Bad Mergentheim: Ferienlager für ukrainische Kinder geplant

Bad Mergentheim. Mit 29:3-Stimmen beschloss der Gemeinderat Projekte zur Unterstützung der Ukraine. OB Udo Glatthaar setzte sich sehr dafür ein und musste sich dafür auch scharfe Kritik anhören.

Festgelegt wurde, die Anfrage der ukrainischen Stadt Schabo zu prüfen, ob eine Gruppe von rund 25 Schülern in den Sommerferien zu einem Ferienlager nach Bad Mergentheim kommen kann. Unterstützt werden soll auch der Zugang ukrainischer Schüler sowie Studenten zu den beruflichen Schulen und zur Dualen Hochschule im Schloss. Maximal 10 000 Euro wurden für das Programm „Kleinprojekte-Fonds Ukraine“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als städtischer Eigenanteil bewilligt. Es geht hier unter anderem um technisches Equipment und die Anteilsfinanzierung. Die Verwaltung soll nun prüfen, was getan werden kann. Zudem soll versucht werden, Förder- und Spendengelder zusätzlich einzuwerben.

Die außerplanmäßigen Ausgaben für die Stadt wurden auf maximal 20 000 Euro begrenzt.

In Bad Mergentheim gebe es momentan über 500 Kriegsflüchtlinge, so der OB, darunter seien viele Schüler. Diesen wolle man helfen, aber auch anderen, die in der Heimat geblieben seien. Über internationale Kontakte (die FN berichteten) sei es möglich, erklärte Glatthaar, weitere Unterstützung zu leisten.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende Inge Basel griff Glatthaar in einem scharfen Ton an und meinte an seine Adresse: „Sie sind der Oberbürgermeister von Bad Mergentheim. Mir ist das zu viel, was Sie da tun.“ Sie verstehe nicht, warum er sich so für die Ukraine engagiere und er solle sich besser um die Anliegen in der Kurstadt und die Schüler vor Ort kümmern, schimpfte Basel. Glatthaar reagierte ruhig und bat den Ton zu mäßigen. Es sei ohne Frage ein empfindliches Thema, aber er stehe für Transparenz in den Taten und habe schon mehrfach erklärt, dass er die Unterstützung der Ukraine für notwendig erachte. Thomas Tuschhoff (Grüne) sprang dem OB bei und dankte ihm für seinen Einsatz. Die Stadt könne auf jeden Fall einen bescheidenen Beitrag leisten.

Am Ende fiel das Votum des Gremiums klar aus.