Uissigheimer Ortschaftsrat tagte

Errichtung von PV-Anlagen stand im Mittelpunkt

Zwei Landwirtsfamilien möchten „für die Landwirtschaft schlechtere Flächen“ anders nutzen – mit Photovoltaik. „Eine gute Sache“

Von 
Hans-Peter Wagner
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Auf Gemarkung Uissigheim sollen Freiflächenphotovoltaikanlagen entstehen. © Hans-Peter Wagner

Uissigheim. Hauptthema der Sitzung des Ortschaftsrats Uissigheim am Dienstagabend im Gymnastikraum war die geplante Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen auf der Gemarkung Uissigheim. Mehr als zwei Dutzend Bürger nahmen an der Sitzung teil.

In einer Zeit, in der alle nach erneuerbaren Energien riefen, passe das Projekt in die Zeit, erklärte Klaus Kuß zur angedachten PV-Anlagen-Errichtung. Bevor man ein solches Projekt der Öffentlichkeit vorstelle, müssten zuerst viele vorbereitende Dinge getätigt werden, so der Ortsvorsteher. Jetzt sei dieser Punkt erreicht.

Informationen gab es im Anschluss von den beiden Investoren Frank Arnold und Simon Stemmler. Stemmler erläuterte, es handle sich um nichts anderes wie eine Photovoltaikanlage-Anlage auf einer Freifläche. Beide Familien seien Landwirtsfamilien.

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In Uissigheim gebe es heterogene Böden, für den Ackerbau sei es eine Herausforderung, da zu wirtschaften. In den letzten Jahren habe es Probleme mit längeren Trockenphasen gegeben, mit denen man habe zurechtkommen müssen.

Diese für die Landwirtschaft schlechteren Flächen könnten anders genutzt werden: mit Photovoltaik. Deutschland habe sich ehrgeizige Ziele gesetzt, wolle CO2-frei werden. Dies könne forciert werden – auch mit Photovoltaik. Man habe sich Gedanken gemacht, so Stemmler, sei auf die Stadt Külsheim zugegangen, Interesse der Stadt sei da.

In Gesprächen hätten sich zwei Flächen als gut erwiesen, erläuterte Stemmler weiter: die Fläche „Rindenberg“ mit 21 Hektar Größe und die Fläche „Ober dem Hartgraben“ mit 14,3 Hektar Größe. Ein Blick auf die Karte verdeutlichte deren Lage nahe des Ortsverbindungsweges nach Külsheim. Auf der ähnlich genutzten Fläche „Gickelfeld“ im Westen von Külsheim bewege man sich auf guten Böden, hier seien eher schlechte Flächen genommen.

Die Vermarktung werde von regionalen Firmen übernommen, so Stemmler, in Uissigheim werde man eine Betreibergesellschaft gründen, eine Bürgerbeteiligung forcieren.

Arnold sagte, beim Genehmigungsverfahren sei man an dessen Anfang. Sofern die Zustimmung er-folge, komme es zum Aufstellungsbeschluss. Die Firma Klärle (Weikersheim) sei bei der Projektierung dabei, es sei ein langer Weg bis das Verfahren laufe. Der grobe Plan sehe vor, 2025 mit dem Bauen anzufangen. 35 Megawatt könnten entstehen, und man müsse erst wissen, wie der Strom ans Netz könne, so Arnold. Es werde einen Netzverknüpfungspunkt zum Einspeisen geben, und es bedürfe eines Umspannwerkes. In der Werbungsphase sei man im losen Gespräch, man wolle regional Strom machen und regional vermarkten.

Der Ortsvorsteher sagte, der Ortschaftsrat von Uissigheim und der Gemeinderat der Stadt Külsheim stünden dem Projekt offen gegenüber, zum einen allgemein, zum anderen, was die notwendigen Ge-nehmigungen betreffe. Es werde Schritt für Schritt gemacht, vor den jeweiligen Entscheidungen würden der Ortschaftsrat und der Gemeinderat gehört.

Irene Trabold vom Bauamt der Stadt informierte, während des Genehmigungsverfahrens redeten 15 Behörden mit. Trabold erläuterte zur Vorgehensweise, jede Behörde könne ihr Statement abgeben. Ziel sei, den Bebauungsplan als Satzung zu erreichen, dies werde wohl ein Dreivierteljahr dauern.

Der Ortsvorsteher befand, das Projekt sei eine gute Sache und werde positiv gesehen, sei eine riesige Investition zweier Uissigheimer, es gebe für die Bürger die Möglichkeit, sich in kleinem Maß zu beteiligen. Die Investoren kündigten eine weitere Informationsveranstaltung an.

Per einhellig mitgetragenem Beschluss empfahl der Ortschaftsrat dem Gemeinderat die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Solarpark Uissigheim“ – wie vorgetragen – sowie die dritte Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Külsheim und vorgenannte Planung im Parallelverfahren. Die entsprechende Behandlung im Gemeinderat ist für den 9. Oktober vorgesehen.

Es gab eine weiterführende Diskussion zu einzelnen Aspekten des Themas, Dankesworte des Ortsvorstehers für das Interesse – und abschließend Beifall aus der Zuhörerschaft.

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