80. Geburtstag am Sonntag

Bekannt, gefragt und geschätzt

Gernot-Uwe Dziallas feiert. Vielseitig engagiert

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HP
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Gernot-Uwe Dziallas feiert am Sonntag seinen 80. Geburtstag. © Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Viele Bad Mergentheimer kennen ihn, und das ist kein Wunder: Gernot-Uwe Dziallas ist zweifellos eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Badestadt. Das hat Gründe: Vielfach engagiert im Vereinsleben, aber kein Vereinsmeier. Jahrzehntelang bei der Sparkasse – vom Lehrling bis zum Vorstand – und langjähriger Stadtrat. Kurz: Er ist ein allseits bekannter, gefragter und geschätzter Mann. Am Sonntag feiert er seinen 80. Geburtstag.

Dabei lief es gerade am Anfang alles andere als ruhig und zielgerichtet. Es wurde im schlesischen Laubau geboren – 1943, also Mitten im Krieg.

Die Katastrophe von Stalingrad war noch nicht vorhersehbar, was folgte, überraschte mit ihm Millionen. Am 15. Februar 1945 flüchtete die Familie vor der heranstürmenden Roten Armee Richtung Westen. „Als Dresden im Feuersturm versank, da dachten wir, dass es Görlitz sei – und da wollten wir ja hin auf unserem Weg nach Westen“.

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Zunächst ging es ins Sudetenland, dann „bei Nacht und Nebel“ in den Harz – und weiter nach Westen. Über die Details der Flucht hat sein kürzlich verstorbener Bruder Norbert bereits vor einigen Jahren ein Buch geschrieben.

Die Familie kam – wie viele andere – über Umwege in den Kreis Mergentheim; 1947 kamen sie nach Sichertshausen. 1953 zog die Familie nach Bad Mergentheim.

Dann endlich wieder „Ruhe“, trotz der damaligen Begleitumstände. Schule, Lehrzeit bei der Sparkasse, umfangreiche Fort- und Weiterbildungen. Als Sparkässler „durch und durch“ schaffte er die Bilderbuch-Karriere bis hin zum Vorstand.

Die Wirtschaftswunderjahre, aber auch die Krisen hat er durchgemacht und begleitet – vielfach in Verantwortung. Auch privat ging es bergauf: Seine Gunhild – auch sie ein Flüchtlingskind , aber aus dem Egerland – heiratete er 1967. Sie bekamen eine Tochter, und die Ehe hält bis heute – auch so eine Konstante, die sein Leben durchzieht.

Nicht nur beruflich, sondern auch im gesellschaftlichen Engagement in Vereinen. Im Museumsverein wirkt er noch immer als Vorsitzender, seiner Partei, der (Mergentheimer) CDU, für die er lange Jahre als Gemeinderat wirkte – (auch ein Zeichen, dass ihm viele Mergentheimer vertrauten) ist er nach wie vor eng verbunden, zudem ist er Mitglied im Kulturverein und bei den Weiß-Blauen, der Historischen Deutschordens-Compagnie.

„Bildungsreisen“

Dziallas sang mit im Gospel-Chor, unternahm mit ihm gar einige Auslandsreisen. Reisen sind für das Ehepaar Dziallas nach wie vor ein Hobby. „Bildungsreisen“, betont er, denn „am Strand liegen ist nicht unser Ding“.

Auch in der alten Heimat waren die beiden schon mehrfach. „Wenn man vor dem Haus ist (so es denn noch steht) oder auf dem Marktplatz, da kommen schon Gefühle hoch“, fasst es seine Frau in Worte. Aber das Ehepaar Dziallas hat einen großen Schatz: „Wir leisten uns den Luxus, zwei Heimaten zu haben“, sagt der Jubilar. Eine Rückkehr? „Nein, das ist schon lange abgehakt“, sagt er, „wir sind ja längst richtige Mergentheimer, hier ist unser Lebensmittelpunkt und zweite Heimat“.

Gefeiert wird mit der Familie und im Freundeskreis. Die Fränkischen Nachrichten schließen sich den Glückwünschen gerne an. HP

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