Gemeinderat

Bad Mergentheim: Kehrt das „Schwarzwaldhäusle“ auf das Volksfest zurück?

Zuschlag für Uebel & Sachs. Mehr Werbung und mehr Attraktivität fürs Traditionsfest geplant

Von 
Sascha Bickel
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Die Stadt will die Attraktivität des Volksfestes steigern. © Holger Schmitt

Bad Mergentheim. Seit 2016 ist das Unternehmen Uebel & Sachs aus Niederwerrn/Schweinfurt mit der Organisation des Volksfestes beauftragt. Jetzt stand die Entscheidung im Gemeinderat an, wer in den nächsten drei Jahren (2023 bis 2025) diesen Auftrag erhält. Einstimmig erhielt erneut Uebel & Sachs den Zuschlag.

Nicht ganz so einig war sich das Gremium bei zusätzlichen Ausgaben. Vom Arbeitskreis „Volksfest“ wurde vorgeschlagen und dann auch von der Verwaltung befürwortet, Maßnahmen zur Attraktivierung des Festes bis zu maximal 20 000 Euro zu planen und dem Gemeinderat im Frühjahr 2023 zur Beschlussfassung vorzulegen. Thomas Tuschhoff (Grüne) meinte für seine Fraktion, dass es der falsche Zeitpunkt sei, hier weitere 20 000 Euro auszugeben. Das sah Hariolf Scherer (CDU) ganz anders: „Wir sind auf einem guten Weg mit dem Volksfest.“ Dieser sollte weitergegangen und unterstützt werden. Natürlich gebe es noch Optimierungsbedarf, beispielsweise bei der Versorgung mit Essen am Freitagabend oder im Bedienungsbereich, aber wenn viele Menschen zum Volksfest strömten, würde der Organisator sicher auch gerne nachsteuern.

Laut Ratsvorlage hat sich der Festausschuss mehrfach mit der Zukunft des Volksfestes beschäftigt und ist dabei einer Vielzahl an möglichen Ansätzen – auch unter Einbindung externer Partner wie Vertretern der Herbsthäuser Brauerei, des Wildparks, der Stadtfestorganisatoren, Veranstaltern von Lieder im Schloss – nachgegangen. Es herrsche Einigkeit darüber, dass sich das Volksfest an eine Zielgruppe richtet, die bei anderen Veranstaltungen, wie Annotopia, Kurparkfest, Stadtfest, etc. fehlt. Einig seien sich die Ausschussmitglieder und die externen Partner, dass das Volksfest entsprechend der finanziellen Möglichkeiten ausgestaltet ist. Von der zeitlichen Verschiebung, Kombination mit anderen Veranstaltungen bis hin zur Aufgabe der Veranstaltung wurden viele Varianten beleuchtet, erklärt die Stadtverwaltung und teilt in ihrer Vorlage weiter mit: In jedem Fall soll ein zusätzliches gastronomisches Angebot (Stichwort Schwarzwaldhäusle) wieder gewonnen werden, um einen der großen Kritikpunkte der letzten Volksfeste abzustellen. Eine weitere Attraktivierung sei aber nur über den Einsatz von zusätzlichen finanziellen Mitteln möglich. Immer wieder genannte Vergleichs-Veranstaltungen wie die Königshöfer Messe, die Muswiese, das Volksfest Öhringen oder Crailsheimer Volksfest würden von den Kommunen mit teilweise sechsstelligen Beträgen unterstützt.

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Andreas Lehr (CDU) erinnerte daran, dass das Volksfest in Bad Mergentheim die größte Tradition habe und warb ebenfalls für die 20 000 Euro. Mit 22:8-Stimmen (Gegenstimmen kamen von den Grünen und mehreren Freie Wähler-Stadträten; es gab eine Enthaltung) wurde dieser letztlich auch bewilligt. Die zusätzlichen Mittel werden nun in den Haushaltsplan 2023 unter Bewirtschaftungsvorbehalt aufgenommen. Das bestätigten in einer weiteren Abstimmung 25 Ratsmitglieder bei fünf Nein-Stimmen.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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