FN-Turmblasen

FN-Turmblasen: Nun herrscht wieder Schweigen

Eine gute alte Tradition geht in die Winterpause: Am vergangenen Freitag fand der Saison-Abschluss des Turmblasens, einer Stiftung der Fränkischen Nachrichten, am Deutschordenplatz statt.

Von 
Barbara Kurz
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Die Königsproklamation der Deutschmeister-Schützengilde fand in diesem Jahr zusammen mit dem Wachaufzug des Historischen Schützen-Corps’ auf dem Deutschordenplatz statt. © Barbara Kurz

Bad Mergentheim. Es war ein kalter, aber trockener Herbstabend, als die vier Bläser des Bläserquartetts um Turmbläser Maximilian Ortmeier sich ein letztes Mal in diesem Jahr auf den Weg machten, um von oben abendliche Volksweisen über der Stadt erklingen zu lassen. Zuvor dankte FN-Deskchef Olaf Borges den Musikern für das jahrelange Engagement, das Turmblasen in jedem Frühjahr wieder erneut zum Leben zu erwecken – in diesem Jahr zählte man bereits die 69. Saison.

Königsproklamation auf dem Deutschordenplatz

Doch ehe die Musik erklang, fand auf dem Deutschordenplatz die feierliche Königsproklamation zur Einsetzung der neuen Königsfamilie der Deutschmeister-Schützengilde statt: Vor der historischen Kulisse des Schlosses, begleitet mit musikalischer Umrahmung des Hornistenzuges des Historischen Schützen-Corps und Fackelschein, nahm Oberschützenmeister Manfred Münig zusammen mit Oberbürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn die Zeremonie vor (weiterer Bericht folgt).

Schützenkönig wurde in diesem Jahr Markus Schmid mit einem herausragenden Ergebnis von 133 Schuss. Zum ersten Ritter wurde Steffen Liebenstein gekürt, zweiter Ritter wurde Manfred Münig und Prinz Timo Glock vervollständigte die diesjährige Königsfamilie.

Es folgte der Wachaufzug des Historischen Schützen-Corps unter Leitung von Hauptmann Andreas Schweizer.

Das abendliche Ständchen mit dem Bläserquartett mit Turmbläser Maximilian Ortmeier und Josef Staudt, (beide Trompete), sowie Adelheid Löber (Tenorhorn) und Hans-Jürgen Schuster (Bassposaune) begann festlich mit dem berühmten „Trumpet Tune“ von Henry Purcell, ehe der langsame Satz aus der 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorak in einer Bearbeitung für Bläserquartett erklang. Mit den beiden Volksweisen „Im Kiefernwald“ und „Blau-Weis“präsentierten die vier Musiker zwei eher weniger bekannte, dennoch sehr ansprechende Melodien.

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Das Quartett überraschte in diesem Jahr die Zuhörer mit einer neuen Klang-Variante: Die vier Bläser ließen ihre Melodien aus einem Fenster des Roten Saals im Residenzschloss direkt auf den Deutschordenplatz erklingen. Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich für diesen gelungenen Auftritt mit großem Applaus.

Die abendlich-romantische Stimmung unter den Zuhörern auf dem Deutschordenplatz fand ihren Höhepunkt in dem Abendlied „Guten Abend, gut’ Nacht“ von Johannes Brahms, das zum Abschluss dieser Veranstaltung aus Königsproklamation, Wachaufzug und abendlicher Serenade, erklang.

Bis zum kommenden Frühjahr herrscht nun wieder Schweigen auf dem Bad Mergentheimer Bläserturm, doch am Freitag, 2. Mai, öffnet sich wieder das Fenster der Bläserstube und Turmbläser Maximilian Ortmeier wird dann erneut jeden ersten Freitag im Monat seinen musikalischen Gruß über die Stadt erklingen lassen.

Vier Musiker ließen zum Abschluss der 69. Saison des FN-Turmblasens ein letztes Mal ihre Melodien erklingen. Im Bild (von links): Hans-Jürgen Schuster, Josef Staudt, Maximilian Ortmeier, Adelheid Löber und FN-Deskchef Olaf Borges. © Barbara Kurz

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