Bad Mergentheim/Schweinberg. Die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen wurde gefunden! Eine starke Freundschaftsaktion und aufwendige Suche nach einem verlorenen Ring in einem vollen Maiskörner-Anhänger in Schweinberg war am Ende von Erfolg gekrönt. Zwei Achtjährige aus Bad Mergentheim spielen hier die Hauptrollen.
Im Mittelpunkt dieser kuriosen Geschichte stehen die achtjährige Julia Weiß und der mit ihr befreundete gleichaltrige Jakob Dziallas.
Das letzte Sommerferien-Wochenende war prädestiniert für einen schönen Abschluss der schulfreien Zeit. Bei bestem Wetter zog es die zwei befreundeten Familien Weiß und Dziallas aus der Kurstadt in den benachbarten Neckar-Odenwald-Kreis und zwar ins Schweinberger Maislabyrinth. Ausgelassen wurden die dortigen Attraktionen von Erwachsenen und Kindern ausprobiert und in Anspruch genommen. Neben der Schatzsuche im Maislabyrinth selbst, vergnügten sich die Kinder noch bei den Tieren und im Maisbad.
Erst toben, dann Tränen
Letzteres ist ein großer landwirtschaftlicher Anhänger, der für die Kinder hüfthoch mit Maiskörnern befüllt ist. Dort kann nach Herzenslust getobt werden – und das wurde auch ausgiebig genutzt.
Doch dann kam die achtjährige Julia mit Tränen in den Augen aus dem Maisbad zurück, denn sie hatte den Kinder-Ring ihrer Großmutter, der für sie eine große emotionale Bedeutung hat, beim Toben verloren. Das Familienerbstück durfte doch nicht weg sein! Beide Familien starteten sofort, unterstützt von anderen Besuchern der Schweinberger Attraktion, eine Suchaktion im Maisbad – allerdings ohne Erfolg. Die Masse an Maiskörnern war schlichtweg übermächtig.
Während sich Julias Familie mit dem Verlust des Rings zunächst abfinden musste, erwachte in der befreundeten Familie der unbändige Wille, die Suche alsbald fortzusetzen. Allen voran Julias Schulfreund und Klassenkamerad Jakob wollte nicht aufgeben. Schnell wurde das gesamte Netzwerk aus Familie und Freunden abtelefoniert und ein Metalldetektor organisiert. Am darauffolgenden Wochenende sollte die Geheimaktion „Schatzsuche“ stattfinden.
So gingen Jakob und sein Papa zunächst den Detektor abholen und anschließend zurück ins Maisbad nach Schweinberg. Schlagartig setzte Ernüchterung ein, da der landwirtschaftliche Anhänger, der das Maisbad beherbergt, selbst einen Metallboden hat. Das Suchgerät gab nur einen nervenden Dauerton von sich.
Der Landwirt, der das Maislabyrinth betreibt und Anteil an der Aktion nahm, kam mit einem praxisorientierten Vorschlag und holte kurzerhand zwei Schaufeln für Jakob und seinen Vater. Also hieß die Aufgabe, den Mais aus dem Anhänger zu schaufeln und in kleineren Haufen im Hof aufzutürmen. In denen konnte das Suchgerät arbeiten und hatte auch prompt einen Treffer: Gefunden wurde ein 1-Euro-Stück.
Das Glück ist mit den Tüchtigen und so fand sich tatsächlich recht bald auch der verschwundene Ring. Der Mais konnte zurückgeschaufelt werden und das Schmuckstück der Freundin voller Stolz gebracht werden.
Unter Freudentränen wurde der Beschluss gefasst, den Ring zukünftig an einer Halskette zu tragen. Diese hatte der fürsorgliche Jakob auch schon besorgt. mawe/sabix
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