Fischereiverein Bad Mergentheim - Außerordentliche Hauptversammlung / 56 000 Euro müssen aufgebracht werden

Teure Dammsanierung bei Althausen

Von 
Hans-Peter Kuhnhäuser
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Der Bärensee in Althausen im April. Jetzt wurde die Sanierung des Dammes beschlossen. © Sascha Bickel

Corona hat bei vielen Vereinen die Aktivitäten stark eingeschränkt, ja unmöglich gemacht. Auch der Fischereiverein Bad Mergentheim war davon betroffen. Jetzt fasste die Mitgliederversammlung einen zukunftsweisenden Beschluss.

Bad Mergentheim/Harthausen. Endlich wieder eine Vereinsaktivität, auch wenn es nur am Rande direkt ums Angeln ging – das war die Grundstimmung bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Fischereivereins Bad Mergentheim im Gemeindesaal in Harthausen. Und auch eine gewisse Neugierde war spürbar, auch wenn die Einladung bereits den wichtgsten Tagesordnungspunkt enthielt: die Dammsanierung beim Althäuser See.

Der Zweite Vorsitzende Dr. Andreas Schmitt begrüßte zahlreiche Mitglieder. Hauptgrund für diese Versammlung war der Althäuser See, vielfach auch als Bärensee bekannt. Genauer gesagt: Die Sanierung des Dammes entlang des Feldweges und des Bachlaufes. Nötig wird diese wegen umfangreicher Biberaktivitäten – Baue und Röhren, die den Damm in seiner Stabilität gefährden. Um einen drohenden Dammbruch mit all seinen negativen Folgen zu verhindern, hat der Verein bereits im Dezember 2020 den See abgelassen und die Fische, Krebse und Muscheln in andere Vereinsgewässer umgesetzt.

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Damit aber war und ist es nicht getan, denn der See ist natürlich nur mit Wasser und Fischen, Muscheln, Krebsen, Insekten und anderen Tieren darin ein richtiger See. Zudem ist er das einzige Gewässer, das dem Fischereiverein tatsächlich gehört – ansonsten verfügt der Fischereiverein Bad Mergentheim nur über einige wenige Fischrechte sowie gepachtete Strecken an einigen Bächen, der Tauber, einem Jagstabschnitt bei Unterregenbach sowie den ebenfalls gepachteten Seen in Dörtel und Hollenbach.

Was tun am Althäuser See war dann auch das Thema mehrerer Vorstandssitzungen, bei denen die Frage der Dammsanierung behandelt wurde. Die Vorstände entschieden sich letztlich für den Einbau von Drahtmatten – ein, wie der Zweite Vorsitzende Dr. Schmitt darlegte, recht kostspieliges Vorhaben. Das Drahtmaterial stellt das Kreis-Umweltamt zur Verfügung, es ist zwischenzeitlich angeliefert. Die vom Vorstand vorgeschlagene Maßnahme wurde mit dem Regierungspräsidium und Kreisumweltamt abgestimmt, sagte Schmitt. Nachdem Angebote eingeholt und ausgewertet wurde, entschied man sich für die Variante der Firma Breidenbach, verbunden mit Kosten in Höhe von rund 56 000 Euro. Zweifellos kein „billiges“, dafür aber notwendiges Vorhaben, bei dem der Verein mit vielen Helfern aktiv Hand anlegen muss und wird, um die Kosten nicht noch weiter ansteigen zu lassen.

Die außerordentliche Mitgliederversammlung war einerseits nötig, um die Zustimmung der Mitglieder zu diesem Vorschlag des Vorstandes einzuholen, andererseits ging es auch um die Finanzierung und die Erläuterung der technischen Umsetzung dieser Baumaßnahme. An den Planungen hatte sich das Vereinsmitglied Rolf Schwallach mit seinem ganzen Sachverstand beteiligt. Da der Verein nur begrenzte Mittel zur Verfügung hat, griff er Vorstand auf ein bewährtes Modell der Co-Finanzierung zurück. Der Vorschlag beinhaltete, dass jedes Mitglied noch in diesem Jahr 100 Euro beisteuert, die jeweils hälftig in den Jahren 2023 und 2024 vom fälligen Mitgliedsbeitrag samt Angelkarte „zurückerstattet“ werden. Der jeweils fällige Betrag wird in diesen Jahren um 50 Euro reduziert. Das Verfahren wurde bereits beim Kauf des Althäuser Sees vor einigen Jahren genutzt.

Die Versammlung stimmte dem Vorschlag des Vorstands zur Maßnahme und ihrer Finanzierung einstimmig zu. Allerdings wurde in der Diskussion darauf hingewiesen, dass der Biberschutz dem Verein hohe Kosten aufbürde. Wer Naturschutz fordere, der müsse die dafür notwendigen und daraus entstehenden Kosten auch vollständig ausgleichen, forderte ein Mitglied. Allerdings sei das nicht zu erwarten, entgegneten mehrere Vorstände. Wer auf höhere Kostenerstattungen setze, stünde „in fünf Jahren immer noch vor der Entscheidung, ob, mit was und wann wir mit der notwendigen Baumaßnahme beginnen sollen“.

Und so verlief dann auch die Abstimmung über den schnellstmöglichen Beginn einstimmig – die Maßnahme soll bereits im Dezember starten.

Die technische Umsetzung wurde zustimmend zur Kenntnis genommen, auch, „weil vieles, was wünschenswert erschien, einfach nicht finanzierbar ist“, wie Schmitt in seinen Ausführungen betonte.

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