Bad Mergentheim. Berichte über das Geschäftsjahr 2024, Wahlen in Teilen des Aufsichtsrates und Ehrungen standen im Mittelpunkt der 100. Mitgliederversammlung der Kreisbau Main-Tauber eG im Bad Mergentheimer Hotel-Restaurant Bundschu. Das genossenschaftliche Unternehmen ist in den Städten Wertheim, Bad Mergentheim, Weikersheim und Niederstetten mit eigenen Objekten oder geplanten Bauvorhaben vertreten.
„Für unsere Genossenschaft war 2024 eine besondere Zeit, denn anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums wurde unsere Geschichte mit zahlreichen Veranstaltungen und Publikationen gewürdigt“, blickte der Aufsichtsratsvorsitzende Rüdiger Zibold zurück. Höhepunkt war ein Jubiläumsfestakt im Bad Mergentheimer Kursaal mit zahlreichen Ehrengästen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum“. „Seit inzwischen über 100 Jahren setzt sich die Kreisbau Main-Tauber eG für ihre Mitglieder ein, indem sie ihnen eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung bietet. Auch im Geschäftsjahr 2024 stand dieses Ziel im Zentrum unseres Handelns“, bekräftigte Zibold.
Insgesamt blicke die Kreisbau Main-Tauber eG auf ein solides Geschäftsjahr 2024 zurück. Schwerpunkte seien Instandhaltungen, Sanierungen und stabile Mieteinnahmen gewesen. „Der Verkauf von Immobilien, die nicht mehr in unser Portfolio passten oder sich nicht wirtschaftlich sanieren ließen, erbrachte Erlöse, die in unsere Neubauprojekte einfließen. Damit wurde die wirtschaftliche Basis für kommende Vorhaben gestärkt und unser Eigenkapital weiter gefestigt“, berichtete der Bürgermeister a.D. und Aufsichtsratsvorsitzende.
Die Schaffung von bezahlbarem, modernem und zukunftsfähigem Wohnraum bleibe wichtigste Aufgabe – und dies in einem herausfordernden Umfeld, das von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt gewesen sei. „Der bundesweite Mangel an bezahlbarem Wohnraum macht sich auch in unserem Geschäftsgebiet weiterhin deutlich bemerkbar und führt zu einer spürbar steigenden Nachfrage nach unseren Wohnungen“, erklärte Zibold.
Zum Jahresende umfasste der Eigenbestand 322 Mietwohnungen und fünf Gewerbeeinheiten. Zudem betreute die Genossenschaft insgesamt 32 Wohnungseigentümergemeinschaften mit 477 Wohneinheiten. „Im laufenden Geschäftsjahr stehen große Vorhaben in den Startlöchern“, teilte der hauptamtliche Vorstandsvorsitzende Steffen Dörr auch im Namen seines Stellvertreters Klaus Kornberger mit. Ein wesentliches Projekt ist der im September gestartete Neubau des „Kolping Kurpark Living“ im Bad Mergentheimer Weberdorf an der Ecke Kolping-/ Milchlingstraße in unmittelbarer Nähe des Schloss- und Kurparks.
Hochwertiger Wohnraum
Dort entsteht ein modernes Ensemble mit neun barrierearmen oder -freien Wohnungen. „Nachhaltig gebaut mit Wärmepumpe und Photovoltaik bietet das Projekt höchste Wohnqualität in bester Lage. Zugleich setzen wir mit Projekten wie diesem ein starkes Zeichen in unserer Region, dass nachhaltiger, hochwertiger Wohnraum auch in herausfordernden Zeiten realisierbar ist“, erläuterte Dörr.
Im laufenden Jahr werde außerdem die Sanierung des Wohngebäudes in der Königsberger Straße 4 in Bad Mergentheim umgesetzt. Die Maßnahme umfasse Außendämmung, Dacherneuerung, Kellerdeckendämmung, eine Wärmepumpenlösung, Photovoltaikanlage, Glasfaseranschluss und die Komplettsanierung einer Wohneinheit. Ergänzend laufen die Planungen für ein Projekt „Friedensstraße“ auf einem Erbbaupachtgrundstück der Katholischen Kirchengemeinde in stadtnaher Lage. Den Bilanzgewinn nach Abzug der Einstellung aus dem Jahresüberschuss in die Ergebnisrücklagen bezifferte der Vorsitzende für 2024 mit 455.200 Euro (2023: 256.700 Euro). Die Ausschüttung einer Dividende wurde in einer Höhe von fünf Prozent beschlossen.
„Die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau bleiben auch in diesem Jahr herausfordernd. Gestiegene Baukosten, unsichere Förderbedingungen und die hohen Anforderungen an energetische Standards stellen unsere Genossenschaft vor große Aufgaben. Dennoch verfolgen wir unseren Auftrag mit Nachdruck, bezahlbaren Wohnraum im Main-Tauber-Kreis zu schaffen und zu sichern. Energetische Sanierungen, sozial orientierte Neubauten sowie der Ausbau der Digitalisierung und Mitgliederbeteiligung sind die Schwerpunkte des kommenden Jahres“, hob Steffen Dörr in einem Ausblick hervor.
Aufgrund der Bestätigung einer einwandfreien Finanz- und Wirtschaftsführung konnten Vorstand und Aufsichtsrat jeweils einstimmig entlastet werden. „Sie haben die Kreisbau hervorragend geführt“, attestierte stellvertretend Architekt Jochen Elsner, zudem verbunden mit einem Dank an das gesamte Mitarbeiterteam für dessen wertvolle Leistungen. Bei den anschließenden teilweisen Aufsichtsratswahlen wurden der bisherige Vorsitzende Rüdiger Zibold und der Bad Mergentheimer Stadtbaudirektor Bernd Straub ebenfalls einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Für besonders lange Mitgliedschaften gewürdigt wurden Hanspeter Fernkorn, Bad Mergentheim (40 Jahre), Doris Rieger, Bad Mergentheim (40 Jahre), Richard Willmann, Bobstadt (40 Jahre), Franz Braungart, Niederstetten (30 Jahre), Peter Deißler, Igersheim (25 Jahre) und Robert Felisiak, Königheim (25 Jahre).
Separate Ehrungen erhielten WEG-Verwalterin Petra Klein für ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum, Hanspeter Fernkorn für 40-jährige Mitgliedschaft, davon 22 Jahre als Aufsichtsrat, Bürgermeister a.D. Klaus Kornberger für 20-jährige Tätigkeit als Aufsichtsrat und nebenamtlicher Vorstand sowie Thomas Ludwig für 25 Jahre Aufsichtsratsengagement.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung informierte die Bad Mergentheimer Notarin Natascha Both in einem Vortrag über Vorsorge- und Generalvollmacht sowie Patienten- und Betreuungsverfügung.
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