30 Jahre war Josef Wülk Ortsvorsteher, und (sein) Neunkirchen hat sich in dieser Zeit vielfach verändert und gewandelt. Jetzt wurde er in einer Feierstunde im Dorfgemeinschaftshaus für sein großes Engagement gewürdigt.
Neunkirchen. Der Multi-Raum in Obergeschoss des Dorfgemeinschaftshauses war nahezu voll besetzt, denn sein Nachfolger Torsten Frank empfing auch ehemalige und aktive Ortschaftsräte sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger des Teilortes zur Feierstunde.
Zunächst ging Frank auf das Wirken Josef Wülks ein, der von 1994 bis 2024 an der Spitze des Teilortes stand und ein „allgemein beliebter, geschätzter und geachteter Ortsvorsteher“ war.
„Der heutige Abend steht ganz im Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung“, betonte Frank mit Blick auf Wülk, der die Gemeinde „entscheidend geprägt“ habe. „Ich kann mich sehr gut in die Zeit von 1994 bis heute hineinversetzen, ebenso an deine Situation, als du das Amt übernommen hast“, sagte Frank.
„Beeindruckende Laufbahn hingelegt“
Eine der ersten Amtshandlungen war die Verbreiterung der L 514, der Althäuser Straße und damit eine entscheidende Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. „Diese Straße ist noch heute das ‚Eingangstor’ in unseren Ort, es war also eine sehr nachhaltige Maßnahme.“ Im Laufe der Jahre habe Wülk eine „beeindruckende Laufbahn hingelegt“, denn neben seinem Beruf habe er auch im Ortschaftsrat, im Stadtrat und selbst auf Kreisebene erfolgreich gewirkt. „Du hast dich stets mit Herz und Leidenschaft für Neunkirchen, für die Bürgerinnen und Bürger, eingesetzt.“ Und Dank dieses „herausragenden“ Engagements, dem Weitblick und den gezeigten Anstrengungen habe sich der Ort „stetig weiterentwickelt“.
Wülks Einsatz galt „allen Altersgruppen“, von den Kleinen bis zu den Senioren: „Du hast immer an alle Neunkirchner gedacht!“ Frank verwies auf die Kindergartenerweiterung und die neuen Krippenplätze, den Spielplatz in der Ortsmitte, die Erweiterung der Grundschule sowie den Ausbau des Betreuungsangebotes. Auch der Jugendclub – „auch, wenn du es vielleicht manchmal bereut hast“, wie Frank schmunzelnd anmerkte, sei ein wichtiger Beitrag für Jugendliche und junge Erwachsene.
Und mit den neuen Bauplätzen sowie der Sanierung des Ortskerns habe Neunkirchen ganz zweifellos an Attraktivität für junge Familien gewonnen. Mit der Neugestaltung des Dorfplatzes und der Errichtung des Brunnens wurde auch ein Treffpunkt für alle Einwohner geschaffen. Überdies wuchs in Wülks Amtszeit die Zahl der Einwohner von 800 auf nun fast 1000. „Du hast immer den Blick fürs Wesentliche behalten und das Gespür für die Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen der Bewohner gehabt. Nur so konnte gelingen, Neunkirchen als lebens- und liebenswerten Ort zu erhalten und weiterzuentwickeln – ein schönes Zuhause für alle!“
Frank machte zudem deutlich, dass Wülks Wirken weit über das rein Amtliche hinausging: „Du warst immer Ansprechpartner für alle, ob Jung oder Alt, ob in großen oder auch kleinen Fragen des Alltags. Du hattest für alle ein offenes Ohr und hast Probleme pragmatisch und zielstrebig angepackt.“
Der neue Ortschaftsrat und er selbst blickten mit großem Dank und viel Anerkennung auf „die Spuren, die du uns hinterlassen hast, denn diese sind und bleiben sichtbar!“, sagte Frank.
Man sei froh, dass Wülk weiter als Stadtrat die Interessen des Teilorts „mit Herzblut“ vertreten werde. Wülks große kommunalpolitische Erfahrung und seine Hartnäckigkeit hätten sich auch bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt gezeigt und sein Wissen werde auch künftig geschätzt.
„Du hast sehr viel für Neunkirchen geleistet“
Für den neuen Lebensabschnitt wünsche man Wülk und seiner Frau Rosemarie alles erdenklich Gute, sagte Frank. „Du hast sehr viel für Neunkirchen geleistet, und dafür sind wir zutiefst dankbar.“
Neben Blumen für Rosemarie Wülk gab es einen Geschenkkorb für Josef Wülk und für beide eine vom Ortschaftsrat gebaute Holzbank. „Die kommt in den Garten“, sagte Wülk spontan, eher er seinem Nachfolger für seine Worte dankte. „Auch wenn’s nicht immer die reine Freude war: das Amt des Ortsvorstehers hat mir immer Spaß gemacht“, sagte Wülk. Das habe auch daran gelegen, dass es mit Ortschaftsräten und Einwohnern stets einen engen Kontakt hatte und eine gute Zusammenarbeit gab.
In die Aufgabe im Laufe der Jahre „hineingewachsen“
„Ohne das wäre das alles nicht möglich gewesen, was unser Neunkirchen heute ausmacht.“ Wülk erwähnte die neue Ortsdurchfahrt, aber es habe auch viele anderen Maßnahmen in den vergangenen 30 Jahren gegeben.
„Als ich 1994 Ortsvorsteher wurde, da hatte ich das eigentlich gar nicht als persönliches Ziel. Es hat sich halt so ergeben und ich bin da reingewachsen“, erinnerte er sich an die Anfänge.
Dass ein Ortsvorsteher nicht nur Erfolge haben könne, sei „normal. Wir haben keine Feuerwehr-Abteilung mehr, aber unsere Leute wurden in Bad Mergentheim von der Abteilung Stadt sehr gut aufgenommen. Und dass der Gesangverein nicht mehr existiert, ist bedauerlich, aber auch ein Zeichen der Zeit.“
Rückblickend schaue er mit Zufriedenheit auf die vergangenen drei Jahrzehnte. „Ich danke allen, die mich begleitet und unterstützt haben, und ich wünsche meinem Nachfolger, dass er stets Unterstützung erfährt – vom Ortschaftsrat und natürlich von allen Neunkirchenern“, sagte Wülk.
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