Feuerwehr Bad Mergentheim

Bad Mergentheim: Bewegender Abschied nach 40 Jahren Dienst in der Feuerwehr

Mit großem Beifall zahlreicher Gäste wurde am Samstag Karl-Heinz Barth, langjähriger Stadtkommandant der Feuerwehr Bad Mergentheim, in den Ruhestand verabschiedet. Dabei erhielt er eine hohe Auszeichnung

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Philipp Drost
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Finale in großem Rahmen: Der Spielmannszug Markelsheim begleitete die Verabschiedung von Stadtkommandant Karl-Heinz Barth. © Philipp Drost

Bad Mergentheim. Unter dem Beifall von Feuerwehrkameraden, Vertretern der Stadt, der Politik und zahlreichen Gästen wurde am Samstagabend Karl-Heinz Barth, der langjährige Stadtkommandant der Feuerwehr Bad Mergentheim, in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Die Feier in der Hauptfeuerwache bot den passenden Rahmen, um einem Mann Dank zu sagen, der über vier Jahrzehnte in der Feuerwehr diente und sich stets unermüdlich für die Sicherheit der Stadt und ihrer Bürger einsetzte. „Es ist ein besonderer, emotionaler Abend“, eröffnete Oberbürgermeister Udo Glatthaar seine Rede und hieß die Anwesenden, darunter zahlreiche Vertreter der Feuerwehr und anderer Rettungsorganisationen, herzlich willkommen. „Heute verabschieden wir eine verdiente Persönlichkeit aus dem ehrenamtlichen und hauptamtlichen Dienst, die in Bad Mergentheim ein bleibendes Vermächtnis hinterlässt.“

Karl-Heinz Barth wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. © Drost

Karl-Heinz Barth, der 1978 als junger Mann zur Feuerwehr stieß, prägte die Entwicklung der Bad Mergentheimer Feuerwehr maßgeblich. Von den Anfängen als Feuerwehrmann über seine Tätigkeit als Abteilungskommandant bis hin zu seiner Rolle als Stadtkommandant: Barth war stets eine zentrale Figur im Einsatzgeschehen. „Sie haben auf Menschen gewirkt, sie angeleitet und überzeugt. Und ich bin mir sicher, Sie waren in jeder Funktion ein Botschafter für das Ehrenamt und die Feuerwehr“, betonte der Oberbürgermeister in seiner Laudatio.

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Barth, der ursprünglich Kfz-Mechaniker und Karosseriebauer war, wechselte 2015 hauptberuflich zur Stadt und übernahm 2022 die Leitung der Feuerwehr. Während seiner Amtszeit modernisierte er mit Unterstützung der Stadt nicht nur die Ausrüstung, sondern entwickelte auch die Struktur der Feuerwehr kontinuierlich weiter.

Immer wieder neue Aufgaben

„Durch die stetige und weitsichtig geplante Weiterentwicklung unserer Feuerwehr, können wir auch in Zukunft leistungsstark unserem gesetzlichen Auftrag für die Allgemeinheit gerecht werden“, lobte Christian Schulz, Nachfolger im Amt des Stadtkommandanten.

Zu den besonderen Verdiensten von Barth gehörte seine Bereitschaft, immer wieder neue Aufgaben zu übernehmen – selbst während herausfordernder Zeiten wie der Corona-Pandemie. „Mit seiner zupackenden Art war er eine wichtige Stütze“, erinnerte sich Glatthaar.

Barth war nicht nur für die technische Umsetzung der Pandemie-Maßnahmen verantwortlich, sondern engagierte sich auch stark im Gemeinderat und für die internationalen Beziehungen der Feuerwehr, insbesondere in der Partnerstadt Digne-les-Bains.

Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold, die höchste Auszeichnung, die einem Feuerwehrmann zuteilwerden kann. „Mit dieser Auszeichnung würdigen wir nicht nur Ihre Leistungen, sondern auch Ihre menschliche Größe“, so Kreisbrandmeister Andreas Geyer. Es sei Barths Bodenständigkeit und Fachkompetenz gewesen, die ihn zu einem der am meisten geschätzten Führungskräfte der Region gemacht hätten.

Kameradschaft im Vordergrund

„Karl-Heinz hatte immer ein offenes Ohr und den passenden Ratschlag parat“, erinnerte sich Christian Schulz an die gemeinsame Zeit. Mit diesen Worten führte er seinen Dank an Barth aus und betonte die Herausforderung, in dessen große Fußstapfen zu treten. Erwin Landwehr, Barths langjähriger Stellvertreter, überraschte den frischgebackenen Ruheständler mit einem Geschenk der Kameraden. „Wir schicken dich in die Schweiz – zur Musikshow ‚Basel Tattoo‘“, ein Wunsch, den er wohl schon länger hegte.

Während der Feier wurde auch auf die unzähligen Einsätze zurückgeblickt, die Barth in seinen 46 Jahren im aktiven Dienst geleitet und begleitet hat. Von Hochwassern über Großbrände bis hin zu ungewöhnlichen Vorfällen wie der Rettung einer Kuh aus einem Keller: „Es gibt nichts, was Karl-Heinz Barth nicht schon erlebt hat“, schmunzelte einer seiner Kollegen. „Aber bei allem, was er durchgemacht hat, stand für ihn immer eines im Vordergrund: die Kameradschaft und der Zusammenhalt in der Wehr.“

Mit dem feierlichen Akt der Ernennung zum Ehrenkommandanten und einem letzten Applaus für Karl-Heinz Barth fand der Abend einen würdigen Abschluss. Die Feuerwehr Bad Mergentheim verabschiedet mit ihm eine prägende Persönlichkeit, die stets für Professionalität, Menschlichkeit und Engagement stand. Doch auch im Ruhestand wird Barth der Wehr und der Stadt verbunden bleiben – wenn auch aus einer ruhigeren Position.

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