Im Auenland am Rande der Kurstadt

Bad Mergentheim: Lichtdurchflutete, moderne Grundschule für 20 Millionen

Bad Mergentheim bekommt für knapp 20 Millionen Euro eine neue Grundschule mit Platz für 400 Kinder. Jetzt wurde Richtfest gefeiert und der Rohbau besichtigt. OB Glatthaar sprach von einer „beeindruckenden Atmosphäre“ im Gebäude.

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Sascha Bickel
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Oberbürgermeister, Rathaus-Mitarbeiter, Stadträte, Handwerker, Schulvertreter, Schüler und Eltern freuen sich gemeinsam über den Neubau. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. „Auf einer unserer wichtigsten Baustellen wollen wir heute mit Ihnen eine bedeutende Etappe des Baufortschritts feiern“, begrüßte Oberbürgermeister Udo Glatthaar die zahlreichen Gäste, Schüler und Eltern, Schulvertreter, Handwerker, Planer, Stadträte und Rathaus-Mitarbeiter zum Richtfest an der neuen Grundschule im Auenland. Knapp 20 Millionen Euro soll die Schule für 400 Kinder – laut aktuellem Stand – kosten und im Herbst 2024 in Betrieb gehen.

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Von einem modernen Bildungsbau, der energetisch auf dem neuesten Stand sei, viel auf Holz – auch aus dem eigenen Stadtwald – setze, lichtdurchflutet sei und eine insgesamt „beeindruckende Atmosphäre“ biete, sprach OB Glatthaar.

„Für Sie alle genau so beeindruckend, wie für mich, ist, was sich hier alles getan hat, seit wir vor acht Monaten gemeinsam den Grundstein gelegt haben“, so Udo Glatthaar, der anfügte: „Auch für die nächste Etappe sieht es gut aus!“ Man sei im Zeit- und Kostenplan und hoffe nicht noch mehr als die zuletzt veranschlagten 20 Millionen Euro ausgeben zu müssen. Glatthaar: „Schon nach dem heutigen Festtag kommen zügig die Fassaden – oder wie es Architekt Christopher Unger in einem Vorgespräch so schön formuliert hat: ,Jetzt geht es Schlag auf Schlag’.“ Man dürfe also der Eröffnung im Sommer 2024 freudig entgegen sehen, meinte Glatthaar und stellte noch „den hohen städtebaulichen und ökologischen Anspruch“ heraus, „auf den wir als Stadt stolz sein dürfen“.

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Glatthaar betonte zufrieden: „Das Gebäude ist schon 2021 mit einem großen Architektenwettbewerb und 122 eingereichten Vorschlägen gestartet. Wir verwenden Holz aus dem Stadtwald. Wir erreichen den höchsten definierten Effizienzgebäudestandard für Nichtwohngebäude. Und das Projekt ist Teil der Holzbauinitiative Baden-Württembergs und im April durfte ich gemeinsam mit den Architekten eine Baukultur-Auszeichnung durch Ministerin Nicole Razavi entgegen nehmen.“

Ein spannendes Projekt

Musikalisch umrahmt wurde das Richtfest durch den Chor der Grundschule Bad Mergentheim (dritte und vierte Klasse). OB Glatthaar hieß nicht nur die Schüler und Eltern herzlich willkommen, sondern auch die kommissarische Schulleiterin Katja Serdaroglu, „die maßgeblich Projektverantwortliche für die pädagogische Seite“. Gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Schulleiter Heiko Knebel arbeite sie, so Glatthaar, aktuell das pädagogische Konzept für die neue Schule aus. „Sie wissen, dass wir den Ganztages-Rahmen im Gemeinderat bereits festgelegt haben, alle weiteren organisatorischen und pädagogischen Fragen werden im verbleibenden Jahr bis zur Eröffnung erarbeitet“, sagte der OB und übergab dann an Serdaroglu, die ihre große Freude darüber ausdrückte, dass hier eine Schule neu entsteht, „in der sich alle wohlfühlen können“. Es sei ein einzigartiges Erlebnis so ein Großprojekt hautnah miterleben zu dürfen und mitgestalten zu können.

Die neue Grundschule werde für maximal 400 Schüler ausgelegt und verfüge nicht nur über moderne Klassenzimmer, sondern auch über eine Mensa, einen Schulgarten, einen Werk-, einen Musik- und einen Bewegungsraum.

Architekt Christopher Unger vom „Studio Bornheim“ in Frankfurt ging anschließend noch auf technische Details ein, ehe gemeinsam angestoßen und zu Rundgängen im Rohbau eingeladen wurde. „Mit dem Richtfest ist üblicherweise der Rohbau fertiggestellt, das Dach gerichtet beziehungsweise hier die Primärkonstruktion des Gebäudes abgeschlossen“, so Unger: „Derzeit werden auf der Westseite bereits Fassadenelemente montiert, die Abdichtungsarbeiten auf dem Dach der Mensa sind bereits teilweise fertiggestellt. Bei bestem Wetter können wir heute die Fertigstellung der Holzbaukonstruktion in ihren wesentlichen Teilen vermelden. Die Gebäudehülle wird in Kürze geschlossen sein. Damit liegt der Bau im Zeitplan, nun kann die Innenausbauphase beginnen. Die haustechnischen Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro haben bereits die Arbeit aufgenommen, in Kürze folgt der Trockenbau, der die Innenräume bilden wird.“

Die Holzbau- und Zimmerarbeiten erfolgten laut Unger unter Verwendung von Holz aus lokaler und regionaler Forstwirtschaft. Die Weißtannenbäume hierfür wurden im Herbst 2022 im Stadtwald gefällt.

Unger: „Wir begehen heute gemeinsam das Richtfest – so in etwa zur Halbzeit der Baustelle, denn die Fertigstellung ist für Sommer 2024 geplant. Nun wünsche ich uns allen auch weiterhin eine glückliche Hand für die vor uns liegende Bauzeit – auf das weiterhin ein gutes Gebäude entstehen möge.“

Die neue Grundschule im Auenland ist lichtdurchflutet und setzt auf viel Holz. Der Richtspruch am Donnerstag kam von Heiko Schuster (Firma Aeckerle Holzbau), ehe er sein Glas traditionell in die Tiefe fallen ließ. © Sascha Bickel
Christopher Unger führte durch den Rohbau. Dabei sah man auch, dass die Klassenzimmer große Fenster erhalten, damit viel Helligkeit hinein kommt und der Blick nach draußen selbst im Sitzen gut möglich ist. © Sascha Bickel
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Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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