Der Deutschen Lieblingssport, der Fußball, und die Begeisterung für die Nationalmannschaften haben zuletzt gelitten. Dafür sorgte Basketball für großes Aufsehen. Der WM-Titel strahlt bis nach Bad Mergentheim und zum hiesigen Sportverein aus.
Bad Mergentheim. Nachdem das deutsche Basketball-Team 2022 eine begeisternde Europameisterschaft spielte und auf dem dritten Platz landete, wurde im September mit dem Weltmeistertitel ein nie geahnter Erfolg erreicht. Das Spiel vor, unter und über dem Korb war schlagartig in aller Munde und ist „in“. Millionen zitterten bei diesen Turnieren mit und freuten sich vor dem Fernseher oder dem Computer-Monitor über den sensationellen Erfolg des Teams um Dennis Schröder.
Eine Folge dieser Erfolge, vor allem aber des WM-Gewinns, ist ein regelrechter Run auf die Basketball-Abteilung des TV Bad Mergentheim. Für Abteilungsleiter Christopher Klees – er ist im TV-Gesamtvorstand auch für die Jugendarbeit zuständig – bedeutet das viel Arbeit, aber auch viel Freude und Motivation. Beim Reporterbesuch kann er gleich drei neue Aufnahmeanträge abheften, die Kids und Jugendlichen im Alter von zehn bis 13 spielen derweil eifrig.
„Basketball gibt es im TV seit 2006, und es war immer ein Auf und Ab“, sagt Klees. 2022 habe er dann die Abteilung übernommen sowie „restrukturiert und neu aufgebaut“. Nach dem EM-Erfolg „zog es schon an, von 40 stieg die Mitgliederzahl auf 50, vor allem im Jugend- und Kinderbereich war das spürbar“. Und nun, nachdem die Nationalmannschaft Weltmeister wurde, „geht es richtig ab“, berichtet der Abteilungsleiter.
Run auf die Abteilung
„Unsere Mitgliederzahlen stiegen um 350 Prozent“, ein echter Boom also. Und – wie bereits gesagt – „der Run setzt sich fort. Wir sind eine sehr lebendige Abteilung und haben den regulären Spielbetrieb fest im Blick. Für die kommende Saison haben wir unsere Teams schon angemeldet“, betont Klees. Die Kreisliga wird also künftig auch Teams aus der Badestadt sehen.
Trendsport
Basketball ist ganz zweifellos eine Trendsportart. „Zulauf gibt es überall, aber bei uns halt extrem“, weiß Klees. Beim Reporterbesuch beim Jugendtraining (zehn bis 13 Jahre) konnte Klees wie erwähnt gleich drei neue Mitgliedsanträge im dicken Ordner einheften. „Jetzt sind’s 21, aber da kommen sicher noch mehr.“
Gleichwohl sind Interessentinnen und Interessenten im Jugend- und Erwachsenenbereich „willkommen“.
Besonders das Damen-Team braucht noch weitere Spielerinnen. Angeboten wird Basketball beim TV für Männer und Frauen ab 16 Jahren in einem Herren- und einem Damenteam – „da sind wir noch im Aufbau, aber der reguläre Spielbetrieb ist schon in Vorbereitung“.
Dazu kommen aktuell drei Kindermannschaften, und auch da ist der Schritt zum Ligabetrieb nicht mehr weit. „Unsere Kinder und Jugendlichen kommen von allen Schulen, wir sind eine bunte Mischung, die Kids beziehungsweise ihre Eltern kommen von überall.“ Und ja, der TV und natürlich auch die Basketball-Abteilung leisten einen wichtigen Beitrag in Sachen Integrationsarbeit. Was die Eltern angeht, „sind die ebenso begeistert wie ihre Kinder. Ich höre immer wieder ‘toll, dass es das (nämlich Basketball) hier gibt, wir wollen mitmachen!’“, berichtet der Abteilungsleiter.
Was Klees Sorgen macht, ist die Hallenkapazität in der Stadt. „Mehr Mitglieder bedeuten auch mehr Teams, und das wiederum bedeutet mehr Trainings- und damit Hallenzeit.“ Da ist auch Improvisation gefragt, vor allem aber Organisationstalent. Als Trainer, aber auch als Abteilungsleiter ist Klees da vielfach gefordert. „Wer viele Teams hat, der hat auch viele Kosten. Wer uns da finanziell oder materiell unterstützen will, kann sich jederzeit beim TV melden. Wir freuen uns über alle, die mithelfen wollen, den Basketballsport in Bad Mergentheim langfristig zu etablieren.“
Es wird viel gewechselt
Was macht Basketball aus? „Schnelligkeit, taktisches Verständnis, Technik, Athletik und Teamfähigkeit“, sagt Klees. Pro Team werden etwa 15 Spieler benötigt, wovon immer nur fünf auf dem Feld stehen – es wird viel gewechselt im Basketball. „Bei den Kindern ist es gut, wenn man 20 bis 25 im Team hat“, weiß Klees. Auch deshalb freut er sich beim Reporterbesuch über die drei Neuen.
„Wenn es große Vorbilder gibt, dann steigt auch das Interesse.“ Für Bad Mergentheim komme noch dazu, dass gleich mehrere Bundesliga-Teams in „Reichweite“ sind: Hochklassiger Basketball wird in Würzburg, Crailsheim, Tübingen und Ludwigsburg gespielt. „Wir sind hier sozusagen mittendrin. Das ist sicher auch eine Erklärung für den großen Zulauf“, sagt der Abteilungsleiter. Und: Ein ehemaliger Akteur des TV Bad Mergentheim und Ex-Nationalspieler, Maximilian Ugrai, ist heute in Würzburg aktiv. Er ist ein Kind der Region“, erklärt der 34-jährige Abteilungsleiter, der seit 24 Jahren Basketballer ist und aus Nordrhein-Westfalen stammt.
Mit der Bundeswehr kam er nach Niederstetten und damit in die Region. Mittlerweile habe er „im Taubertal Wurzeln geschlagen“, sagt Klees. Und natürlich hat er auch eine Aufgabe gefunden, in der er sich mit viel Freude und Engagement einbringt – im Gesamtvorstand des TV Bad Mergentheim und besonders in der Basketball-Abteilung.
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