Feuerwehreinsatz am Mittwoch

Chlorgas: Alarmierungskette im Freibad Wachbach erweitert

Volles Bad geräumt. Fehlalarm. DLRG und Ortsvorsteher äußern sich

Von 
Sascha Bickel
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Chlorgas-Alarm gab es am Mittwoch wieder im Freibad Wachbach. © Angela Meglio

Wachbach. In den vergangenen Jahren gab es im Freibad Wachbach mehrere Chlorgas-Fehlalarme. Die Feuerwehr rückte sicherheitshalber an, das Bad wurde geräumt und danach wieder freigegeben. Am Mittwoch um 16.30 Uhr war es wieder so. Unzählige Besucher wurden kurzzeitig evakuiert und durften dann wieder zurück hinein ins Bade- und Naherholungsvergnügen.

Die Redaktion hörte sich bei der Stadt zu den Ursachen der Alarme, aber auch beim Ortsvorsteher und beim DLRG-Vorsitzenden zu den Alarmierungsketten um, die jetzt noch einmal optimiert werden.

Von der Stadt Bad Mergentheim teilte Pressesprecher Carsten Müller zur Ursache des Fehlalarms am Mittwoch mit: „Wir können den Grund noch nicht eindeutig zuordnen. Unser Bauamt geht derzeit davon aus, dass die elektronischen Überwachungsgeräte durch Stromspitzen oder -schwankungen im Netz oder auch Oberwellen diese Fehlalarme auslösen könnten.“

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Zur Alarmkette sagt Müller: „Chlorgasanlagen zur Desinfektion des Badewassers müssen grundsätzlich überwacht werden, damit kein unkontrollierter Austritt des Gases stattfindet. Diese Überwachung alarmiert bei einer Störung die Feuerwehr und schaltet gleichzeitig in einen sicheren Zustand ab. Eine Gefährdung der Badegäste besteht hierbei nicht.“

Auch Wachbachs Ortsvorsteher Hermann Dehner hat die Vermutung, dass Stromschwankungen die Fehlalarme immer wieder auslösen. Die Anlage sei so sensibel, dass das ein Grund sein könnte. Gerade beim Schwimmbadfest habe man in der Vergangenheit Chlorgas-Alarme erlebt. Da waren laut Dehner viele zusätzliche Stromverbraucher am Netz. Und aktuell gebe es neben dem Freibad das Schützen-Zeltlager und erneut mehr Stromverbrauch.

Nun war es aber auch am Mittwochnachmittag wieder so, dass die Freiwillige Feuerwehr, aufgrund des still ausgelösten Chlorgas-Alarms, schon auf der Anfahrt war, während die Badeaufsichten im Freibad und die DLRG-Vertreter von offizieller Seite noch keine Information hatten, dass das Bad vorsichtshalber wieder geräumt werden müsste.

„Es ist schon komisch, wenn die Feuerwehr reinstürmt und drinnen noch keiner etwas mitbekommen hat, dass da ein Alarm losgegangen ist“, meint auch Ortsvorsteher Dehner und ist deshalb froh, dass jetzt eine pragmatische Lösung gefunden wurde, die eine Ergänzung der Alarmierungskette durch einen automatisierten Anruf bei der Badeaufsicht vor Ort vorsieht.

Das begrüßt auch Jürgen Menzke, der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Wachbach (rund 500 Mitglieder), die im Wechsel etwa zehn Kräfte für Aufsichtsdienste im Freibad stellt. Menzke weiß, dass es zwei Stufen von Chlorgas-Alarmen in Wachbach gibt. Ein erster interner, da schalte sich die Anlage aus (so war es auch am Mittwoch) sowie ein zweiter, der zusätzlich mit Horn und Blinklicht im Bad auf die Gefahr aufmerksam macht.

Dass am Mittwoch die Feuerwehr schon anrückte, während im Bad noch eitel Sonnenschein herrschte und niemand etwas wusste, findet Menzke nicht gut und ist nun ebenso froh, dass man die Alarmierungskette ab sofort erweitert.

„Damit gewinnen wir ein paar Minuten Zeit und können erste Evakuierungen schon einleiten“, so Menzke zufrieden.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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