Igersheim/Neuses. Sechs Stunden lag ein verunglückter Pkw am Samstagabend im Wald (die FN berichteten) oberhalb von Neuses. Die Feuerwehr rückte erst gegen Mitternacht aus, die Polizei war schon früher informiert und suchte die flüchtigen Insassen.
Der Bericht der Polizei-Pressestelle versucht Licht ins Dunkel der Abläufe am Samstagabend zu bringen. Die FN hakten nach. Nach einem Unfall zwischen Neuses und Harthausen flüchteten die beiden Insassen bis nach Bayern. Eine Zeugin informierte gegen 18.30 Uhr die Polizei, dass sie auf der Kreisstraße 2848 ein auf der Seite liegendes Fahrzeug (VW Passat) ohne Fahrer am Waldrand zwischen Bäumen entdeckt habe. Eine eintreffende Streife überprüfte die Angaben und stellte fest, dass der VW von der Straße abgekommen war, einen Leitpfosten überfuhr und schließlich auf die Seite kippte. Die Insassen müssen sich daraufhin selbstständig aus dem Fahrzeug befreit und die Unfallstelle verlassen haben, so die Polizei, ohne sich um die Folgen zu kümmern.
Überprüfungen zum Halter des Fahrzeugs führten schließlich nach Bayern, doch auch die Ermittlungen von Kollegen des Polizeipräsidiums Unterfranken führten zunächst nicht zum Auffinden der Personen. Diese riefen einige Stunden später schließlich aus dem bayrischen Oesfeld (Markt Bütthard) selbst den Rettungsdienst, um sich wegen aus einem Verkehrsunfall resultierenden Verletzungen behandeln zu lassen. Der 35 Jahre alte Mann und die 40-jährige Frau wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Frau wurde schwer verletzt, der Mann erlitt nach ersten Erkenntnissen leichte Verletzungen.
Da beide alkoholisiert waren, aber zunächst nicht klar war, wer am Steuer des Fahrzeugs saß, mussten beide Personen eine Blutprobe abgeben. Der 35-Jährige bedrohte und beleidigte zudem die eingesetzten Beamten. Er wird sich nun auch wegen dieser Vorwürfe verantworten müssen.
Zur Höhe der beim Unfall entstandenen Schäden, können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Wie die beiden Fahrzeuginsassen nach Bayern gelangten, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen, so die Polizei.
Zur Kommunikationspanne zwischen der Polizei und der Rettungsleitstelle beziehungsweise der Feuerwehr, die erst sechs Stunden später zum Einsatzort eilte und niemanden vorfand, war am Montag keine eindeutige Klärung möglich. Die Polizei teilte lediglich mit, dass man bereits um 18.40 mit der Integrierten Leitstelle ersten Kontakt in diesem Fall hatte und später noch einmal.
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