Bad Mergentheim/Main-Tauber-Kreis. Berichte über das Geschäftsjahr 2022, Neuwahlen in Teilen des Aufsichtsrates und ein Wechsel der Geschäftsführung standen im Mittelpunkt der 98. Mitgliederversammlung der Kreisbau Main-Tauber eG am im Bad Mergentheimer Hotel-Restaurant Bundschu.
Die Kreisbau Main-Tauber eG, die 2024 ihr 100-jähriges Bestehen feiern kann, steht seit jeher für familiengerechtes Bauen und bezahlbares Wohnungswesen. Das genossenschaftliche Unternehmen ist in den Städten Bad Mergentheim, Niederstetten, Weikersheim und Wertheim mit eigenen Objekten oder geplanten Bauvorhaben vertreten. Seit Bestehen wurden insgesamt mehr als 1200 Wohnungen fertiggestellt.
Aktuell zählt die Kreisbau Main-Tauber eG über 600 (Vorjahr 590) Mitglieder, 320 eigene Wohnungen (plus 31 gegenüber 2022), 43 Häuser und Gebäude, 70 Garagen, 19 Tiefgaragenplätze, 134 Kfz-Stellplätze sowie über 680 Wohnungen und 21 Gewerbeeinheiten als von ihr verwaltete Objekte. Zum Jahresende 2022 waren in Bad Mergentheim, Weikersheim und Niederstetten insgesamt acht Photovoltaikanlagen mit einer Kapazität von 115,28 kW-Peak bei kreisbaueigenen Liegenschaften in Betrieb.
Als eines der wesentlichen Projekte im abgelaufenen Geschäftsjahr nannten Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Zibold und der nebenamtliche Vorstand Klaus Kornberger die neue Mietwohnanlage in der Weikersheimer Bahnhofstraße.
Der Komplex umfasst 21 moderne, unterschiedlich große und barrierefreie Wohnungen, die mittlerweile alle vermietet sind. Gemäß den Grundprinzipien der Kreisbaugenossenschaft „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ und kein Neubau „auf der grünen Wiese“ habe man bei diesem Projekt ebenfalls einen Schwerpunkt auf die Nutzung innerstädtischer Potenziale gelegt.
Weitere Projekte waren beispielsweise jeweils in Bad Mergentheim der Abschluss einer umfassenden Sanierung eines Verkaufsobjektes in der Herrmann-Mittnacht-Straße und der Erwerb eines bebauten Grundstücks in der Frankenstraße im Weberdorf.
Das dortige Gebäude beinhaltet zehn kleinere, vermietete Wohneinheiten und eine an einen Gastronomiebetrieb verpachtete Gewerbeeinheit. Bei dem Objekt in der Hermann-Mittnacht-Straße wurden nach Abschluss einer umfangreichen Sanierung bis Ende 2022 fünf der sechs errichteten Eigentumswohnungen verkauft und an die Erwerber übergeben.
Um den eigenen Immobilienbestand aufzuwerten, wurden 2022 sechs Wohnungs- und vier Badsanierungen sowie weitere energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Insgesamt betrugen die Investitionen in das Anlagevermögen 949 000 Euro und für Instandhaltungen 443 000 Euro.
„Im Geschäftsjahr 2022 konnte trotz der Krisen und Herausforderungen auf dem Wohnungs- und Bausektor insgesamt ein gutes Ergebnis erzielt werden“, berichtete der noch amtierende geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Peter Deissler.
Eine leichte Reduzierung der Bilanzsumme von rund 16 auf 15,7 Millionen Euro begründete er mit der Verringerung des Umlaufvermögens durch Verkauf der letzten Eigentumswohnung in der Bad Mergentheimer Hermann-Mittnacht-Straße. Die Gesamtumsätze betrugen etwa 2,43 Millionen Euro, wobei größte Umsatzträger die Erlöse aus Hausbewirtschaftungen mit 1,88 Millionen Euro und aus Grundstücksverkäufen mit 270 000 Euro waren.
Der erwirtschaftete Jahresüberschuss in Höhe von 211 000 Euro veränderte sich gegenüber dem Vorjahr (214 000 Euro) nur geringfügig. Aus dem Bilanzgewinn erfolgt zum einen die Ausschüttung wie in den vergangenen Jahren der höchstmöglichen Dividende von fünf Prozent (insgesamt knapp über 42 000 Euro) an die Genossenschaftsmitglieder und zum anderen eine Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen in Höhe mehr als 169 000 (Vorjahr 24 000) Euro.
„Besinnen Sie sich im Speziellen auch auf den genossenschaftlichen Auftrag, weiterhin Mietwohnungsbau im gesamten Raum wie etwa auch in Wertheim zu betreiben“, appellierte der frühere Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstand sowie Wertheimer Oberbürgermeister a.D., Stefan Gläser, der stellvertretend für die Mitglieder dem Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiterteam für ihre abermals sehr gute Arbeit dankte.
Aufgrund der Bestätigung einer beanstandungsfreien Finanz- und Wirtschaftsführung konnten Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig entlastet werden. Bei den anschließenden teilweisen Aufsichtsratswahlen wurden Klaus Volkert als stellvertretender Vorsitzender und Hanspeter Fernkorn ebenfalls einstimmig in ihrem Amt bestätigt.
„Die Aussichten für die Zukunft der Wohnungswirtschaft sind eher schlecht, so dass sich ein massiver Einbruch bei den Bauinvestitionen voraussichtlich auch im kommenden Jahr fortsetzen wird“, prognostizierten Klaus Kornberger und Rüdiger Zibold in einem Ausblick. Trotz dieser schlechten Rahmenbedingungen plane die Kreisbau Main-Tauber eG für 2024 unter anderem weitere Investitionen in den Bestand, den Neubau von bezahlbarem Wohnraum sowie fortgesetzten energetischen oder anderen Renovierungen und Sanierungen.
„Die Umsetzung und Ausgestaltung ist jedoch zu einem großen Teil von den staatlichen Maßnahmen –insbesondere der Förderung für Wohnbaumaßnahmen und -unternehmen – abhängig“, gaben der Vorstand und der Aufsichtsratsvorsitzende zu bedenken.
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