Markelsheim. Wehmut empfindet man, weil für die ausscheidende Weinkönigin ein Jahr zu Ende geht, das sie als einzigartigen Lebensabschnitt verbuchen darf. Vorfreude auf die neue Königin, die ein Jahr voller interessanter Begegnungen als Wein-Botschafterin für Markelsheim erwartet.
Und so eröffnete der Vorsitzende des Weinbauvereins Jürgen Stilling einen Krönungsabend, der nur so sprühte vor guter Laune und einer gewissen Aufbruchstimmung.
Ein besonderer Willkommensgruß ging an die noch amtierende Weinkönigin Karina Eckard und ihre Nachfolgerin Vivienne Stahl sowie an die zahlreich anwesenden Weinhoheiten aus der Region.
Seit vielen Jahren, so Stilling, prägt die Arbeit der Winzerinnen und Winzer das Landschaftsbild in der Region. Die Markelsheimer Weine sind weit über das Taubertal hinaus bekannt und beliebt. Der Weinbau war und ist bis heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, aber auch Heimat und Identität.
Sympathische Botschafterin
Im Weinbauverein und der WG sei man hocherfreut, mit der in Laudenbach wohnenden Vivienne Stahl eine junge Frau und Nebenerwerbswinzerin gefunden zu haben, die sich bereit erklärt hat, das Amt der Weinkönigin für ein Jahr zu bekleiden. Es verdeutliche einmal mehr die gute Harmonie zwischen den WG-Mitgliedsgemeinden.
Ein Jahr lang sei Karina Eckard bei vielen Veranstaltungen in der gesamten Republik eine würdige und sympathische Botschafterin für den Markelsheimer Wein, die Taubertalregion und den Weinort Markelsheim gewesen. Ein letztes Mal stellte Eckard ihren königlichen Wein vor, den Weißherbst Schwarzriesling Kabinett. In jeder der Flaschen dieses edlen Tropfens ruhe die Weintradition und die Leidenschaft der heimischen Winzer, sagte die Weinkönigin.
Bilderschau
Untermalt von einer eindrucksvollen Bilderschau ließ Eckard das Jahr Revue passieren, in dem sie nicht nur die Liebe zum Wein vertieft, sondern auch viele wahre Freundschaften geschlossen habe. Ihr Dank gehe an alle, die sie in irgendeiner Form unterstützt haben. „Ein ganz besonderer Dank gilt meiner Mom, die meine Launen ertragen hat, wenn es stressig wurde und die mir immer zur Seite stand, auch wenn es darum ging, noch schnell die Haare zu machen.“
Ortsvorsteherin Claudia Kemmer betonte, dass die scheidende Weinkönigin trotz enormer beruflicher Belastung als Studentin des Bauingenieurwesens ihr Amt mit großem Engagement und großer Freude wahrgenommen habe. Die Weinbaugemeinde sei stolz auf ihre königliche Repräsentantin. Der neuen Königin Vivienne Stahl wünschte Kemmer ein Jahr voll toller Erlebnisse, in dem Werbung für den Wein aller der WG angeschlossenen Gemeinden gemacht werde. Für die Stadt Bad Mergentheim sprach Bürgermeister-Stellvertreter Andreas Lehr. Der Krönungsabend sei auch ein Aushängeschilder für die Große Kreisstadt, deren Botschafter die Markelsheimer Hoheiten ebenfalls sind.
Landrat Christoph Schauder ging in seinen Grußworten auf die Bedeutung des Taubertals als Weinanbaugebiet und Urlaubsregion ein. Weinköniginnen seien Sympathieträger und Repräsentantinnen des Produkts Wein. Der Weinbau unterliege derzeit einem großen Wandel, auch bedingt durch klimatische Veränderungen. Der Landkreis sei sich der Verantwortung bewusst und betreibe deshalb aktive Wirtschaftsförderung.
Nun kam der spannende Augenblick, als unter dem Beifall Karina Eckard ihrer Nachfolgerin Vivienne Stahl die Königskrone aufsetzte als Zeichen der königlichen Würde. Auch dieses Mal war es ein Moment mit Gänsehaut-Feeling. Man spürte förmlich die emotionale Spannung bei der übergebenden und übernehmenden Königin, die sich bei den beiden Protagonistinnen in befreiender Freude entlud, bei den Gästen im tosenden Beifall.
Prägendes Jahr in Afrika
Freudig berührt waren auch der Bürgermeister von Weikersheim, Nick Schuppert, und der Ortsvorsteher von Laudenbach, Martin Rüttler. Die frisch gebackene Weinkönigin stellte sich vor und verriet, dass sie eigentlich eine „Neigschmeckte“ sei. Aufgewachsen ist sie in Herrenzimmern, aber die Liebe habe ihr den Umzug leicht gemacht. Nach einem freiwilligen sozialen und sehr prägenden Jahr in Ghana habe sich ihr Berufswunsch verfestigt, Menschen helfen und sie fördern zu wollen. So kam sie nach dem Studium in sozialer Arbeit zu ihrem Job in einer Wohngruppe für Jugendliche in Bad Mergentheim. Dass sie sich dann auch mit dem Weinbau befasste, lag an der Liebe (daher auch der Umzug), denn ihr Freund bewirtschaftete einen Weinberg. „Es machte immer mehr Spaß, so dass es für mich klar war – ja, das ist etwas, was Freude macht und ein idealer Ausgleich zum Beruf“, sagte sie.
„Möchte Winzer unterstützen“
Als Markelsheimer Weinkönigin möchte sie vor allem die regionalen Winzer unterstützen und die tollen Weine unter die Menschen bringen. Sie freue sich auf ein Jahr, das bestimmt auch für sie viele spannende, freudige und vor allem weinhaltige Momente bereithält und sie freue sich schon unbändig darauf.
Als Königswein stellte sie den Bacchus vor, den sie kennen und schätzen gelernt habe. Seine stetige Präsenz, sein blumiges und frisches Bouquet und sein leichter fruchtiger und unaufdringlicher Geschmack sagten ihr zu. Der Bacchus und sie hätten sehr viele Gemeinsamkeiten: aufgeweckt, lebensfroh und vielseitig interessiert. Deshalb habe sie genau ihn zu ihrem Königinnen-Wein auserkoren.
Vivienne Stahl
Die neue Weinkönigin Vivienne Stahl wurde am 11. Januar 1997 geboren, ist also 27 Jahre alt.
Sie wohnt in Laudenbach.
Von Beruf ist sie Sozialpädagogin. Sie arbeitet bei der Jugendhilfe Creglingen in der Wohngruppe Bad Mergentheim.
Hobbys und Freizeitbeschäftigungen sind: Krafttraining beziehungsweise allgemein Sport, kreative und handwerkliche Arbeiten für Haus und Garten, Unternehmungen mit Freunden und Familie.
Sie ist gerne auf Reisen um die Welt zu entdecken. So hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Ghana verbracht und auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet. habe
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