Bad Mergentheim. Die Wahl ist gelaufen. Jetzt gilt es auf die Details, auf die Abläufe insgesamt, aber auch die Gewinne und Verluste zu schauen. Der neue, 38-köpfige Gemeinderat ist besetzt mit 25 wiedergewählten Stadträten und 13 neuen Köpfen.
Die CDU ist weiterhin stärkste Kraft, sie stellt 14 Räte, davon sind elf schon länger dabei und drei kommen neu hinzu. Stimmenkönigin der CDU ist erneut Manuela Zahn mit 7022 Kreuzchen geworden. Doch auch sie muss – wie ihre Partei insgesamt gesehen – mit Verlusten leben, denn 2019 bekam sie noch 8400 Stimmen!
Persönliche Ergebnisse
Alexander Hay (5243 Stimmen) steigerte sein Ergebnis um 600 und auch Andreas Huck (4464) konnte sich klar verbessern, um stolze 1300 Kreuzchen. Zugelegt hat auch Wolfgang Herz (4436), um knapp 300 Stimmen, während Hubertus Hettenbach (3615) sein Ergebnis von 2019 halten konnte.
Auch Birgit Teufel (3589) blieb stabil, wohingegen sich Hariolf Scherer (3107) um gut 200 Stimmen verbesserte. Für den Wohnbezirk Edelfingen/Löffelstelzen ist Christian Müller (1963) ab sofort neu dabei.
CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Lehr (5380) steigerte sein persönliches Ergebnis um rund 1100 Stimmen – und auch Karl Kuhn (3422) holte diesmal 200 Stimmen mehr, ebenso wie übrigens Hubert Rothenfels (3714).
Drei Ausgleichssitze gibt es für die CDU in der Kernstadt: An erster Stelle für Sebastian Quenzer (3503), der neu in den Gemeinderat kommt. Stadtrat Hanspeter Fernkorn (3428) wird hierdurch auch der Einzug ermöglicht, er hielt sein Stimmenergebnis im Vergleich zu 2019. Ebenfalls neu dabei ist Michaela Fischer (2984).
Bei Bündnis 90/Die Grünen sind Philipp Lutzmann und Corvin Schmid in Zukunft nicht mehr in der Fraktion vertreten. Rainer Moritz sicherte der Partei auch dieses Mal wieder die meisten Stimmen mit 4913, aber das sind deutlich weniger als noch vor fünf Jahren – in Summe fehlen 2300!
Auch Dr. Alexandra Kurfeß (1906) wurde wiedergewählt, doch auch sie hatte 2019 noch über 700 Stimmen mehr hereingeholt. Hubert Schmieg (1849) halbierte gar sein Stimmenergebnis. Mit jeweils einem Ausgleichssitz schaffen Patrik Groß (1753) – er ist neu dabei – und Heike Uibel (1722) den Sprung in den Rat. Uibel bekam diesmal 200 Stimmen weniger als noch 2019.
Für die Freien Wähler ziehen in den Gemeinderat sieben Leute ein. An erster Stelle Stefan Dietz (3298), der sein Ergebnis deutlich um über 700 Stimmen steigern konnte. Jochen Flasbeck (3224) muss mit 1600 Kreuzchen weniger leben. Dr. Klaus Hofmann (2921) ist neu für die Freien Wähler im Gremium. Er saß schon einmal für die CDU im Rat.
Wiedergewählt sind auch Josef Wülk (2390), der rund 800 Stimmen weniger bekam, sowie Silke Karl-Ulshöfer (2008) – sie steigerte sich um rund 500 Stimmen.
Franz Imhof (2678) kam mit nur etwa 100 Kreuzchen weniger über die Ziellinie. Neu dabei ist für den Wohnbezirk Hachtel, Herbsthausen, Rengershausen, Rot und Wachbach Pierre Kranz (1427).
„Pro Bad Mergentheim“ zieht zum ersten Mal in den Gemeinderat ein – und das mit sieben Vertretern! Vorne weg Graziano Parutto (7383), dann Anna-Katharina Kuper (3159) und Elmar Fahrbach (2283). Für die Stadtteile Edelfingen und Löffelstelzen: Heiko Oertel (2074). Für Hachtel, Herbsthausen, Rengershausen, Rot und Wachbach: Florian Dietzel (2861). Zudem erhält „Pro Bad Mergentheim“ zwei Ausgleichssitze: für Przemyslaw (Jimmy) Pelka mit 2219 Stimmen und Christine Geldbach mit 2141.
Die SPD-Fraktion besteht künftig aus drei statt bislang vier Vertretern. Nicht mehr an Bord ist Jeremias Träger. Wiedergewählt wurden Klaus-Dieter Brunotte (3061), der rund 900 Stimmen im Vergleich zu 2019 verloren hat, sowie Jordan Murphy (2647), der über 1000 Stimmen dazugewinnen konnte, und Inge Basel (2351) mit einem Ausgleichssitz, die enorm einbüßte und über 1700 Stimmen verlor.
Die FDP ist weiterhin mit den selben Vertretern wie bisher auch im Gemeinderat vertreten: Artur Schmidt (2182) hat rund 300 Stimmen weniger als noch 2019 erhalten. Mit einem Ausgleichssitz kommt Prof. Dr. Hans-Werner Springorum (2121) ins Gremium. Er bekam über 600 Stimmen weniger.
Wahlleiter Jürgen Friedrich und seine Stellvertreterin Melanie Baumann vom Hauptamt der Stadt Bad Mergentheim zeigten sich im FN-Gespräch zufrieden mit den Abläufen rund um die Kommunalwahl, alles habe ohne größere Pannen und Probleme geklappt. Am Sonntag wurden ab 18 Uhr erst die Europawahl und direkt danach die Kreistagswahl ausgezählt. Nachts um 1.30 Uhr war Schluss, ehe es am Montagmorgen um 8 Uhr für sie und alle Helfer weiterging. Die Gemeinderatswahl war schließlich bis 15.30 Uhr ausgewertet.
Oberbürgermeister Udo Glatthaar und Gemeindewahlleiter Friedrich bedanken sich bei allen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern für die Unterstützung.
„Die bis zu vier verschiedenen Wahlen pro Wahlbezirk waren über zwei Tage hinweg ein Kraftakt für alle. Teilweise haben die Teams am Sonntag bis in die Nacht hinein ausgezählt, bevor es am Montagmorgen schon wieder zeitig weiterging. Ob in den Wahllokalen, in den Briefwahlbezirken, bei der zentralen Organisation im Wahlamt oder der logistischen Hilfe durch technische Mitarbeitende und den Bauhof bis hin zur IT – alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer waren mit großem Einsatz, hoher Motivation und Sorgfalt bei der Sache“, lobt OB Glatthaar. Für dieses Engagement für die Demokratie gebühre allen Beteiligten große Anerkennung und ein herzlicher Dank.
Feststellung am Freitag
Den Glückwunsch an alle Gewählten werde er, so OB Glatthaar gegenüber den FN, nach der Feststellung des geprüften und endgültigen Wahlergebnisses aussprechen, das am kommenden Freitag vorliegen wird.
Schon jetzt freut sich der Oberbürgermeister aber über einen Aspekt bei den Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen: „Die große Zahl der Kandidierenden zeigt, dass die lokale Demokratie lebt und es ein großes Interesse von Seiten der Bürgerschaft gibt, sich für die eigene Heimatstadt zu engagieren.“ Dies komme unter anderem darin zum Ausdruck, dass sich noch nie zuvor so viele Bürgerinnen und Bürger für einen Sitz im Gemeinderat beworben hatten.
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