Innenstadt

Bettler sind in Bad Mergentheim keine Seltenheit

Ordnungsamt hat keine signifikante Zunahme festgestellt, gibt aber den Bürgern Tipps. Kontrollen finden statt. Hunde sind manchmal mit dabei.

Von 
Sascha Bickel
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Bettler sind in der Bad Mergentheimer Innenstadt keine Seltenheit. Hin und wieder ist auch ein Hund dabei. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. In der Kurstadt, vor allem im Zentrum, sind Bettler keine Seltenheit. Das bestätigt auch die Stadtverwaltung auf Nachfrage. Eine „signifikante Zunahme an Bettelnden oder Veränderungen in der Struktur beziehungsweise im Personenkreis gab es zuletzt aber nicht“, heißt aus der Pressestelle des Rathauses. Neu hinzu gekommen seien lediglich zwei Personen, „die mit Hund betteln“. Diese stünden nicht mit den anderen Personen in Zusammenhang und wurden „selbstverständlich auch durch unser Ordnungsamt überprüft“.

Die FN-Redaktion hakte zum Thema nach und bat die Stadtverwaltung auch um ein paar Hinweise oder Tipps zum Umgang mit den Bettlern.

Dass ein Bettelnder in der Kälte sitzt und neben ihm ein Hund liegt, kam in jüngster Zeit häufiger vor. Dazu teilt der städtische Pressesprecher Carsten Müller mit: „Das Betteln mit Hund ist grundsätzlich zulässig. Wir haben bislang keine Anzeichen, dass es diesen Tieren nicht gut geht. Sollte es solche Anzeichen geben, wäre das Veterinäramt einzuschalten.“ Das städtische Ordnungsamt habe sich zu dieser Frage bereits vor einigen Monaten auch mit dem Veterinäramt ausgetauscht. Man sei also wachsam.

Wie gestaltet sich aktuell die Situation in der Kurstadt? Dazu sagt Carsten Müller: „Fakt ist: Es gibt in Bad Mergentheim etwa fünf bis sechs Personen aus Osteuropa, die hier regelmäßig in der Innenstadt betteln. Sie wurden selbstverständlich schon des Öfteren von unserem Ordnungsamt überprüft und sind den städtischen Mitarbeitenden entsprechend bekannt. Diese Menschen kommen vornehmlich aus der slowakischen Stadt Rimavská Sobota. Über dahinter stehende Strukturen können wir nur spekulieren. Auch die durch die Dörfer ziehenden Bettlerinnen und Bettler sind meist dieser Gruppe zuzuordnen.“

Was sind die Vorgaben der Stadt? Ist das Betteln erlaubt? Müller: „Das Betteln in der Innenstadt an sich dürfen wir nicht verbieten und können es folglich auch nicht verhindern. Die Rechtsprechung ist hier eindeutig. Es kommt aber durchaus vor, dass wir nach spätestens zwei bis drei Stunden einen Wechsel der Örtlichkeit anordnen. Vorgehen können wir nur gegen aggressives oder gewerbsmäßiges Betteln. Bei aggressivem Betteln sollte sofort die Polizei hinzugezogen werden. Ein gewerbsmäßiges Betteln muss nachgewiesen werden. Hier sind wir als Ordnungsbehörde auf die Hilfe polizeilicher Ermittlungen angewiesen.“

Wie sollen sich die Bürger verhalten? Carsten Müller: „In der Fußgängerzone ist es die persönliche Entscheidung eines jeden Passanten, ob er einem bettelnden Menschen Geld gibt oder nicht. Da können und wollen wir als Stadt keine Vorgaben machen. Auf aggressives Betteln sollte aber nicht eingegangen werden.

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Beim Betteln an der Haustür ist zu beachten, dass jeder auf seinem Grundstück das Hausrecht besitzt und dies nicht dulden muss. Zur Überprüfung der bettelenden Personen kann die Polizei gerufen werden. So lange die Bettelnden keine Ordnungswidrigkeit oder Straftat begehen, kann die Polizei aber nur eine Kontrolle durchführen.“

Bei aggressiven Bettlern rät die Stadt auch zu einer erhöhten Wachsamkeit, denn dies könne einen kriminellen Hintergrund haben – etwa Betteln als Ablenkung für Trickdiebstähle. Dann sollte umgehend die Polizei informiert werden.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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