Markelsheim. Bereits eine Woche nach dem ersten, erfolgreichen Hilfstransport ins Katastrophengebiet (wir berichteten) gingen bei Mike Bamberg und seinen Mitstreitern die Überlegungen los, einen weiteren Transport mit Hilfsgütern in das betroffene Gebiet Überschwemmungsgebiet Richtung Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu schicken.
Benötigte Materialien
Im Gegensatz zum ersten Transport, der von der Idee bis zur Durchführung nicht einmal eine Woche dauerte, räumten sich die Organisatoren beim zweiten Transport einen Vorlauf von mehreren Wochen ein. Es war klar, dass die nun benötigten Materialien nicht unbedingt Dinge sein würden, die jeder daheim herumliegen hat. Man einigte sich darauf, direkt auf passende Unternehmen zuzugehen und den Transport Ende August durchzuführen. Wichtig war bei diesem Vorgehen, eine Bedarfsliste von einer Verteilstelle aus dem betroffenen Gebiet zu bekommen, die auch Ende August noch Gültigkeit hatte.
Da die beim ersten Mal angefahrene Verteilstelle in Erftstadt eine solche Liste nicht liefern konnte, wurde über Facebook nach einer weiteren Verteilstelle gesucht. Nach wenigen Tagen war ein Kontakt hergestellt, die Anfahrbarkeit mit einem 40-Tonner bestätigt und eine Bedarfsliste vorgelegt worden. Die gefundene Verteilstelle ist weitflächig und auch mit der beim ersten Transport angefahrenen Verteilstelle in Erftstadt vernetzt. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung, ausschließlich die „neue“ Verteilstelle in Mechernich im Landkreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen anzufahren.
Eine Woche später war klar, was gebraucht wird – die Werbung konnte gestartet werden.
Dieses Mal wurden nicht nur Facebook und Whatsapp genutzt. Auch Plakatwerbung und Werbung im Igersheimer Gemeindeboten wurden als zusätzlicher Weg gewählt – das Markelsheimer Mitteilungsblatt befand sich leider bereits in der Sommerpause. Unternehmen wurden per E-Mail und Telefon direkt kontaktiert und um Spenden gebeten. Zusätzlich boten die Organisatoren an, für gespendetes Geld einkaufen zu gehen.
3000 Euro
Die Band „Derry’s Revenge“ entschied kurzfristig, die Einnahmen ihres Klappstuhlkonzert in Niederstetten nach Abzug der Unkosten für die Markelsheimer Aktion zu spenden. Insgesamt kamen fast 3000 Euro Spendengelder zusammen. Für diesen Betrag wurde in lokalen Geschäften eingekauft. Auf diese Weise konnten mehrere Waschmaschinen, (Elektro-)Werkzeuge, Bau- und Taschenlampen, Tapezier- und Malerbedarf sowie Getränke beschafft werden.
In der Woche vor dem Transport war von Montag bis Freitag abends wieder die Sammelstelle bei Familie Baumbusch geöffnet und auch hier kamen noch einige weitere Sachspenden zusammen.
Zusätzlich wurde beim Transport ein Weintank, der von einem Markelsheimer Winzer an einen Winzer im Katastrophengebiet verschenkt wurde, berücksichtigt. Auch die bereits gesammelte Babykleidung konnte dieses Mal mit Abnahmegarantie ins Katastrophengebiet mitgenommen werden.
Wie beim letzten Mal ging es samstags um 4.30 Uhr für die beiden Lkw-Fahrer Mike Bamberg und Miriam Sonntag los. Nach einigen Anfahrtsschwierigkeiten konnte gegen 10 Uhr vor Ort abgeladen werden. Die Eindrücke dort zeigten wieder einmal: Der Hilfstransport war genau richtig und wieder ein voller Erfolg. Aus der Idee eines Einzelnen entstand die kleine Initiative „Markelsheim hilft“, die gezeigt hat, was ein Dorf, seine Mitbewohner und die Menschen aus der Umgebung alles auf die Beine stellen können.
Benefizkonzert am 25. September
Die Initiative „Markelsheim hilft“ geht weiter: Ende September werden einige Markelsheimer als Helfer ins Hochwassergebiet fahren und vor Ort mit anpacken. Die ersten Kontakte hierzu sind bereits geknüpft. Am 25. September veranstaltet die Musikkapelle Markelsheim zudem ein Benefizkonzert im Fronhof. Beginn ist um 19 Uhr. beba
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