Bad Mergentheim. Neue Wege werden seit Herbst vergangenen Jahres im Main-Tauber-Kreis beschritten, um zusätzliche Fachkräfte im Erzieher-Bereich zu gewinnen. Mit Erfolg – wie die Verantwortlichen meinen.
Die Berufliche Schule für Ernährung, Pflege und Erziehung (EPE) bietet seit September den neuen Weg an, um sich zum staatlich anerkannten Erzieher beziehungsweise zur Erzieherin ausbilden zu lassen: die dreijährige „Praxisintegrierte Ausbildung“, kurz PiA.
Damit will man Quereinsteigern und höher qualifizierten, jungen Leuten, die zum Beispiel über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen, den Nachweis über das Führen eines Familienhaushalts von mindestens drei Jahren erbringen oder die Fachhochschulreife/das Abitur in der Tasche haben, den Schritt in diesen Beruf ermöglichen. Geld gibt es ab dem ersten Tag.
Die Ausbildung läuft dual – im Prinzip so wie an der damit höchst erfolgreichen Dualen Hochschule – in Theorie- und Praxisphasen über drei Jahre. Bei der PiA heißt das: zwei Tage beispielsweise in der Kindertagesstätte, drei Tage in der Schule, Woche für Woche.
Bernd Brunner ist Abteilungsleiter „Erziehung“ an der EPE-Fachschule in Bad Mergentheim und er zieht auf Anfrage der Redaktion eine überaus positive Zwischenbilanz im ersten Jahr: „Die PiA-Ausbildung im Main-Tauber-Kreis entwickelt sich sehr gut. Die Rückmeldungen sind einstimmig positiv. Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis profitieren alle Beteiligten. Unseren Auszubildenden werden von Seiten der Praxisstellen für ihr Engagement, ihre Zuverlässigkeit und ihren Umgang mit den Kindern gelobt. Man kann sich daher gut vorstellen, weiter auf die PiA-Ausbildung zu setzen und an manchen Orten auszubauen.“
Weiter berichtet Brunner mit Blick auf das neue Schuljahr: „Bei der Stadt Bad Mergentheim wurden für das Schuljahr 2021/22 erneut acht Ausbildungsplätze im Haushalt genehmigt. Wir haben somit für die PiA-Ausbildung sowohl im Landkreis als auch insbesondere am Schulstandort Bad Mergentheim eine stabile Basis und sehen die Entwicklung sehr positiv.“
Die Bewerberverfahren seien derzeit noch in vollem Gange, so dass die genaue Klassengröße ab Herbst noch nicht klar sei. „Wir rechnen aber wieder mit einer vergleichbaren Größe wie im aktuellen Jahr mit ca. 18 Auszubildenden“, so Brunner.
Wo sitzen die Ausbildungsbetriebe? Dazu sagt Brunner: „Diese sind im ganzen Landkreis verteilt, wobei es einen Schwerpunkt mit ca. der Hälfte der Plätze in Bad Mergentheim gibt. Auffallend ist, dass uns derzeit vermehrt Anfragen aus bayrischen Einrichtungen erreichen, die über die Landesgrenze hinaus auch ein großes Interesse an der PiA-Ausbildung haben.“
Das Interesse an Bewerbern sei nach wie vor „ebenfalls hoch“, merkt der Abteilungsleiter „Erziehung“ noch an und geht auf Nachfrage auch kurz auf die kürzlich durchgeführte Online-Infoveranstaltung ein. Da hätten ca. 25 Interessierte teilgenommen. Vermutlich werde auch dieses Jahr wieder die Anzahl der Bewerber die Anzahl der angebotenen Praxisstellen übersteigen.
Was müssen Interessenten und Schüler sowie künftige Ausbildungsbetriebe noch wissen und welche Fristen sind zu beachten? Wo erhält man weitere Informationen? Weitere Informationen zur PiA-Ausbildung findet man auf www.epe-mgh.de. Anfragen sind auch per E-Mail an b.brunner@epe-mgh.de oder unter Telefon 07931 / 482670 möglich. „Wir freuen uns über eine frühzeitige Kontaktaufnahme und Anmeldung, aber eine besondere Frist gibt es nicht“, so Brunner.
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