Rosenmontagsball

Halle zum Toben gebracht

Eubigheimer „Boachscheißer“ glänzen einmal mehr mit einem bunten Programm

Von 
Barbara Englert
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Eubigheim. „Was für eine geile Zeit!“ – zu diesem Hit und vielen anderen tobte die gefüllte Turn-und-Festhalle beim Rosenmontagsball der Eubigheimer „Boachscheißer“.

Gestartet wurde mit einem Videoclip der drei Vorsitzenden Felix Dötter, Marie Dötter und Leon Strenkert. Sie warfen die Frage auf, ob das langjährige Moderatorenteam Jennifer Lang und Carsten Kistner überhaupt noch fit, lustig und sexy genug sei, um durch das Programm zu führen. Daher wurde ein Trainingsplan auf die Beine gestellt inklusive Joggen, Schnapstrinken, Witze-Seminar und Tanzeinlage, der die beiden schließlich erfolgreich auf den Rosenmontag vorbereitete. Das närrische Dreigestirn begrüßte neben dem gespannten Publikum auch das bewährte Duo.

Die Bühne verwandelte sich in ein Urlaubsparadies, als die beiden Animateurinnen des Clubs „Kaka el Aqua“, Emma Wittmann und Fiona Scherer, zu Partygymnastik aufriefen. Mit ihrem Kollegen Hans-Peter Scherer plauderten sie mit viel Witz Insiderwissen über das Urlaubsverhalten verschiedenster Eubigheimer aus und brachten mit ihren Übungen Bewegung in die Halle.

Verwirrte Moderatoren

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Als nächstes zeigten sich die Moderatoren verwirrt: Ein Gardetanz stand auf dem Programm? Hatte man die Gruppe aus Schweinberg nicht zu späterer Stunde geladen? Doch sprangen kurz darauf die rotweißen Kostüme dreier verschiedener Gardeteams auf die Bühne. Hatte doch tatsächlich jeder der drei Vorsitzenden ein anderes Tanzmariechen-Duo gebucht, so dass ein Tanzbattle entbrandete.

Während die beiden professionell ausgebildeten und gelenkigen Mädels (Mia-Maria Scherer und Lisa Wagner) einen typischen Gardetanz auf die Bühne brachten, zeigte das artistische Team (Linda Dünzl und Ann-Kathrin Zimber) mehr oder weniger elegante Hebefiguren wie die „Kreischende Krähe“ oder den „Doppelten Durchblick“. Die letzte Gruppe (Marie Dötter und Eva-Maria Geiger) brach dagegen völlig mit den Erwartungen einer gewöhnlichen Garde und tanzte modern zu Apache 207. Allerdings gilt 2024 „Teamwork makes the dream work“, so dass zum Schluss alle einen gemeinsamen Gardetanz aufführten.

Musikalisch ging es weiter, als Dirigent Dirk Gent (Matteo Simonides) der neugegründeten Musikkapelle des FC seine erste Probe abhielt. Mit dabei waren auch Klothilde (Simone Strenkert) und Astrid (Constanze Frodl), die die meiste Zeit mit Quatschen beschäftigt waren, Vollblutmusiker Johann Torben Amadé von und zu Paukenschlag, genannt Hans (Emil Rotter), sowie Lumpi (Sven Dünzl), Richard (Ralf Hefner) und Ernst (Marco Offner), die sich im Sportheim zum Besuch der ersten Probe überreden ließen. Zudem erschien der eingekaufte schottische Musiker Scott McNugget (Bernhard Offner) mitsamt Dudelsack. Doch erwies sich neben den vielen Amateuren auch dieser nicht als musikalisches Talent, so dass der penible Dirigent zu verzweifeln drohte.

Allerdings fielen ihm nun die Abwasserrohre beziehungsweise Boomwhackers auf, die Lumpi noch von der Arbeit auf dem Bau dabei hatte, und schon performte die Kapelle Hits wie „Schatzi, schenk mir ein Foto“, „YMCA“ und „Böhmischer Traum“, wobei auch Saxofon und Querflöte zum Einsatz kamen.

