Bad Mergentheim. Die Digitalisierung in den städtischen Schulen in Bad Mergentheim hat IT-Koordinator Michael Reinhard seit März fest im Blick. Er arbeitet dabei eng mit Schulleitern und Lehrern zusammen und freut sich, dass er auf so viele offene Türen und Ohren stößt: „Man schätzt es, dass jetzt jemand da ist, der sich zentral um die Probleme kümmert.“
Über 200 Lehrer und 2000 Schüler in zwölf Schulstandorten unter städtischer Trägerschaft fallen in seinen Zuständigkeitsbereich. Dazu kommen viele Geräte wie digitale Tafeln (75 Stück), digitale Whiteboards, hunderte Tablets, Laptops, Dokumentenkameras und Lernplattformen, die bereits in den Schulen angekommen sind.
Reinhard sieht die Infrastruktur und Ausstattung als die größten Hürden bei der Umsetzung des digitalen Unterrichts an. Zu seiner Gesamtstrategie zählen jedoch auch Aus-, Fort- und Weiterbildung stets mitzudenken.
Der IT-Koordinator bestätigt, dass die Corona-Pandemie für einen echten Schub bei der Digitalisierung der Schulen gesorgt hat und die Stadt Bad Mergentheim hier ihre Chancen (über Fördertöpfe) genutzt habe, um die Bildungseinrichtungen mit guter Hardware auszustatten. Auch gebe es ein flächendeckendes WLAN in allen Schulen.
Man sei auf einem „guten Niveau“ und passe soweit nötig noch an einigen Stellen die Rahmenbedingungen weiter an. Das Schulnetz wird zudem zentralisiert, damit alle Schulen miteinander vernetzt sind und die Administration erleichtert werde. Gleichzeitig gehe es auch um die effiziente Nutzung der verfügbaren Technik. „Fort- und Weiterbildungen sind deshalb sehr wichtig“, so Reinhard, „denn es reicht eben nicht nur einen Smart-TV hinzuhängen, er sollte auch im Unterricht vollwertig eingesetzt werden können“. Der Schulungsbedarf werde gerade ermittelt, „denn nicht alle sind auf dem gleichen Stand“.
Und dann stellt sich die spannende Frage nach den Kosten. Wer ist eigentlich für die Ausstattung und die Ausbildung der Lehrer verantwortlich? Darum gibt es Streit. „Die Ausbildung der Lehrer ist Sache des Landes“, ist Thorsten Anders, Sachgebietsleiter „IT & Digitalisierung“ bei der Stadt, überzeugt. So sehen es viele Kommunen.
Wer zahlt das Lehrer-Tablet, wer ist für dessen Wartung zuständig und wer für die Schulung? Anders und Reinhard hoffen sehr, dass die Fragen bald geklärt sind, damit die Digitalisierung vor Ort auf allen Ebenen weitergehen kann.
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