Infrastruktur - Familie erhebt auch gegen den Bauantrag des Unternehmens Einwände

Ahorn kämpft weiter für Kärcher

Seit Montag liegt der Bebauungsplan für die Ansiedlung der Firma Kärcher in Buch erneut aus, diesmal bis einschließlich 26. August. Gegen den Bauantrag wurden über einen Rechtsanwalt Einwände erhoben.

Von 
Sabine Holroyd
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So soll die Kärcher-Niederlassung in Buch, die mittlerweile zu einem 17,5-Millionen-Euro-Projekt angewachsen ist, aussehen. © Kärcher

Buch. Die Firma Kärcher will sich aus Gissigheim zurückziehen und eine neue Niederlassung in Buch bauen. Über 100 Arbeitsplätze würden damit in der Region erhalten bleiben. Der Bebauungsplan für das Gelände im Gewerbegebiet „Frühmesser“ in Buch war vom 6. April bis 7. Mai öffentlich ausgelegen.

Per Anwalt hatte eine Familie daraufhin den Antrag gestellt, dieses Bebauungsplanverfahren einzustellen. Als Gründe dafür waren unter anderem „materielle Rechtsfehler“ angeführt worden, außerdem sei die Ansiedlung „in einem hochverdichteten Gewerbegebiet ungeeignet und ein solches Großprojekt in diesem Raum unverträglich“. Die Gemeinde Ahorn beauftragte daraufhin einen Anwalt mit der juristischen Begleitung des Verfahrens (wir berichteten).

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In der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause hatte Diplom-Ingenieur Edgar Kraft vom Büro Walter und Partner den Sachverhalt vorgestellt und gesagt: „Wir planen ein Gewerbegebiet neben einem Gewerbegebiet. Die Festsetzungen sind weitgehend identisch, das heißt, alle wie in einem solchen Gebiet üblich vorgegebenen Ein- und Abgrenzungen werden nicht überschritten.“

In der Summe, so Edgar Kraft weiter, hätten alle Behörden in der Offenlegung keine relevanten Bedenken gegen die Aufstellung des Bebauungsplans als Voraussetzung für die Umsiedlung von Kärcher geäußert.

Doch was genau hat der Hersteller von Reinigungsgeräten und -systemen aus Winnenden in Buch vor? Und warum fiel seine Wahl auf den Ortsteil von Ahorn?

17,5-Millionen-Euro-Projekt

„Ein entscheidendes Kriterium ist die verkehrsgünstige Lage. Das neue Service Center in Ahorn wird mit zwei nahe gelegenen Autobahnanschlussstellen der A 81 sehr gut angebunden sein“, so der Vorstandsvorsitzende Hartmut Jenner in einer Pressemitteilung. Darin informierte er weiter: „Der Erwerb des Grundstücks und die damit verbundene Investition in Höhe von 17,5 Millionen Euro ermöglichen es uns, Arbeitsplätze in einem für uns wichtigen Geschäftsfeld langfristig in der Region zu sichern.“ Das neue Service Center sei zuständig für die Wartung und Reparatur von Produkten aus zehn europäischen Ländern. Dabei kämen moderne IT-Strukturen zum Einsatz, die Durchlaufzeiten für Reparaturen und den Verwaltungsaufwand in erheblichem Maße reduzieren.

Die 80 Mitarbeiter des Service Centers Gissigheim würden an der Konzeption der modernen Räumlichkeiten und Gebäude beteiligt. Die Planung sehe unter anderem eine Ideenwerkstatt vor, in der die neuen Arbeitsplätze zunächst eingerichtet werden, um anschließend von den Mitarbeitern auf ihre Vorteile geprüft zu werden.

Darüber hinaus würden sämtliche Teilbereiche des neuen Service Centers in Ahorn „neu und auf Grundlage moderner Standards“ geplant – vom Wareneingang über die Lagerhaltung und Reparaturen bis hin zum Versand.

Der Spatenstich hätte eigentlich im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen sollen. Auf Anfrage der FN sagte Bürgermeister Benjamin Czernin, dass bereits sein Vorgänger Elmar Haas und auch er „sehr viele Gespräche“ mit dieser Familie geführt hätten.

Jedoch habe sie nun auch Einwände gegen den Bauantrag erhoben.

Czernin: „Wir werden als Gemeinde weiter für die Ansiedlung von Kärcher kämpfen und alles in unserer Macht Stehende dafür tun, denn auch die Gespräche mit den Bürgern nach dem Bericht in den Fränkischen Nachrichten haben mir deutlich gezeigt, dass die Bevölkerung von Ahorn hinter der Ansiedlung steht. Es wäre unbegreiflich, wenn so viele Arbeitsplätze in unserer Region wegfallen würden.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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