Bad Mergentheim. „Dass es zu einer Gasmangellage in diesem Winter kommt, ist zwischenzeitlich sehr unwahrscheinlich. Ende Februar waren die deutschen Gasspeicher noch mit rund 70 Prozent befüllt – politische Vorgabe war ein Mindestfüllstand zum 1. Februar von 40 Prozent. Deshalb gibt es auch zunehmend Entspannung bei den Energiepreisen“, teilt Paul Gehrig, der Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken, auf Nachfrage der Redaktion zur Energieeinsparbilanz und aktuellen Entwicklungen mit. Weiter sagt er: „Für unsere Kunden bedeutet dies voraussichtlich deutlich günstigere Preise in 2024. Aktuell liefern wir die Mengen, die wir bereits in den beiden Vorjahren zu deutlich höheren Konditionen einkaufen mussten. Da wir nicht spekulativ unterwegs sein dürfen, müssen wir alle Mengen vor Beginn eines Lieferjahres fest eingekauft haben.“
Das Stadtwerk sei jederzeit lieferfähig gewesen, betont Gehrig, und habe alle Kunden im Netzgebiet zuverlässig beliefert – „auch die Kunden, die von ihren Discountanbietern gekündigt wurden“. Rund 50 Discountanbieter seien seit Ende 2021 vom Markt verschwunden und hätten ihre Kunden im Regen stehen lassen. Gehrig erwähnt dabei auch, dass das Stadtwerk die Strompreisbremse durch zusätzliche Erträge bei den eigenen Projekten Windpark Külsheim und Thüga Erneuerbare Energien mitfinanziert. „Noch lieber hätten wir diesen Strom unseren Kunden direkt günstiger zur Verfügung gestellt. Nachdem wir aber in das öffentliche Netz einspeisen, unterliegen wir den allgemeinen Marktmechanismen des Strommarktes“, so Gehrig.
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserversorgung kam es beim Gas in 2022 im Vergleich zu 2021 zu bundesweiten Einsparungen von 14,8 Prozent. „Bezogen auf unser Gasnetzgebiet hatten wir im gleichen Zeitraum bei uns Einsparungen von 15,1 Prozent“, so Gehrig: „Man sieht, das Thema Energieeinsparung ist angekommen.“ Allerdings müsse man berücksichtigen, dass die Energieeinsparung ja erst in der zweiten Jahreshälfte richtig angegangen wurde und es 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich wärmer war.
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