Kirchliche Aktion „Uns schickt der Himmel“

Bad Mergentheim: In 72 Stunden die Welt etwas besser machen

72 Stunden um die Welt ein bisschen besser zu machen: An dieser kirchlichen Aktion beteiligt sich auch eine Gruppe in Bad Mergentheim. Sie soll die Aufforstung im Spitalwald zwischen Althausen und Üttingshof voranbringen.

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Erstes Treffen im Wald: Hariolf Scherer erläutert das Vorgehen und was im Einzelnen auf die Jugendlichen zukommt. © Brigitte Firsching

Bad Mergentheim. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat wieder die bekannte „72-Stunden-Aktion“ gestartet. Bundesweit sind Gruppen aktiv im Einsatz. Knapp 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich allein in zwölf Aktionsgruppen in der Region Bad Mergentheim, Hohenlohe und Schwäbisch Hall.

Tatkräftiges Handeln

Es geht darum, sich für ein soziales oder ökologisches Projekt, einzubringen, drei Tage lang Hand an zu legen und die Welt ein Stückchen besser zu machen. Es wird nicht anonyme Hilfe irgendwo geleistet, sondern tatkräftiges Handeln direkt vor Ort gezeigt.

Am vergangenen Donnerstag um 17.07 Uhr war es endlich so weit: Aus der Hand der CDU-Bundestagsabgeordneten Nina Warken erhielten die Ministrantinnen und Ministranten der Seelsorgeeinheit „Lamm“ in Bad Mergentheim im Pfarrgarten einen Umschlag mit der Beschreibung ihres Projekts für die „72-Stunden-Aktion 2024“, die alle fünf Jahre vom BDKJ organisiert wird.

Bis Sonntag 17.07 Uhr

Bis Sonntag um 17.07 Uhr haben sie nun 72 Stunden Zeit, das Projekt „Aufforstung im Spitalwald zwischen Althausen und Üttingshof“ umzusetzen, zu präsentieren und zu feiern. Die Fläche von circa 20 Ar muss zuerst geräumt und umzäunt werden, bevor unter der Anleitung von Revierförster Hans-Peter Scheifele und Kirchengemeinderat Hariolf Scherer 200 Setzlinge gepflanzt werden. Dabei handelt es sich um kleine, zum Teil exotische Bäumchen, die mit dem zu erwartenden heißeren Klima – verbunden mit stärkerer Trockenheit – erwartungsgemäß besser zurechtkommen werden.

Die Bad Mergentheimer Aktionsgruppe legt also „einen Wald der Zukunft“, einen „Klimawald“, an. Parallel bauen die Ministrantinnen und Ministranten noch Sitzgelegenheiten im Randbereich und informieren sich und andere über die positiven ökologischen Auswirkungen der Pflanzung und des Waldes insgesamt.

Überraschung oder nicht

Alle an der Aktion beteiligten Gruppen hatten bei der Anmeldung die Möglichkeit, selbst ein Projekt zu planen, welches sie innerhalb des Aktionszeitraums umsetzen (Do-it-Variante) oder sie konnten sich auch von einem Projekt überraschen lassen (Get-it-Variante).

„Wir waren 2019 auch mit unseren Minis bei der Aktion dabei und haben uns auch damals für die ’Get it’-Version entschieden“, berichtet Tina Teufel, die Leiterin der Bad Mergentheimer Gruppe. „Wir hatten jetzt für unsere Gruppe kein konkretes Projekt, was wir angehen möchten, aber wir haben Lust, gemeinsam etwas Gutes zu tun“, erklärt die Ministrantin aus Löffelstelzen weiter. Nach der Bekanntgabe des Projekts sagte sie: „Wir sind sehr zufrieden. Ein wirklich schöner Auftrag.“ Und eine andere Teilnehmerin meinte: „Toll, ich liebe Bäume.“

Wie erwähnt sind insgesamt zwölf Aktionsgruppen in der Region Bad Mergentheim, Hohenlohe und Schwäbisch Hall noch bis Sonntagabend tätig. In der Region Odenwald-Tauber meldeten sich sogar 550 Kinder und Jugendliche für den guten Zweck.

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Vielfältige Projekte

Die Projekte reichen dabei von der Waldaufforstung über die Instandsetzung eines Grillplatzes, über den Bau eines mobilen Treffpunktes und der Gestaltung eines Familienwanderwegs bis zum Bau eines Walderlebnisparks. Ebenso mannigfaltig ist die Motivation der Teilnehmenden, von „mal was anderes“ über „tolles Gemeinschaftserleben“ bis „wichtig, was für andere, für die Natur und Umwelt zu tun“.

Gemeinsam investieren allein die Kinder und Jugendlichen zwischen Kocher und Tauber rund 21 500 Stunden ihrer Freizeit für andere. Unterstützt werden sie durch Material- und Werkzeugspenden, zum Beispiel durch die Stiftung der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Bad Mergentheim und das Stadtwerk Tauberfranken. Da dies noch nicht reicht, freuen sich die aktiven Jugendlichen über Geld-, Sachspenden und interessierte Besucher. Wer etwas beisteuern möchte, kommt einfach in den Spitalwald oder meldet sich bei Pastoralreferent Jens Jörgensmann unter Telefon 07931 / 986020. bf/sabix

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