Weihnachtsmarkt

Bad Mergentheim: Feierlaune, aber das Rahmenprogramm fehlt

Es ist wieder Weihnachtsmarkt, und schon am Donnerstag genießen Einwohner und Gäste die Adventsstimmung. Ein Gang vom Deutschordenplatz bis zum Ende des Marktplatzes lohnt – es gibt viel zu sehen und zu schmecken.

Von 
Hans-Peter Kuhnhäuser
Lesedauer: 
Der Bad Mergentheimer Weihnachtsmarkt findet noch bis Sonntag und dann wieder von Donnerstag bis zum 18. Dezember statt. © Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Natürlich ist es schön, dass es wieder einen Weihnachtsmarkt gibt. Und wo sonst kann man in dieser Jahreszeit so unverbindlich flanieren, Freunde und Bekannte treffen, einen Schwatz halten und dabei auch noch einkaufen und genießen, wenn nicht auf dem Weihnachtsmarkt.

Am Stand des Arbeitskreises Asyl sind zahlreiche ukrainische Flüchtlinge aktiv. © Hans-Peter Kuhnhaeuser

Zu sehen und zu bestaunen gibt es vieles – beispielsweise Weihnachtsaccessoires aus Holz, Engel, Bäume, Sterne und „Zwitscherkästen“ mit Platz „für den scharfen Schluck nach einem Winterspaziergang“, meint ein Senior. Ein Mergentheimer Familienvater bemängelt die fehlende Bühne. „Warum gibt’s die nicht? Die Begründung der Stadt – sie war in der FN zu lesen – überzeugt ihn nicht.

Was auffällt: Es gibt, wie gesagt, ein großes Angebot von Dingen, die auch als Geschenk geeignet sind. Die Runde mit der Mini-Eisenbahn oder dem Karussell sorgt unterdessen für strahlende Kinderaugen.

Höchst zufriedene Eltern und Großeltern sind um 17 Uhr vor dem Alten Rathaus zu sehen, denn da singt der Chor der Grundschule Bad Mergentheim unter der Leitung von Svenja Kraft und Kerstin Escribano. Leider bekommen von diesem Auftritt nur wenige Marktbesucher etwas mit – die Bühne fehlt halt, denn auf ihr wäre der Kinderchor „im Blick“ gewesen.

Mehr zum Thema

Kommentar Keine gute Stimmung in Bad Mergentheim

Veröffentlicht
Kommentar von
Sascha Bickel
Mehr erfahren
Bad Mergentheim

Jufa-Hotelprojekt in Bad Mergentheim abgesagt

Veröffentlicht
Von
stv
Mehr erfahren
Bundeswehr

Niederstetten: Tiefflugübungen als Schutz vor feindlicher Flugabwehr

Veröffentlicht
Von
Sascha Bickel
Mehr erfahren

Wer geistige Anregung haben will, findet sie ebenfalls. Ein Stand bietet Gedichte. Zudem duftet es nach frisch zubereiteten Waffeln – ganz nach Oma-Art aus dem Waffeleisen auf dem Holzherd. Köstlich! Schön zu sehen ist die „funktionierende Integration“ am Stand des Arbeitskreises Asyl: „Außer mir und meiner Frau sind alle Helfer ukrainische Flüchtlinge“, sagt Horst Hoffmann.

Neben Mandeln, Bratwurst und Fisch gibt es zudem Leckereien aus dem Orient. Ob er mit dem ersten Tag zufrieden ist, wird der Händler gefragt. „Ja, für den ersten Tag ist’s gut“, lautet die Antwort – übrigens sagt das auch ein benachbarter Händler, der mit den weihnachtlichen Holzartikeln. „Noch eher verhalten“, fällt die erste Bilanz von Sonja Zahner von „Rupp’s Hofladen“ am Donnerstagabend aus. „Es könnten mehr Marktbesucher sein.“ Ein Grund für sie: „Das fehlende Rahmenprogramm.“ Und sie nennt einen weiteren: „Einen Fahrdienst für die Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, und den gebe es in anderen Kurstädten.

Mehr los ist rund um den Milchling. Da bilden sich regelrechte Menschentrauben, wohingegen die Besucherströme in der Burgstraße doch immer wieder Lücken aufweisen. Manfred Throm, der mit dem TC Rot-Weiß samt Grill seit Jahren vor Ort aktiv ist, meint, dass der Markt gut für die Stadt sei. Man treffe Freunde und Bekannte, „es gibt Gelegenheit für gute Gespräche.“ Einig ist er sich aber mit Stephan Funk vom Nachbarstand, „dass das Rahmenprogramm sehr fehlt“. Funk ist seit 20 Jahren aktiv beim Weihnachtsmarkt und meint: „Die Bühne mit Blasmusik und Chören, das hat immer für eine schöne Stimmung gesorgt.“ Da sei aber nicht nur die Stadt gefordert.

Auch Marianne Stapfer von der Liebenzeller Gemeinschaft spricht am Donnerstagabend von einem „guten Start“. Sie sei „positiv überrascht“ vom Besucherandrang. Auf den Weihnachtsmarkt freue sie sich immer sehr, „wir alle haben ja darauf gewartet und gehofft, dass es wieder möglich ist“.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten