Welche Projekte und Fördermöglichkeiten könnten sich aus dem aktuell laufenden „Fußverkehrs-Check“ ergeben? Das hat jetzt die Stadtverwaltung mit Vertretern des Regierungspräsidiums Stuttgart erörtert.
Bad Mergentheim. Bei der Besprechung mit den Fachleuten des RP ging es vor allem um Fördermöglichkeiten für die angestrebten Verbesserungen.
Nach der erfolgreichen Bewerbung um einen „Fußverkehrs-Check“ des Landes Baden-Württemberg hatten in der Kurstadt seit Herbst 2022 eine Reihe von Veranstaltungen stattgefunden: Bei zwei Bürger-Workshops, einer großen Begehung sowie einer Schulwege-Begehung durch eine Grundschulklasse ist die Situation für Fußgängerinnen und Fußgänger in Bad Mergentheim umfangreich analysiert worden.
Bis zu 40 Einwohnerinnen und Einwohner hatten sich pro Termin aktiv eingebracht. Auch der Bundesverband Körperbehinderter war mit unterwegs, um insbesondere auf Fragen der Barrierefreiheit zu achten.
Schwachpunkte vorgestellt
In Zusammenarbeit mit der „Planersocietät“ entsteht derzeit der Abschlussbericht. Dieser soll bis Frühjahr vorliegen und dann im Gemeinderat öffentlich vorgestellt werden.
Um sich die Situation vor Ort anzusehen und sich über einige große Themen aus dem Fußverkehrs-Check auszutauschen, waren jetzt Alexej Maseluk und Alexander Hudelmaier vom RP Stuttgart zu Gast in Bad Mergentheim.
Alexej Maseluk ist Fußverkehrsbeauftragter des Regierungspräsidiums. Sein Kollege Alexander Hudelmaier ist zuständig für die Förderung durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) im Main-Tauber-Kreis. Stadtbaudirektor Bernd Straub und Stadtplanerin Kathrin Herz stellten bei einem Rundgang durch die Stadt die wichtigsten im Fußverkehrs-Check definierten Schwachpunkte vor. „Für mehr Freude und Sicherheit am zu Fuß gehen haben uns sehr viele Rückmeldungen aus der Bürgerschaft erreicht, auch außerhalb der Veranstaltungen“, berichtete Bernd Straub.
Zuletzt seien einige Themen bei der Bürgerwerkstatt zur Landesgartenschau wieder aufgegriffen worden. „Wir wollen viele konkrete Verbesserungen an den unterschiedlichsten Stellen im Stadtgebiet erreichen und die dafür größtenteils notwendigen baulichen Eingriffe in die weiteren Innenstadt-Planungen fest integrieren“, so der Stadtbaudirektor. Dabei setze die Stadt auf eine enge Abstimmung und gute Zusammenarbeit mit Land und RP.
Herrenwiesen „stark belastet“
Konkret angeschaut wurde im Rahmen des Ortstermins beispielsweise die Situation in der Herrenwiesenstraße, die stark belastet, schwierig zu queren und in den meisten Fußgänger-Bereichen zu eng ist.
Neben der kurzfristig geplanten neuen Fußgänger-Ampel, die in Kürze stehen wird, sind hier mittel- bis langfristig weitere Schritte notwendig. Am Gänsmarkt konnte die Stadt aufzeigen, dass dort bereits in der Neuplanung eine barrierefreie Ausgestaltung mit taktilen Elementen vorgesehen ist. Egal ob mit Rollstuhl, Kinderwagen, Rollator oder Taststock: Der Platz wird künftig viel bequemer zu passieren sein. Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten.
Daran anschließend wurde auch noch einmal das oft kritisierte Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone besprochen, aber auch der Bahnhofsplatz, dessen Unterführung ein unattraktives Hemmnis für viele Gäste der Stadt darstellt.
Aus Sicht des Bauamtes bietet der begonnene Prozess zur Zukunft der Stadtplätze im Rahmen der Landesgartenschau-Entwicklung eine große Chance, um die Fußverkehrs-Situation stetig zu verbessern und Wege zu vernetzen.
Erfreulich große Beteiligung
Alexej Maseluk und Alexander Hudelmaier freuten sich darüber, dass der Fußverkehrs-Check in Bad Mergentheim eine rege Beteiligung ausgelöst und die Stadt an vielen Stellen bereits vorgearbeitet hat. Sie stellten dar, dass es nach Vorliegen des Abschlussberichts eine Reihe interessanter Fördermöglichkeiten gebe, um Investitionen der Stadt mit Bundes- oder Landesmitteln stark zu unterstützen. Diese Förder-Programme und ihre Voraussetzungen waren ein weiterer wichtiger Teil des Austausches. stv
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