Tierschutzverein

Bad Mergentheim: Es fehlen 320000 Euro fürs neue Tierheim

Das Richtfest für den Tierheim-Neubau steht an. Jeden Tag sind die Tierschützer gefordert, doch auch sie selbst brauchen Hilfe, denn der Bau wird etwas teurer und damit sind mehr Spendengelder zur Finanzierung nötig.

Von 
Sascha Bickel
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Für Katzen, Hunde, Schildkröten, Kaninchen und viele weitere Tierarten ist das neue Tierheim in Bad Mergentheim in Zukunft gut gerüstet. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Mit Hunden, Katzen und Kaninchen hat der Tierschutzverein Bad Mergentheim und Umgebung täglich zu tun. In den vergangenen Tagen kamen auch zwei Schildkröten zur bunten Fundtiersammlung dazu, die nun von den ehrenamtlichen Helfern und den Fachkräften im Tierheim bestens umsorgt werden.

Im Dainbacher Weg am Stadtrand von Bad Mergentheim entsteht aktuell das neue moderne Tierheim. © Sascha Bickel

Platzt aus allen Nähten

Doch das alte Tierheim unterhalb der Burg Neuhaus in Igersheim platzt bekanntermaßen aus allen Nähten und ist längst nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Deshalb wird neu gebaut – am Stadtrand von Bad Mergentheim, im Dainbacher Weg. Die Fränkischen Nachrichten schauten sich mit Heidrun Leiss-Schott, der Vorsitzenden des Tierschutzvereins Bad Mergentheim und Umgebung auf der Baustelle um und fragten sie: Wo steht der Tierheim-Neubau aktuell?

„Wir sind mitten drin und tatsächlich auch ziemlich genau in der Halbzeit. Es steht das Richtfest an. Zum Jahresende oder spätestens Anfang 2025 wollen wir fertig sein, um dann den Umzug vom alten Tierheim hierher planen zu können.“

Zum anstehenden Richtfest sind alle Bürgermeister der Fundtiergemeinden und Vertreter des Landratsamtes, der Katholischen Kirchengemeinde dazu der Vorstand des Tierschutzvereins und weitere Gäste eingeladen. Es wird gemeinsam auf das Projekt angestoßen und darauf, dass man im Zeitplan ist, so Leiss-Schott. Ein Problem sind allerdings die Kosten.

Einige Preissteigerungen

„Die Kosten liegen uns noch ein bisschen im Magen. Wir haben 2,3 Millionen Euro für den Neubau zu Beginn eingeplant und davon sollten allein 600 000 Euro durch zusätzliche Spenden eingeworben werden. Da hatten wir Anfang diesen Jahres einen sehr guten Stand und es fehlten nur noch 180 000 Euro. Da konnten wir sehr zufrieden sein und hatten mit toller Unterstützung von vielen Seiten schon viel eingesammelt“, erklärt Leiss-Schott und fährt fort: „Doch nun kommt das Aber: Unsere Kostenplanung ist gut zweieinhalb Jahre alt und einiges hat sich inzwischen leider verteuert, sei es der Beton mit seiner CO2-Steuer oder die Fliesen oder eben ein paar kleine bauliche Änderungen, die wir doch noch vornehmen mussten – am Ende haben wir gut acht Prozent Kostensteigerung. Das ist nicht überdimensioniert bei so einem großen Bauvorhaben, aber in der Bausumme kommen wir nun auf 2,5 Millionen statt bislang 2,3 Millionen Euro!“

Zwinger an Zwinger: Heidrun Leiss-Schott beim Rundgang mit den FN. © Sascha Bickel

Was fehlt noch für die komplette Finanzierung? „Also aktuell fehlen tatsächlich noch gut 320 000 Euro und das ist ein Wort“, betont Heidrun Leiss-Schott. Sie dankt nochmals ausdrücklich allen, den privaten Spendern wie auch den Kommunen und dem Landkreis, für die bisherige Unterstützung und bedauert, dass aus der lokalen Wirtschaft bislang nicht so viel finanzielle Hilfe kam. Man habe schon einiges versucht, sie saß zuletzt auch nochmals mit den Bürgermeistern der Region zusammen, die mit ihren Kommunen vom Tierheim profitieren, doch noch habe man keinen Weg gefunden, neue und vor allem größere Geldquellen zu erschließen.

Türöffner

Die Bürgermeister erklärten sich erfreulicherweise bereit, gerne als Türöffner bei potenziellen Spendern zu fungieren, „doch momentan scheint es sehr schwierig“, so Leiss-Schott: „Die Spendenbereitschaft ist vielerorts leider zurückgefahren. Es wird also noch ein harter Weg die nächsten Monate“ – doch die Vorsitzende des Tierschutzvereins gibt nicht auf.

„Wir planen am 7. und 8. September Tage der offenen Baustelle, um allen Neugierigen den fertigen Rohbau zeigen zu können – und wir präsentieren uns und wollen für unsere Arbeit und die Unterstützung werben“, sagt Leiss-Schott und schiebt den Appell an die Öffentlichkeit nach: „Bitte helft uns auch auf den letzten Metern.“

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Beim Rundgang mit den FN geht sie dann noch auf den künftigen Verwaltungsbereich am Eingang mitsamt Besprechungsraum für Versammlungen, Vorträge und mehr ein, ehe es weiter in die Bereiche der Hunde- und Katzenzwinger geht. Für Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Schildkröten und nachtaktive Tiere wird es separate Räume geben. Hinzu kommen die Kranken- und die Quarantänestationen, der Tierarztbereich, Auslaufflächen für die Hunde, ein Hundetrainingsplatz und ein wildes Katzendorf für ehemals freilebende Tiere.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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