Im Evangelischen Gemeindezentrum

Geheimnissen des Erdreichs in Bad Mergentheim auf der Spur

Von 
Peter D. Wagner
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Bad Mergentheim. Durchwegs sehr gut angenommen wurde der erste „Tag der kleinen Forscher – Mint-Camp Bad Mergentheim“.

Die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ engagiert sich seit 2006 bundesweit für gute frühe Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (Mint) mit dem Ziel, Mädchen und Jungen stark für die Zukunft zu machen sowie zu nachhaltigem Handeln zu befähigen. Die regionale Initiative „Kleine Forscher Mint hoch4“ mit Sitz im Mittelstandszentrum Tauber-Franken wird von einer Kooperation zwischen der Stadt Bad Mergentheim sowie dem Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Bad Mergentheim getragen.

Bei einem Rundgang unter Regie von Iris Lange-Schmalz, Projektleiterin der Jugendtechnikschule (JTS) Taubertal, und Marcel Stephan, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Bad Mergentheim. informierten sich MdB Nina Warken und Oberbürgermeister Udo Glatthaar über das Programm sowie die einzelnen Inhalte beim ersten „Tag der kleinen Forscher – Mint-Camp Bad Mergentheim“.

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„Geheimnisvolles Erdreich – die Welt unter unseren Füßen“ lautete das Motto im Evangelischen Gemeindezentrum Bad Mergentheim. Dort waren Vorschulkinder des Kindergartens Maria Hilf und die Drittklässler der Grundschule Stadtmitte eingeladen, den Erdboden mit Schaufel, Lupe, Händen und Füßen zu entdecken sowie zu erleben. Dementsprechend konnten die Mädchen und Jungs unter anderem verschiedene Bodenarten mit allen Sinnen erforschen, die Wasserdurchlässigkeit prüfen, Kleinlebewesen in einem Waldboden entdecken, mit Erdfarben malen und eine „Samenbombe“ zum Mitnehmen herstellen. Bei der Frage „Wie schadet der Mensch dem Boden?“ wurden außerdem Aspekte der Nachhaltigkeit beim Umgang mit diesem wertvollen Naturgut angesprochen.

Im St. Vinzenz Kindergarten Bad Mergentheim stand die Entdeckung der spannenden Welt des Codings im Mittelpunkt. Die Vorschulkinder der Tagesstätte und der Jugendtechnikschule Taubertal lernten, ihre eigene „Roboter-Biene“ zu programmieren. Bei dem sogenannten „Bee-Bot“ handelt es sich um einen kleinen Roboter, der sich mit Hilfe von Tasten programmieren lässt. Die Kinder erhielten einen Einblick in die Robotik sowie in das Coden und erlebten, dass Roboter oder Computer nicht selbständig handeln, sondern vielmehr Befehle ausführen, die ihnen von Menschen in Form von verschiedenen Codes eingegeben werden. Sie erfuhren außerdem, dass diese Codes ganz exakt und wohl überlegt sein müssen, damit der „Bee-Bot“ auch wirklich das tut, was man von ihm will. Damit soll auf spielerische Weise das analytische und vorausschauende Denken sowie die Problemlösekompetenz der Kinder gefördert werden.

„Technik zum Anfassen“

„Technik zum Anfassen“, lautete der Titel am Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach – Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen und in der JTS Taubertal. Dort bekamen Jugendliche der Kopernikus Realschule die Gelegenheit, eine elektronische Roulette-Platine zu bauen, bei der durch Drücken des Tasters die LEDs abwechselnd zum Leuchten gebracht werden.

Die Stadtbücherei Bad Mergentheim präsentiert in ihrer Kinder- und Jugendabteilung unter dem Slogan „Mint-Medien zum Lernen und Staunen“ eine spannende Auswahl von Medien rund um das Thema. Die Ausleihe für Kinder und Jugendliche ist kostenlos. Außerdem hatte sich die Bücherei noch ein besonderes Quiz ausgedacht, bei dem es tolle Mint-Überraschungspakete zu gewinnen gab.

In der Roboter-AG des Deutschorden Gymnasiums (DOG) Bad Mergentheim bauten und programmierten Schüler des DOG und der Lorenz-Fries-Schule in einem gemeinsamen Workshop Roboter mit Lego- Mindstorms. Um ihre Fähigkeiten stetig zu verbessern und noch wirksamer vermitteln zu können, nahmen die Mitglieder der DOG-Roboter-AG kürzlich extra an einer Mentorenschulung der JTS Taubertal teil.

„Zum einen wird das Projekt der kleinen Forscher hier hervorragend in der Praxis umgesetzt. Zum zweiten ist einhergehend ein für die Region sowie für das Land vorbildliches Netzwerk von Kindergärten, Schulen, Stadtbibliothek, Jugendtechnikschule Taubertal und DHBW-Campus entstanden, mit dem die Kinder und Jugendlichen in den Mint-Bereichen gefördert werden“, zeigte sich Nina Warken sichtlich beeindruckt. Man habe zudem gesehen, dass die Kinder sowohl mit Experimenten als auch zum Beispiel mit Lesen an Mint-Themen herangeführt werden können. Zugleich würdigte die Bundestagsabgeordnete das hohe Engagement der Erziehungs- und Lehrkräfte sowie der weiteren Akteure und Unterstützer.

Erfolg für das Netzwerk

„Das Mint-Camp Bad Mergentheim im Rahmen des Aktionstages ‚Haus der kleinen Forscher’ war ein toller Erfolg für das neue Netzwerk Kleine Forscher Mint hoch 4“, bilanzierte unisono Udo Glatthaar. „Besonders gefreut habe ich mich über die zahlreichen Akteure: Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schulen, Jugendtechnikschule, Duale Hochschule und unsere Stadtbücherei. Alle waren begeistert dabei und haben gezeigt, dass wir in Sachen Mint für die Region ein starkes Signal setzen, indem wir das Thema an vielen Stellen und aus unterschiedlichen Perspektiven heraus mit Leben füllen und mit Begeisterung vorantreiben“, zog der OB adäquat ein durchwegs positives Resümee aus dieser Premiere. „Für uns ist es ganz wichtig, verschiedene Akteure und Einrichtungen zusammenzubringen, um sie zu vernetzen und nachhaltig zu etablieren, damit Mint für Kinder und Jugendliche erfahrbar und erlebbar wird“, bekräftigte Iris Lange-Schmalz, Projektleiterin der JTS Taubertal, wesentliche Ziele.

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