Die Glieder ausgeschüttelt

Nachdem das Publikum bei einer Tanzpause, gestaltet von Werner Schifferdecker, die Glieder ausschüttelte, entführte die Männertanzgruppe aus Waldstetten in ein gallisches Dorf und stellte mit akrobatischen Kunststücken den Kampf zwischen Asterix, Obelix und den Galliern gegen die Römer dar. Lagerfeuer und Bäume verwandelten die Bühne in das Dschungelcamp der Show „Ich bin ein Scheißer, holt mich hier raus“. Moderator Dirk Bach (Katharina Hilscher) stieg aus dem Sarg und wurde sogleich von Gaby aus der Regie (Annika Dötter) auf den neusten Stand gebracht: Eine neue Staffel stand an und die Kandidaten warteten darauf, vorgestellt zu werden. So erwarteten Prolet Schérome (Falk Dötter), Buchstabierkönig Cedric (Felix Dötter), Bauer Franz Josef (Leon Strenkert) und Beauty-Queen Nancy (Marie Dötter) verschiedenste Dschungelprüfungen. Von Eimern voller Krabbeltiere über Kamelblut-Schlürfen bis hin zum Bärenhirn-Snack – die Teilnehmer wurden vor harte Proben gestellt, womit sie sich jedoch nach und nach Utensilien für ihr Luxus-Klo verdienten. Nach sehr kurzer Anrufphase wurden schließlich alle vier verdientermaßen zu Dschungelkönigen gekürt.

Die Bühne glitzerte Rot-Weiß, als nun die echte Garde aus Schweinberg flott über die Bretter fegte und in den Spagat sprang.

Wie es auf dem Landratsamt zugeht, zeigte ein Duo, das unterschiedlich nicht sein könnte. Die ländlich derbe Elsbeth Schmittinger (Jennifer Lang), eigentlich unterwegs, um den bisher „schwarzen“ Bulldog anzumelden, übernahm kurzerhand das Telefon eines überkorrekten Beamten (Dominik Lang), bis der Geduldsfaden des „trägen Trägers des Staates“ riss.

Die Halle tauchte ab in eine schillernde blau-grüne Unterwasserwelt, als die „Dancing Moskitos“ aus Königshofen die Bühne fluteten. In den „Bann der Sirene“ gerieten dabei drei mutige Seefahrer, die den zahlreichen Nixen hoffnungslos erlagen.

Passend zum Super Bowl, organisierte FC-Vorsitzende Maximiliane Merkert (Barbara Englert) den Eubigheimer Fußballern (Felix Dötter, Michael Dötter, Felix Englert, Lukas Schwarz, Leon Strenkert) einen privaten Football-Coach (Falk Dötter), um die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. So wurde das Team kurzerhand zu den „Eubigheimer Dammbibern“, musste statt Toren Field Goals schießen und Spielzüge mit dem eierförmigen Football üben.

Auf die Bühne gestolpert

Unterdessen stolperte immer wieder ein verwirrter Eubigheimer (Gregor Englert) auf die Bühne – mal auf der Suche nach dem Bücherzirkel, mal nach dem Motorsägenlehrgang, jedoch stets am falschen Ort zur falschen Zeit. Als die Dammbiber endlich ihren Spielzug gemeistert hatten, fehlte nur noch eines für eine echte Mannschaft: Cheerleader. So performten Eva-Maria Geiger und Lisa Wagner mit den Fußballern einen akrobatischen Tanz, der typisch amerikanischen Footballern würdig war.

Zum Finale erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt, als Bernhard Offner und Heinz Wagner „Was für eine geile Zeit“ und „Steh auf, mach laut, mach richtig Lärm“ gemeinsam mit allen „Boachscheißern“ und dem „besten Publikum aller Zeiten“ sangen.

Der Abend klang mit Tanzmusik von Schifferdecker und dem ein oder anderen Bargetränk aus, so dass sich Akteure wie auch Zuschauer bereits darauf freuen, wenn es wieder heißt: „In Eubigheim ist Faschenacht, da wird gesungen, geherzt und gelacht.“

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