Bad Mergentheim/Boxberg. Der deutschlandweit aktive Verein „Trees of Memory“ mit Sitz in Frankfurt am Main hat sich der Hilfe und Unterstützung für Angehörige nach Verlust durch Suizid und der Aufklärungsarbeit zur mentalen Gesundheit und Suizidprävention verschrieben. „Trees of Memory“ ist auch im Main-Tauber-Kreis vertreten. Bereits 2019 und 2020 fanden hier verschiedene Veranstaltungen rund um den Welttag der Suizidprävention statt. 2022 gibt es mehrere Termine in Bad Mergentheim.
Der gemeinnützige Verein „Trees of Memory“ wurde im November 2017 in Frankfurt gegründet. Die ehrenamtlich tätigen Mitglieder tragen die Idee und das Engagement des Journalisten und Autors Mario Dieringer weiter, der im Herbst 2016, nach dem Suizid seines Lebenspartners, das Projekt „Trees of Memory“ ins Leben gerufen hat und seit dem 31. März 2018 um die Welt läuft, um Bäume der Erinnerung für Suizidopfer zu pflanzen.
Nachdem das Team aus dem Main-Tauber-Kreis im vergangenen Jahr bei Veranstaltungen des Vereins in Gießen mitwirkte und daher nicht in der Region vor Ort sein konnte, wird es diesen September wieder eine Reihe von Veranstaltungen in Bad Mergentheim geben, wozu alle Interessierten willkommen sind.
Es sind mehrere Veranstaltungen geplant: Zunächst findet ein Vortrag am Mittwoch, 7. September, um 18.30 Uhr im katholischen Gemeindehaus, Marienstraße 1, Bad Mergentheim statt. Thema: „Das innere Leiden in seelischen Krisen – Wege zurück ins Leben“; über psychische Erkrankungen und wie man Menschen in suizidalen Krisen begegnen kann. Am Samstag, 10. September, gibt es von 10 bis 16 Uhr einen Infostand von „Trees of Memory“ am Deutschordensplatz in Bad Mergentheim.
Dass damit ein wichtiges Thema an die Öffentlichkeit kommt, belegen die Zahlen: Alle 40 Sekunden nimmt sich irgendwo auf dieser Welt ein Mensch das Leben. In Deutschland sind das fast 10 000 Personen pro Jahr.
„Wenn wir bei Menschen das Bewusstsein schaffen, dass sie nicht allein in ihrer Situation sind und dass es Hilfe gibt, haben wir schon ein Ziel erreicht. Wir können vielleicht Leben retten, manchmal schon durch Zuhören und Beistand. Keiner muss allein sein, weder im Leiden und noch in der Trauer. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen vorbeizukommen und sich Informationsmaterial mitzunehmen sowie sich mit den vor Ort anwesenden Vereinsmitgliedern über Suizidprävention und die Möglichkeit von Unterstützung durch den Verein auszutauschen, selbst wenn der Suizid eines Angehörigen schon Jahre zurück liegt“, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.
Am Samstag, 10. September, ist zudem noch um 18 Uhr ein ökumenischer Gedenk- und „Mutmach“-Gottesdienst in der Stadtklosterkirche, Marienstraße 1/1 in Bad Mergentheim vorgesehen, für Suizid-Opfer und ihre Angehörigen, für Personen mit mentalen Erkrankungen und deren Familien und alle, die durch ihre Arbeit damit konfrontiert sind.
Der Vortrag und der Gottesdienst werden als ökumenisches Projekt mit Unterstützung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden durchgeführt. Schwester M. Regina Ernst, Pastoralreferent Jens Jörgensmann und der Leiter der Notfallseelsorge, Matthias Widmayer, arbeiten dazu im Team mit Iris Pfister aus Boxberg, vom Verein „Trees of Memory“ zusammen. pm
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