vor, der sich mit dem schlechten Zustand der Straßen im gesamten Stadtgebiet und dem mangelhaften Mobilfunkempfang kritisch auseinandersetzt.
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