Edelfingen. „25 Jahre ökumenisches Theobaldsfest“ – gefeiert wurde das Jubiläum mit einem Gottesdienst, gestaltet von einem großen Team und mit dem Posaunenchor Elpersheim. Anschließend gab es Mittagessen.
Die Zeitenwende begann in Edelfingen in kleinen Schritten, doch sie ist nicht mehr aufzuhalten. Der ökumenische Gottesdienst auf der Wiese hinter dem evangelischen Gemeindehaus machte das deutlich. Eine Wegmarke wurde im Mai 1997 gesetzt: Erstmals feierten Pfarrer Frank Reiniger und sein katholischer Kollege Ferdinand Bamberger gemeinsam Gottesdienst beim „Theobaldsfest“. Das gab es schon seit 1981, jetzt integrierten die Kirchengemeinderäte das katholische Gemeindefest – in Küche und Service hatte man ohnehin schon ehrenamtlich zusammengeholfen. Und auch der Posaunenchor Elpersheim, dirigiert von Hermann Neubert, war damals schon mit dabei.
Teamarbeit war auch bei den Gottesdiensten immer mehr gefragt. In diesem Jahr traf man sich zu mehreren Sitzungen in großer Runde und diskutierte dazwischen auf digitalen Kanälen weiter. So entstanden das Thema „Leben teilen, Frieden stiften – 25 Jahre ökumenisches Theobaldsfest“, mehrere Anspiele und eine Fülle von weiterführenden Gedanken. Beteiligt waren Tina Fritsch, Inge Maske, Ingrid Neumann, Beatrice Rupp, Andrea Ulshöfer und Brigitte Ulshöfer sowie als Theologen Pastoralreferent Jens Jörgensmann und Pfarrer Peter Keßler. Groß war die Freude, als der für sein niveauvolles Spiel bekannte Posaunenchor Elpersheim, jetzt geleitet von Rolf Müller, seine Beteiligung zusagte. Rund 60 Besucher – weit mehr als an normalen Sonntagen – fanden sich zum Jubiläumsgottesdienst unter den schattenspendenden Bäumen ein. Sie erlebten einen weiten Bogen von der Zeit der beginnenden Umbrüche in den 70-er Jahren bis zur selbstverständlichen Zusammenarbeit heute.
Zwei „Schwatzbasen von früher“ debattierten die Schwierigkeit einer Heirat über Konfessionsgrenzen hinweg, ein Streit von Kindern, von der Erzieherin kundig geschlichtet, wies Wege, Frieden zu erhalten. Große hätten es dabei schwerer, hieß es dazu, denn „Grundlage für unsere Fähigkeit, äußerlich Frieden zu stiften und Frieden zu wahren, ist, dass wir mit uns selbst im Frieden sind“. Das entspreche dem Wort Jesu: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Hilfreich sein könne dabei „der Glaube und das Wissen, dass wir in Gott ein Gegenüber haben, das uns vorbehaltlos so annimmt, wie wir sind“. Nach dem Gottesdienst gab es Mittagessen und Gelegenheit zu guten Gesprächen. peka
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