Bad Mergentheim. „Auf einem Persischen Markt“ lautet das Motto von Gesprächs- und Mitmach-Konzerten des Jugendsinfonieorchesters (JSO) Bad Mergentheim in der Aula am Deutschorden-Gymnasium (DOG).
Inhaltlich steht im Mittelpunkt der Gesprächs- und Mitmach-Konzerte das Orchesterwerk „Auf einem persischen Markt“ („In a Persian Market“) des englischen Komponisten und Dirigenten Albert W. Ketèlbey aus dem Jahr 1920. Nachdem bereits vor den Pfingstferien zwei Aufführungen im Rahmen eines verlängerten Probenwochenendes des JSO stattfanden, folgt eine weitere Auflage im Juli. Zudem zählt das Musikstück „Auf einem persischen Markt“ zu den Programmteilen beim öffentlichen Jahreskonzert des JSO am Freitag, 30. Juni, um 19.30 Uhr in der Bad Mergentheimer Wandelhalle.
Das besondere an den Gesprächs- und Mitmach-Konzerten des JSO in der DOG-Aula war und ist, dass sie ausschließlich vor Kindern und Lehrkräften von Grundschulen aus Bad Mergentheim und Umgebung sowie aus Lauda-Königshofen – also aus dem Einzugsbereich der Musikschulen beider Städte – aufgeführt wurden und werden, Primäres Ziele sind, sowohl Interesse an dem Orchester und dessen Schaffen zu wecken als auch an den Instrumentalgruppen und der Musik.
Dementsprechend bildete bei der Premiere ein eigens dafür produziertes Kurzvideo den Auftakt, mit dem das JSO vorgestellt wurde. Zuvor hatten Moderatorin Bianca Dell, Leiterin der Jugendmusikschule Bad Mergentheim, im Namen ihrer Lauda-Königshofener Leitungskollegin Stefanie Helmer sowie DOG-Direktor Christian Schlegel die rund 250 Kinder und deren begleitende Lehrkräfte begrüßt.
Danach erläuterte Bianca Dell unter anderem Details zu Ketèlbeys Werk „Auf einem persischen Markt“. Zudem konnten die Kinder ihre Vorstellungen und Fantasien eines orientalischen Marktes im damaligen Persien einbringen. Dazu gehören beispielsweise sowohl die Rufe der Händler, die ihre Ware anpreisen, Gaukler, die allerlei Kunststücke zeigen, sowie Kamele, Ziegen und Schafe als auch Duftnoten exotischer Gewürze wie etwa Kardamon, Nelken, Zimt, Anis und Koriander - andererseits ebenso Bettler, die nach „Bakschisch“ rufen und die von den Händlern gar nicht gerne gesehen werden. Und wie in einem Märchen aus „Tausend-und-einer- Nacht“ erscheint auf dem Markt plötzlich eine schöne Prinzessin, während gleichzeitig ein Kalif über den Marktplatz reitet.
Zudem animierte Dell die begeisterten Zuhörer zum rhythmischen Mitmachen und Mitklatschen. „Wenn ihr ein Instrument gut spielen könnt und ihr wollt, dürft ihr in einigen Jahren womöglich selber in diesem Orchester mitwirken. Wendet euch mit euren Eltern an die Musikschule in Bad Mergentheim oder in Lauda-Königshofen“, regte die Musikschulleiterin an.
Das Jugendsinfonieorchester ist ein Kooperationsensemble des DOG, der Jugendmusikschule Bad Mergentheim sowie der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal in Lauda-Königshofen. In diesem inzwischen traditionsreichen Ensemble können junge Musiker, die schon über grundlegende instrumentale Erfahrung verfügen, in einem großen sinfonischen Klangkörper mitwirken und Orchestererfahrungen auf hohem Niveau sammeln. Die Proben des Sinfonieorchesters und des zugehörigen Vororchesters, das der Vorbereitung auf das Spiel im großen Orchester dient, werden von Musiklehrkräften aller drei Kooperationspartner geleitet. Die Gesamtleitung liegt derzeit in den Händen von Andreas Berge und Wolf Reucher.
„Wir wollen mit diesen Gesprächs- und Mitmach-Konzerten Werbung in eigener Sache zur Nachwuchsgewinnung machen, um das ein oder andere musikalische Nachwuchstalent für das JSO oder das Vororchester gewinnen zu können“, unterstrich der Leiter und Dirigent Andreas Berge. Für die Vorstellung im Juli rechnen das Organisations- und Leitungsteam mit dem Besuch von weiteren etwa 200 Schülerinnen und Schülern nebst deren Lehrkräfte aus anderen Grundschulen.
„Ich finde es eine spannende Idee, dass man den Grundschulkindern ein Orchester im sinfonischen Bereich nahebringt und auf diese Weise Impulse in die Grundschulen hineinbringt sowie vielleicht auch bei dem einen oder anderen Interesse an einer musikalischen Ausbildung wecken kann – eventuell auch an Instrumenten, die im Alltag nicht so bekannt sind“, resümierte DOG-Leiter Christian Schlegel nach Besuch eines der beiden bisherigen Gesprächs- und Mitmach-Konzerte.
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