Bad Mergentheim. In seiner Hauptversammlung blickte das Historische Schützen-Corps auf 2022 zurück. Auch im vergangenen Jahr, so der Vorsitzende Andreas Schweizer, fielen noch die ein oder andere Veranstaltung Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg zum Opfer. Das Jahr sollte mit dem traditionellen Neujahrsschießen auf dem Marktplatz beginnen.
Erfreulich jedoch, so Schweizer, war die Öffnung des Torwachhauses für Mitglieder und Freunde. Zwar sei dieses Vereinsheim Freitag für Freitag gut besucht, dennoch wäre es wünschenswert, wenn „sich das ein oder andere Mitglied zu einem Dämmerschoppen aufmachen könnte“.
In seinem Bericht klang auch leise Kritik an: Der Hornistenzug sei trotz des fortgeschrittenen Alters immer noch das Aushängeschild, die Teilnahme einzelner Kameraden an den Veranstaltungen ließe jedoch immer mehr zu wünschen übrig.
Schriftführer Günther Etzl ging auf die einzelnen Aktivitäten ein: Neben den St. Georgs-Tagen und der Fronleichnamsprozession nahmen die Damen und Herren des Schützen-Corps’ noch am Parkfest in Crailsheim, dem Hoolgaaschtfest in Schwäbisch Hall, der Stadtmeisterschaft der Deutschmeisterschützengilde, der Kommandantentagung in Crailsheim und dem Gardeappell in Ellwangen teil.
Der „Tag der offenen Tür“ im Torwachhaus brachte zwar nicht ganz den erwünschten Effekt, neue Mitglieder anzuwerben, dennoch kamen rund 80 geschichtlich interessierte Bürger, um sich über da Corps zu informieren. Sein Resümee: „Es war ein gelungener Tag für den Verein und sollte auch in diesem Jahr wieder veranstaltet werden.“
Als „kleine Sensation“ bezeichnete Etzl den Dachbodenfund von Exponaten, die von Herzog Paul aus dem Sudan nach Mergentheim gebracht wurden. Jürgen Leiser als Eigentümer dieses Fundes stellte diese Exponate dem Corps als Dauerleihgabe zur Verfügung. Diese wurde im Rahmen des Herzog-Paul-Abends vorgestellt. Günther Etzl: „Die für uns wertvollen Stücke sollen noch in diesem Jahr im Torwachhaus ausgestellt werden.“
Fast legendär sind die vereinseigenen Veranstaltungen im Torwachhaus in der Mühlehrstraße: Beginnend mit der Maiexkursion und dem Maifest ziehen sich die Abende durchs Jahr: Neben Oktoberfest, Ehrenscheibenschießen und festlicher Jahresfeier wurde 2022 die vorweihnachtliche Feier in den Garten des Torwachhauses verlegt – eine gelungene neue Art, die Vorweihnacht zu feiern. In seinem Bericht erwähnte Günther Etzl die Hauptversammlung und zwölf Vorstandssitzungen. Mit den vier Mitteilungsblättern und zwei Rundschreiben seien die Mitglieder über alle Aktivitäten informiert worden. Etzl abschließend: „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen und haben keine personellen Verluste zu verzeichnen.“
Die Kassenprüfung bestätigte Kassierer René Föhr eine einwandfreie Finanzführung, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Die Wahlen ergaben folgendes Ergebnis: Vorsitzender bleibt Andreas Schweitzer, Nikolaus Schmid zweiter Vorsitzender, Günther Etzl Schriftführer und René Föhr Kassierer. Bei den Beisitzern ergab sich eine Änderung: Michael Spachmann kam für Reinhard Augustyniak in den Vorstand. Weitere Beisitzer sind Paul Bückner, Erich Kemmer und Jürgen Michelberger. Um die kameradschaftlichen Vorzüge und große Geselligkeit des Corps’ in die Öffentlichkeit zu tragen und so neue Mitglieder anzuwerben, schlug Jürgen Leiser vor, ein Gremium zu bilden.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Bruno Kavcic mit dem Ehrenkreuz und der St. Sebastians-Medaille in Silber ausgezeichnet. Die silberne Verdienstnadel für 45-jährige Mitgliedschaft erhielten: Erwin Landwehr, Bernd Schelske, Peter Old, Jürgen Michelberger, Ludwig Ebert, Dieter Derr, Anderas Renje, Paul Bückner und Nikolaus Schmid. hsc
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