Dainbach. Der Biber hat diesmal ganze Arbeit geleistet. Es ist mittlerweile ein stattlicher See entstanden, der die angrenzenden Äcker, Wiesen und Obstbaumgrundstücke unter Wasser setzt und damit zukünftige Erträge minimiert. Persönlich würde ich eine Beibehaltung des Sees begrüßen, jedoch muss eine für alle verträgliche Lösung gefunden werden. Weitere Entscheidungen trifft allein das Landratsamt“, betont Dainbachs Ortsvorsteher Thomas Faulhaber im Gespräch mit unserer Zeitung.
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Fleißig
Der Biber ist zurück. Denn er sorgte schon vor genau einem Jahr für Schlagzeilen.
Am Dainbächle war er damals bereits fleißig gewesen. Zu fleißig. So ordnete das Landratsamt kleinere Abräummaßnahmen an, aber Unbekannte zerstörten im November 2020 (wir berichteten) mutwillig den großen Staudamm, der für einige Überflutungen gesorgt hatte.
Das Landratsamt erstattete daraufhin Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei, da keine Genehmigung von Amtswegen zur Zerstörung des Biberbaus vorlag.
Die Anzeige vom vergangenen Jahr „erbrachte leider keine konkreten Hinweise auf den Verursacher“, stellt Markus Moll, der Pressesprecher des Landratsamtes in Tauberbischofsheim, heute bedauernd fest. Er weist aber auch darauf hin, dass der Biber besonders geschützt ist.
Nun war der Biber „weggezogen“, baute an anderer Stelle nahe Dainbach und kehrte jetzt zurück.
Bibermanagement
Markus Moll merkt dazu an: „Die aktuelle Höhe des Biberdammes und die dadurch verursachten, flächigen Überflutungen sind dem Landratsamt bekannt. Derzeit wird geprüft, wie den Überflutungen entgegengewirkt werden kann, dies natürlich in Abstimmung mit dem Bibermanagement des Regierungspräsidiums Stuttgart. Eine Möglichkeit wäre der Einbau einer Dammdrainage“, so Moll.
Dainbachs Ortsvorsteher Thomas Faulhaber erklärt: „Als Privatperson und als Ortsvorsteher wünsche ich mir schon längere Zeit ein Feuchtgebiet beziehungsweise Biotop auf der Dainbacher Gemarkung.
Selbst in den Dainbacher Vorschlägen für das Stadtentwicklungskonzept 2035 fand ein Biotop seinen Platz. Wenn ich es richtig einschätze, stehen viele Bürger hinter dem Biberbau.“
Dieser sei ein Anziehungspunkt für viele Spaziergänger. Etliche Enten und gelegentlich ein Fischreiher fänden sich auch schon regelmäßig ein.
Vielleicht sollte der See doch erhalten bleiben, so Faulhaber, wenn man mit allen Beteiligten – auch den Grundstückseigentümern – verträgliche Lösungen finden könnte.
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