Bad Mergentheim/Boxberg. Vom Autobahnzubringer Bad Mergentheim-Boxberg/A 81 profitiert der gesamte südliche Teil des Main-Tauber-Kreises seit 20 Jahren. Als dann 2014 auch noch die Mergentheimer Südumgehung fertiggestellt wurde, war der Weg zur Autobahn Richtung Heilbronn und Stuttgart endgültig für alle frei – abseits von Ortsdurchfahrten und kurvigen „Nebenstrecken“. Sowohl der Landkreis als auch die Kommunen der Region schätzen den A 81-Zubringer, wissen aber auch, dass durch die starke Belastung einiger Sanierungsbedarf vorhanden ist.
„Die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke beträgt auf Kreisstraßen in der Main-Tauber-Region zirka 1000 Kfz. Die K 2877 weist einen durchschnittlichen Verkehr von rund 4700 Kfz pro Tag auf, wobei der Anteil des Schwerverkehrs im Vergleich zu anderen Strecken im Main-Tauber-Kreis besonders hoch ist. Daran lässt sich die große Bedeutung für den Landkreis erkennen“, teilt Markus Moll, der Pressesprecher des Landratsamtes, auf FN-Anfrage mit.
Erneuerungen auf dem Schirm
Moll bestätigt auch den Sanierungsbedarf des wichtigen Autobahnzubringers an verschiedenen Stellen, verweist aber ebenso darauf, dass man erst im vergangenen Jahr rund drei Kilometer erneuert hat.
Die Fahrbahndecke zwischen dem Knoten B 292 (bei Boxberg) und dem Knoten L 513 Bobstadt-Assamstadt (ca. 5,5 km) erfordere laut Landratsamt nach aktuellem Stand in den kommenden Jahren eine Sanierung. Ebenfalls müsse die Straßendecke zwischen dem Knoten L 514 und der B 19 bei Stuppach (ca. 3,4 Kilometer) in den nächsten Jahren erneuert werden. Zu den Kosten ließe sich heute noch nichts sagen.
Wie wichtig der Zubringer für die Stadt Bad Mergentheim ist, betont deren Pressesprecher Carsten Müller. Für Bürger, Gäste und Unternehmen sei dies die schnelle Verbindung zur A 81. Eine ortsdurchfahrtsfreie Anbindung sei gelungen, so Müller, und habe dem südlichen Teil des Landkreises „einen Standortvorteil gebracht“. Die Entlastung der früher vielfach genutzten Dainbacher Senke „war und ist spürbar und nachhaltig“, erklärt Müller.
Frank Menikheim, der Bürgermeister von Igersheim, sagt: „Der Autobahnzubringer ist die wichtigste Verbindung zur Autobahn 81 Richtung Heilbronn und Stuttgart. In Verbindung mit der Südumgehung Bad Mergentheim ist dadurch eine einigermaßen vernünftige Anbindung an das überregionale Straßennetz gegeben. Eine noch schnellere Anbindung wäre natürlich im Hinblick auf die wirtschaftlichen Chancen besser, aber an unserer geografischen Lage lässt sich nun mal nichts ändern.“
Zum Sanierungsbedarf der Strecke meint Menikheim: „Die Straße ist nach meinem Eindruck zum Großteil sanierungsbedürftig, auf Teilabschnitten sogar dringend.“ Und zur wirtschaftlichen Bedeutung des A 81-Zubringers fügt er an: „Ein gutes Straßennetz ist sowohl für Firmen und deren Warenverkehr als auch für die Arbeitnehmer sehr wichtig. Gerade in einer arbeitsteiligen Wirtschaft kommt es auf funktionierende Lieferwege und damit auf ein gutes Straßennetz an. Wasserwege gibt es hier ebenso wenig wie Containerterminals an der eingleisigen Bahnlinie. Insofern ist das Straßennetz die einzige ’Lebensader’. Der Zubringer zur A 81 steht aus Igersheimer Sicht auf einer Stufe mit der Bundesstraße nach Würzburg und der B 290 zur A 7, Anschluss Satteldorf.“
Ortsdurchfahrten entlastet
Vor 20 Jahren rollte viel Verkehr, der zur A 81 wollte, gerade auch durch Schweigern und Boxberg. Boxbergs Bürgermeister-Stellvertreter Peter Löffler spricht deshalb auch in Vertretung der Bürgermeisterin von einer „Erfolgsgeschichte“, die der Bau des Autobahnzubringers sowie die Anbindung von Schwabhausen nach Boxberg für die Region und auch für die Gesamtstadt selbst ermöglichten. Das stark gewachsene Industriegebiet „Seehof“ (nahe Windischbuch) profitiere zudem von der sehr guten A 81-Anbindung und „der Brücke“ zur B 290 Bad Mergentheim-Crailsheim und zur A 6. Eine bedeutende Zahl an Arbeitsplätzen für die Region sei hier entstanden.
Während nun der Autobahnzubringer geholfen habe, so Löffler, das Verkehrsaufkommen in einzelnen Orten deutlich zu verringern, müsse man leider gleichzeitig auch einen „stetig steigenden Verkehr“ feststellen und „vor allem die vielen Lastwagen“ sehen: „Hier sind vor allem Windischbuch und Schwabhausen betroffen, teilweise auch Bobstadt. Orte, in denen über die Jahre das Verkehrsaufkommen stark gestiegen ist. Stichwort: Gigaliner.“
Löffler begrüßt, dass es bereits erste Fahrbahn-Sanierungen auf dem Autobahnzubringer gab. Nachdem dieser stark genutzt werde, müssten die großflächigen Erneuerungen weitergehen. Den aktuellen Zustand bewertet er aber noch als „soweit okay“.
In Sachen Verkehrssicherheit erinnert Löffler noch an die „Entschärfung des Kreuzungsbereichs Schwabhausen“. Beim Neubau damals „war meines Wissens geplant, den Zubringer kreuzungsfrei in diesem Bereich zu bauen. Was aber durch verschiedene Gründe verworfen wurde“, bedauert Löffler.
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