Zahlreiche örtliche Themen angesprochen - Von rasenden Radfahrern über Flurbereinigung-Abschluss bis „Müllgebühren“ für Vereine

„Tempo 30“-Dorf Wachbach findet wegen „Auto-Pfadfindern“ trotzdem keine Ruhe

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mrz
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Wachbach: Verkehrsberuhigt und dennoch stark frequentiert. © MRZ

Bad Mergentheim. Interessante „Spots“ auf lokale Ereignisse bildet in Ratssitzungen stets der Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“. Die „Schlussfeststellung“ der Flurbereinigung in Edelfingen würdigte Oberbürgermeister Udo Glatthaar kurz vor dem Rat als „Jahrhundertwerk“, das über viele Jahre hinweg unterm Strich tausende Beteiligte erfolgreich an einen Tisch gebracht habe.

Stadtrat Rainer Moritz fragte nach, ob zum 150. Geburtstag des Autors Hans Heinrich Ehrler (er wurde am 7. Juli 1872 in Mergentheim geboren) eine kommunale Würdigung vorgesehen sei. Die Anfrage hat einen gewissen doppelten Boden, denn immerhin ist ein ganzer Platz hinter dem alten Rathaus nach Ehrler benannt, andererseits hat dieser sich u.a. lyrisch an NS-Diktator Adolf Hitler herangeschrieben. „Es wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und den Fränkischen Nachrichten“ eine Würdigung geben, sagte der OB.

Moniert wurde von Stefan Dietz, dass der Autoverkehr zwar gewollt aus der Innenstadt verdrängt werde, dafür aber die Radfahrer oft mit „nicht angepasstem Tempo“ in den Stadt unterwegs seien. Das dürfe man nicht einfach so hinnehmen. Außerdem kritisierte Dietz innerstädtische Pflanzareale als „nicht mehr vorzeigefähig“ und forderte die Wiederherstellung eines „ordentlichen Zustands“. Nicht alles, was so aussehe sei auch Unkraut, hilet der OB unter Verweis auf ökologische Aspekte fest. Punkt drei von Dietz als persönliches Statement: Er halte rückblickend aufgrund „explodierender Corona-Zahlen“ das Abhalten des Stadtfestes nur auf dem raktplatz für eine „schlechte Entscheidung“. Die Stadt macht hier allerdings geltend, dass man mangels Personal andere Areale gar nicht habe bewirtschaften können.

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Nachgefragt wurde auch zum (Streit-) Projekt Gänsmarkt-Brunnen und zur Frage, wann das Denkmalamt von Verlegungsplänen informiert gewesen sei. Bernd Straub, Fachbereichsleiter Stadtbau, sagte, dass es bereits 2019 einen „ersten Kontakt mit dem Denkmalamt“ gegeben habe.

Hans-Werner Springorum forderte, dass man z.B. dem VfB Sportflächen „unentgeltlich zur Verfügung stellen“ solle. Hier würden etwa „Müllgebühren“ verlangt für Abfälle, die die Sportler gar nicht verursacht hätten. „Doch, das sind die Sportvereine gewesen“, hielt die Verwaltung zum Thema Verunreinigungen fest. Letztlich sei es aber das Recht des Gemeinderats, Abgaben zu verlangen oder sie wieder abzuschaffen.

Ulrich Gebert begrüßte mit einem gewissen Unterton die Aufstellung von „Tempo 30“-Schildern im Bad Mergentheimer Ortsteil Wachbach. Es sei sehr schnell gegangen, das Dorf quasi zu verkehrsberuhigen. Gleichzeitig sei es „sehr ärgerlich“, dass sich weiter eine große Zahl an überörtlichen Autofahrern zwischen Wachbach und Lillstadt über den Berg bewege. Hier sind offensichtlich zunehmend „Pfadfinder“ unterwegs, die den kürzesten Weg zwischen Autobahn und z.B. der Kaserne Niederstetten suchten. Gebert denkt für die Steige an ein deutliches Tempolimit, damit diese Strecke aus dem Verzeichnis von Navigationsgeräten falle. mrz

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