Tauber-Odenwald. Die Regeln sind die gleichen wie sonst auch: Wer zu schnell unterwegs ist, wird geblitzt und erhält die üblichen Sanktionen: Bußgelder, Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot. Der am Montag gestartete, fast bundesweite „Blitzermarathon“ läuft noch bis kommenden Sonntag, 21. April. Höhepunkt ist übrigens am Freitag.
Die Unfallursache Nummer eins seien die Geschwindigkeitsüberschreitungen und diese sollten bekämpft werden, erklärt das baden-württembergische Innenministerium auf Mediennachfrage.
Blitzermarathon vor einem Jahr: Rund 13 000 Verstöße registriert
Wie der SWR vermeldete, wurden beim „Blitzermarathon“ vor einem Jahr rund 13 000 Geschwindigkeitsverstöße registriert. 250 Temposünder mussten danach ihren Führerschein abgeben, rund 360 000 Fahrzeuge wurden nach Angaben des Innenministeriums kontrolliert. Mehr als 1100 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.
Auch dieses Jahr wird wieder mit vereinten Kräften vorgegangen. Beteiligt sind auch Landratsämter und Große Kreisstädte sowie Gemeindeverwaltungsverbünde – sie alle wollen Raser erwischen und für die Einhaltung der Tempovorgaben werben.
Mehr als 150 Menschen sind nach SWR-Informationen im vergangenen Jahr ums Leben gekommen, weil sie oder andere zu schnell unterwegs waren. Ein „Blitzermarathon“ soll auch das Gefahrenbewusstsein von Autofahrern erhöhen.
Vor allem am frühen Morgen und abends zum Berufsverkehr will die Polizei an besonders unfallträchtigen Stellen wie Schulen und Altenheimen vermehrt kontrollieren, wurde der Öffentlichkeit mitgeteilt. Wo genau die mobilen Messstellen stehen, wird in Baden-Württemberg im Gegensatz zu anderen Bundesländern aber nicht veröffentlicht.
„Alle Reviere eingebunden“
„Alle Polizeireviere und vor allem die Verkehrspolizei sind in die Kontrollen eingebunden, der Haupttag ist am Freitag“, erklärt Manuel Unser, Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn auf FN-Nachfrage. Wie viele Beamte genau zwischen Heilbronn und der Landesgrenze nach Bayern eingesetzt würden, konnte er den Fränkischen Nachrichten aber nicht sagen.
„Der Main-Tauber-Kreis nimmt über die gesamte Aktionswoche vereinzelte Geschwindigkeitsmessungen vor. Zwei Messfahrzeuge mit vier Personen sowie ein stationärer Blitzer – in Freudenberg – werden verstärkte Geschwindigkeitskontrollen in der näheren Umgebung von Schulen, Kindergärten, Altenpflegeheimen, Unfallschwerpunkten, Gefahrenstellen und registrierten Anwohner-Beschwerden vornehmen“, teilt Christoph Obel von der Pressestelle des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis den FN zur Beteiligung am „Blitzermarathon“ mit.
Und er fügt noch an: „Die Statistik wird dem Polizeipräsidium Heilbronn im Anschluss zur Verfügung gestellt.“
Aktiv wird ebenso das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises. Hier sagte Ines Braach von der Zentralstelle der Kreisbehörde den FN: „Das Landratsamt führt in dieser Woche an drei Tagen und insgesamt 18 Stunden mobile Geschwindigkeitsmessungen durch. Diese finden an verschiedenen Messpunkten mit dem dafür üblichen Personaleinsatz statt. Der Schwerpunkt der Messungen liegt innerorts. Gegebenenfalls werden im Kreisgebiet auch noch Messungen seitens der Stadt Mosbach und des GVV Hardheim-Walldürn durchgeführt.“
Der „Blitzermarathon“ findet laut ADAC bundesweit in elf Ländern statt, fünf Bundesländer fehlen. Berlin, Bremen, Niedersachsen, das Saarland und Sachsen sind diesmal nicht dabei. Die Gründe: Kapazitätsengpässe oder Zweifel an der Sinnhaftigkeit. Eine Ausnahme bildet auch Mecklenburg-Vorpommern: Dort finden einen ganzen Monat lang verstärkt Kontrollen statt.
Nächster Termin
Der nächste „Blitzermarathon“ ist in diesem Jahr vom 5. bis 11. August geplant.
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