Bad Mergentheim. Vor Weihnachten kontrollierte das Ordnungsamt und vor wenigen Tagen auch die Polizei – die Fahrzeugbewegungen auf dem Deutschordenplatz und vor dem Tor des Deutschordensschlosses. Denn immer noch missachten viele die „neue Fußgängerzone“ in diesem Bereich.
„Die Teilsperrung des Gänsmarktes ist zementiert. Der Deutschordenplatz wird dicht gemacht. Und Tempo 20 in der Altstadt ist gesetzt“ – für all das fanden sich Mehrheiten Ende Oktober im Gemeinderat.
Anfang Dezember vermeldete unsere Zeitung dann, dass viele Fahrzeuge die neuen Regeln (Durchfahrtsverbot) am Deutschordenplatz noch ignorieren und die Einzelhändler das Ganze insgesamt kritisch sehen. Dankbar zeigte sich die Geschäftswelt, dass immerhin die vier Parkplätze an der Schlossmauer „gerettet“ wurden und damit erhalten bleiben.
Beim Gänsmarkt bleibt es bei der bisherigen Teilsperrung. Aktuell rückt die weitere Gestaltung des Platzes in den Mittelpunkt. Eine Online-Bürgerbefragung fand statt (wir berichteten). Bereits Ende März legte der Gemeinderat mit 26:8-Stimmen die dauerhafte Teilsperrung des Gänsmarktes fest. Eine Durchfahrt nach Norden, in die Härterichstraße, soll es nicht mehr geben.
Eine der Hauptverkehrsachsen in Bad Mergentheim ist die Herrenwiesenstraße und genau das ist ein großes Problem – vor allem für Fußgänger, Kinder und Radfahrer. „Über 50 Anwohner-Familien reicht es“, meldeten die FN Mitte Juli. Die Kommunalpolitik solle nun zügig handeln und nicht weiter zuwarten, hieß es. Ab Ende August war es dann soweit und die Stadt setzte neue Tempo-Begrenzungen in diesem Bereich fest, „um für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen“. Zwischen den Kreisverkehren Riedstraße und Wolfgangstraße gilt seitdem dauerhaft Tempo 30. Auf dem langen Teilstück zwischen dem Kreisverkehr Riedstraße und der Einfahrt in die Max-Eyth-Straße reduzierte die Stadt die Höchstgeschwindigkeit „aufgrund von Straßenschäden“ auf 40 km/h.
Nicht durchsetzen konnte sich dagegen eine Anwohner-Initiative in der Saarbrückener Straße, die forderte dort eine Anlieger-Zone einzurichten.
Für Gesprächsstoff sorgte zudem dieses Jahr einige Wochen lang der Verkehrsknoten B 19/B 290 am Stadtrand. Die Erneuerung der Ampelanlage und die Fahrbahndeckensanierung sorgten für große Umleitungen, Staus und etlichen Schleichverkehr.
Dass dies nur ein Vorgeschmack war, auf das was noch kommt, dürfte dabei allen klar sein – denn der große Umbau dieses Knotens steht laut den politisch Verantwortlichen in ein paar Jahren auf der Agenda, als letzter Teil der „Südumgehung“, die übrigens seit Oktober 2014 in Betrieb ist.
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