Festakt zum Jubiläum

Kaufmännische Schule ist seit einem Jahrhundert eine Bereicherung

KSM Bad Mergentheim feiert. Lob für Vorreiterrolle bei Digitalisierung und praxisorientierter Ausbildung

Von 
Peter D. Wagner
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Bad Mergentheim. Das 100-jährige Jubiläum war Anlass eines Festaktes und einem sehr rege frequentierten Aktionstag am Wochenende bei der Kaufmännischen Schule (KSM) mit Wirtschaftsgymnasium in Bad Mergentheim.

Zu dem Festakt am Freitag hieß der KSM-Leiter Volker Stephan zahlreiche Ehrengäste, Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Bildungseinrichtungen, weiteren Institutionen und dem KSM-Förderverein, ehemalige oder externe Schulleiter sowie Lehrkräfte willkommen. Ebenso Schülerinnen und Schüler, die den Festakt per Liveübertragung in den Klassenzimmern verfolgen konnten.

„Die Einrichtung dieser Schule war im Jahr 1923 ein zukunftsweisender Schritt. Die Weitsicht der damaligen Akteure kann nicht hoch genug geschätzt werden“, reflektierte Landrat Christoph Schauder in einem Grußwort. Die Schule, an der aktuell rund 900 Schüler unterrichtet werden, stelle eine moderne und weiterhin zukunftsweisende Einrichtung dar. Dort werden sieben verschiedene Berufe ausgebildet: Industriekaufleute, Verkäufer, Fachlageristen, Fachkräfte für Lagerlogistik, Kaufleute im Einzelhandel, im Groß- und Außenhandel sowie für Büromanagement. Hinzu kommen die Vollzeitschulformen des Wirtschaftsgymnasiums, der zweijährigen Berufsfachschule und des Berufskollegs.

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„Der Main-Tauber-Kreis ist Träger der insgesamt sechs Beruflichen Schulen mit etwa 4500 Schülern an den drei Standorten Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim. Er investiert seit vielen Jahren in die bauliche Entwicklung und Ausstattung dieser Einrichtungen“, berichtete Schauder.

Als Alleinstellungsmerkmal der KSM nannte Schauder die internationale Ausrichtung im Berufskolleg und im Wirtschaftsgymnasium. Als Partnerschule des Europaparlaments repräsentiere sie den Schulstandort Main-Tauber-Kreis weit über die Landesgrenzen hinaus. Zudem gehe die Schule mit bestem Beispiel bei der Digitalisierung und praxisorientierten Ausbildung voran.

Mit Gesamtinvestitionen in Höhe von circa 46,5 Millionen Euro bis 2026 sei das Berufliche Schulzentrum in Wertheim die derzeit größte Baustelle. 2024 werde man die Planungen für eine Sanierung des SBBZ in Unterbalbach („Schule im Taubertal“) beginnen und voraussichtlich 2025 für eine Sanierung der Beruflichen Schulen in Tauberbischofsheim“, kündigte der Landrat an. „Die Weiterentwicklung seiner Schulen ist dem Landkreis und Kreisrat ein großes Anliegen, weil sie die Zukunftsfähigkeit sichern, überregionale Strahlkraft besitzen und im Schulterschluss mit den Ausbildungsbetrieben Aushängeschild für Fachkräfte von morgen sind“, betonte Schauder.

„Wir sind in bewegten Zeiten von Krisen und Herausforderungen, die von viel Skepsis bei der Bürgerschaft begleitet werden“, hob Landtagsabgeordneter Professor Dr. Wolfgang Reinhart hervor, der sich als „Fan“ der KSM und der weiteren Beruflichen Schulen bekannte. „Das Berufsschulwesen im Main-Tauber-Kreis ist insbesondere auch durch digitale Ausstattungen hochmodern und zukunftsgerecht aufgestellt“, bekräftigte der Landtagsvizepräsident, Wahlkreisabgeordnete und Kreisrat.

Als wesentlich tragende Säule bezeichnete er die duale Ausbildung. „Die Unternehmen und Ausbildungsbetriebe sind der Herzmuskel unserer Wirtschaft“, konstatierte Reinhart, der zugleich den Ausbildungs- und Lehrkräften sowie den Schulleitungen für ihr Engagement dankte. „Geist und Bildung werden neben Charakterstärke weiterhin wertvolle Rohstoffe für die berufliche sowie persönliche Entwicklung vor allem auch junger Menschen sein“, prognostizierte er.

Anpassung gelungen

„Seit einem Jahrhundert bereichert die KSM die Schullandschaft in Bad Mergentheim. Mit ihrem Jubiläum feiern wir ebenso die Menschen, die sie als Ort der Gemeinschaft mit Leben füllen – das Kollegium, die Mitarbeiter und Schüler sowie die Ehemaligen und Wegbegleiter. Ihr Engagement machten und machen diese Schule zu dem, was sie heute mit ihrem exzellenten Ruf ist“, unterstrich Oberbürgermeister Udo Glatthaar. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Berufswelt von heute ändere, erfordere eine Anpassung der Bildungsinstitutionen, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Dies sei der KSM hervorragend gelungen.

Solidarität und Toleranz

Beispielsweise Demokratiebildung und Europaverbindungen sowie Werte wie etwa Gemeinschaft, Solidarität und Toleranz führte Volker Stephan als wegweisende Elemente der „KSM-DNA“ an. „Es gab in der jetzt 100-jährigen Geschichte viele Veränderungen“, verdeutlichte der Schulleiter exemplarisch an dem 2003 bezogenen, modernen Gebäude in der Wachbacher Straße. Jüngstes Beispiel sei die Schulpartnerschaft der 11. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums mit der Fuefuki Highschool in Bad Mergentheims japanischer Partnerstadt. Ausdrücklich wies Stephan darauf hin, dass dieses 100-jährige Jubiläum gemeinsam mit Schülern und Lehrkräften bei vielen Aktionen, Projekten und Veranstaltungen bereits das ganze Jahr über gefeiert worden sei sowie noch weiter zelebriert werde.

Die Moderation der Feierstunde oblag dem KSM-Lehrer Frank Feustel. Musikalisch gestaltet wurde die Veranstaltung durch einen Schüler-Lehrer-Chor unter Leitung von Annette Breitenbach zum Beispiel mit der Europahymne. Unter dem Motto „100 Jahre KSM – 100 Luftballons“ ließen zum Abschluss Schüler, Lehrkräfte und Gäste im Schulhof einen blauen und 99 weiße Luftballons in den Himmel steigen, bevor ein Stehempfang den Jubiläumsfestakt abrundete.

Zudem wurde zu dem Jubiläum eine Festschrift mit dem Titel „100 Jahre Geschichte auf 100 Seiten“ veröffentlicht, die online unter https://ks-mergentheim.de/wp-content/uploads/2023/10/festschrift-ksm.pdf herunterladbar ist.

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