Beim Ortsrundgang

OB Glatthaar zu Besuch in Edelfingen

Ortsvorsteher und Bürger konnten Anregungen und Wünsche vortragen. Straßenlärm ein drängendes Thema

Von 
Werner Mies
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Ein heißes Thema beim Ortsrundgang mit Oberbürgermeister Udo Glatthaar, an dem sich circa 30 Edelfinger Bürger beteiligten, waren Lärmschutzmaßnahmen am Friedhof gegen den heftigen Verkehrslärm der stark befahrenen Bundesstraße 290, der insbesondere bei Beerdigungsfeiern stört. © W. Mies

Edelfingen. Einen Ortsrundgang mit Oberbürgermeister Udo Glatthaar hatte Ortsvorsteher Detlef Heidloff organisiert. Eine ansehnliche Zahl interessierter Bürger fand sich dazu am Startpunkt des Rundgangs am Friedhof ein.

Heidloff freute sich, dass auch der Wirtschaftsförderer Dr. Tim Schnyder mitgekommen war. Für OB Glatthaar war der Startpunkt des Rundganges, den Friedhof, symbolhaft für eine Zeit, in der Kriege, Wirtschaftsprobleme, Klimaveränderung und vieles mehr die Gesellschaft beunruhigten. Einmal mehr gelte es, die Vorteile einer demokratischen Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, auch künftigen Generationen zu erhalten.

Lärmschutz für Friedhof

Heidloff ging zunächst auf den seit Jahren angemahnten Lärmschutz für den Friedhof ein, der vom Lärm der nahen und stark befahrenen Bundesstraße verursacht werde. Da die notwendigen finanziellen Mittel im Haushalt bereitgestellt seien, müsse die Maßnahme noch in diesem Jahr realisiert werden.

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Glatthaar verwies darauf, dass das Bauamt aufgrund vieler laufender Projekte personell stark in Anspruch genommen sei, versprach aber, das Problem schnellstmöglich zu lösen.

Mit dazu beitragen könne eine Reduzierung der Geschwindigkeit der Autos auf der Bundesstraße auf 30 oder 40 Stundenkilometer, für die nach neuester Rechtslage die Große Kreisstadt zuständig ist. Die erstellten Lärmgutachten seien notwendig, um Fördergelder für entsprechende Maßnahmen zu erhalten. Für ihn sei am wirkungsvollsten allerdings das Fernziel, eine Umgehungsstraße in Zusammenarbeit mit den angrenzenden Taubertalgemeinden zu bauen. Nächste Station war der Einmündungsbereich der Theobaldstraße in die B 290. Dort steht seit einiger Zeit ein Imbisswagen eines Anliegers, der damit den „Edelfinger Grill“ betreiben will. Die Parkplatzfrage sei zwar geklärt, so Heidloff, aber für den Fußgängerschutz sollten zwischen Gehweg und Straße Pfosten eingebaut werden.

An der Kreuzung Theobaldstraße/Mittlere Straße zeigte Heidloff dem Wirtschaftsförderer ein seit vielen Jahren leerstehendes, ehemals landwirtschaftlich genutztes Haus und Grundstück, das einen Käufer oder einen Investor suche.

In Bezug auf die stark frequentierte Theobaldstraße plädiert der Oberbürgermeister dafür, unnötigen Verkehr und hier vor allem Durchgangsverkehr zum Industriegebiet Abelt und dem Riedpark, von der Straße wegzubringen.

Im Rahmen der Landesgartenschau und dem Stadtentwicklungsplan 2040 sollen auch in den Stadtteilen flankierende Maßnahmen durchgeführt werden, die vor allem die Ortskerne attraktiver machen. Hierzu seien Anregungen der Bürgerschaft erwünscht. „Erfreulich und mutig“ findet Ortsvorsteher Heidloff, wenn junge Menschen alte Gebäude im Ortskern aufkauften, sanierten oder erneuerten. Hierzu gebe es neben verschiedenen Förderprogrammen auch Zuschüsse von der Stadt, ergänzte der OB und wies darauf hin, dass die Zuwachsraten von Bürgern mit Kindern auch weitere Strukturmaßnahmen erforderten. Dazu zähle auch der Kauf des ehemaligen Volksbankgebäudes, das zurzeit für die Unterbringung einer Kindergartengruppe umgebaut werde.

