AfD-Demonstration in Bad Mergentheim - Weniger Teilnehmer als angemeldet / Ordnungsamt: Knapp 110 Personen zogen durch die Stadt

Bad Mergentheim: Kundgebung unter Motto „Gesund ohne Zwang”

Die Ukraine bestimmt die öffentliche Diskussion, die Pandemie ist etwas in den Hintergrund gerückt. Doch die AfD im Kreis bleibt sich treu – und rief am Samstag zur Kundgebung auf dem Marktplatz der Badestadt mit anschließendem Umzug auf.

Von 
Hans-Peter Kuhnhäuser
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MdB Dr. Christina Baum führte während der Coronazeit Demonstrationen gegen Pandemie-Maßnahmen in der Region an. © Hans-Peter Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Im gekennzeichneten Bereich vor dem alten Rathaus sammelten sich etwa 110 Personen, darunter auch MdB Dr. Christina Baum, der ex-MdL Dr. Heinrich Fiechtener, Kreisrat Roland Ehrmann und der AfD-Kreisvorsitzende Stefan Hartmann. Außerhalb standen Neugierige, aber auch etwa 40 bis 50 Personen, die den Ausführungen der Redner Applaus zollten.

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Stefan Hartmann betonte, dass es ein Erfolg der AfD sei, jetzt hier demonstrieren zu können.

Das Gericht sei der Argumentation des Anwalts gefolgt, die Stadt Bad Mergentheim habe eine Niederlage erlitten. Oberbürgermsiert Udo Glatthaar, so Stefan Hartmann weiter, verbreite die Unwahrheit über die AfD. „Ich sehe hier nur besorgte Bürger!“

Die Ukraine wurde von Dr. Baum in ihrer Ansprache nur kurz gestreift. Ihre Solidarität gelte „allen Opfern dieses Krieges“ - den Urheber und den Aggressor benannte sie allerdings nicht. Heftig kritisierte sie die „Sippenhaft“, in die russische und russlanddeutsche Mitbürger genommen würden - Menschen, „die seit Jahrzehnten bei uns leben“. Diese Hetze „erleben wir Ungeimpften schon lange.“ Baum verwies auf die bevorstehende Debatte zur Impfpflicht im Bundestag sowie auf den Antrag der AfD, der aber wohl wieder abgelehnt werde.

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Was gab es danach in den Ansprachen zu hören? Um es knapp zu formulieren: Nichts Neues, denn alle Redner machten auf die aus ihrer Sicht bestehenden vielfältigen Gefahren und Nebenwirkungen der Impfung aufmerksam. Hermann Fiechtner sprach von mehr als 2000 Impftoten und mehr als 20000 Menschen, die an schweren Nebenwirkungen leiden. Mehr noch: Die Impfung löse bei Schwangeren ein vorzeitiges Platzen der Fruchtblase aus. Überhaupt: Die Impfung sei „Gift“, es sei „mehr drin, als erklärt, Ugur Sahin (Biontech) sei mit Bill Gates verbunden - Fiechtner ließ nichts aus. Und er machte deutlich, was er im Zeitungsartikel erwarte: „Ich bin ein Schwurbler und Querdenker“, sagte er.

Der Demonstrationszug - nach Angaben des städtischen Ordnungsamtes beteiligten sich hierbei etwa 110 Personen - wurde von starken Polizeikräften eskortiert. Die Polizei zeigte überhaupt viel Präsenz in der Stadt, hatte aber keine schweren Aufgaben zu lösen - die Demo blieb friedlich.

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