Am Rathausplatz zeigte Heidloff einige positive Beispiele für die Entwicklung Edelfingens in jüngster Vergangenheit auf. Dazu zählen neben der Umgestaltung des ehemaligen Volksbankgebäudes die umfassende Renovierung des Feuerwehrgerätehauses, die anstehende Ausstattung mit einem neuen Feuerwehrauto und die Schaffung des Campus am Taubergrund. Die im Volksbankgebäude untergebrachten Kinder müssten sich, so Heidloff, zum Mittagessen und zur Nutzung des Spielplatzes zum Campus begeben müssten. OB Glatthaar verwies darauf, dass die Unterbringung von Löffelstelzer Kindern in den Edelfinger Bildungseinrichtungen nicht fest zementiert sei. Bei Eigenbedarf für Edelfinger Kinder müsse man für den Löffelstelzer Nachwuchs nach anderen Möglichkeiten suchen.

Am Kreuzungspunkt des Taubertalradweges mit der Theobaldstraße war wieder die unbefriedigende Verkehrssituation dieser Straße Diskussionsthema. Heidloff regte mit einem kühnen Vorschlag eine Lösung an. Der Radweg soll demnach von Unterbalbach kommend gleich an der Ortsgrenze auf ein noch zu bauendes Teilstück zwischen Noba-Gebäude und der Tauber geleitet und kurz vor der Tauberbrücke wieder auf den neuen Radweg entlang der Tauber Richtung Kernstadt geführt werden. Der OB nahm dies zur Kenntnis. Bei der Aussprache im Sportheim lobte der OB die Edelfinger für ihr sauberes Straßenbild. Zu dem immer wieder auftauchenden Wunsch nach der Sanierung von Straßen entgegnete er, dass derzeit die Schaffung und Instandhaltung von Infrastruktureinrichtungen im Vordergrund stehe.

Zum Dauerthema Theobaldstraße wolle er erst einmal abwarten wie sich die Schaffung eines „Bypasses“ am Herrenwiesenkreisel in Richtung Riedpark auswirke. Dann könnte ein alter Vorschlag, die Wilhem-Frank-Straße für den Verkehr Richtung Edelfingen zu sperren, einmal probeweise folgen, was aber auch für die Edelfinger Nachteile mit sich bringe.

Wertstoffhof für Modellprojekt?

Interessant war die Antwort des OB auf die Frage eines Bürgers, was mit dem Gelände des Wertstoffhofes nach dessen Verlagerung in den Braunstall geschehe. Dieses solle, so der OB, der kreisweiten Wasserstoffallianz zur Verfügung gestellt werden, um an einem Modellprojekt des Bundes teilnehmen zu können.

Unter anderem könne dort eine Wasserstofftankstelle für Busse und Lkw eingerichtet werden und die Abwärme der Produktion für umliegende Industriefirmen und der bei der Bildung von Wasserstoff freigesetzte Sauerstoff für die Kläranlage verwendet werden. Für die Ansiedlung von Betrieben sei schließlich neben einer ausreichenden Breitbandverkabelung das Vorhandensein von grüner Energie ein wichtiges Entscheidungskriterium sei.

Im weiteren Verlauf wurde noch die Wärmeplanung, die laut Glatthaar abgeschlossen sei, angesprochen. Thema war auch die Festsetzung des künftigen Grundsteuerhebesatzes, der wohl erst 2025 festgelegt werde. Weitere Diskussionspunkte waren der schleppende Breitbandausbau von BBV/Toni und ein notwendiges Starkregenmanagement, für das noch eine Konzeption erstellt werden muss.

Freier Autor

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