Hirschbräu Hirschlanden

Prosit auf eine Erfolgsgeschichte

15-Jahr-Jubiläum von „Hirschbräu“ und zehn Jahre Brauerei-Patenschaft wurden gefeiert

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Feier bei Hirschbräu mit (von links) Roland Andre, Steffen Kreuzer (Distelhäuser Brauerei), Alois Gerig, Bürgermeister Ralph Matousek, Ortsvorsteher und Braumeister Martin Herrmann, MdB Nina Warken und Landrat Dr. Achim Brötel. © Helmut Frodl

Hirschlanden. Eine besondere Feier fand in der Brauereigaststätte statt. Anlass hierfür war das 15-jährige Jubiläum von „Hirschbräu“ und zehn Jahre Brauerei-Patenschaft. Ortsvorsteher und Braumeister Martin Herrmann begrüßte in „kleiner Runde“ in der Brauereigaststätte die Bundestagsabgeordnete Nina Warken (Tauberbischofsheim), die beiden Bierpaten Landrat Dr. Achim Brötel und Geschäftsführer Roland Andre von der Distelhäuser Brauerei, Braumeister der Paten-Brauerei, Bürgermeister Ralph Matousek, Mitglieder des Hirschbräuteams und Helfer der Gaststätte.

Nach dem Spruch „Hopfen und Malz – Gott erhalt’s“ gab es erstmals einen kräftigen Schluck des eigens gebrauten süffigen Jubiläumsbieres. In einem kleinen Rahmen wolle man, so Herrmann, dieses Jubiläum begehen. Er freue sich, dass die Brauerei und auch die Gaststätte nach der langen Corona-Pandemie, wo es viele Einschränkungen und Verbote gab, noch existiere und be-dankte sich bei den beiden Bierpaten für deren lange Partnerschaft, die bisher so gute Früchte getragen habe.

Mehr als 120 000 Euro investiert

In seinem kurzen Rückblick ging Herrmann auf die Gründung des Projektes ein, das eine nicht zu erwartende Erfolgsgeschichte für das kleine Dorf Hirschlanden wurde. Er und auch die Brauer haben in den letzten 15 Jahren viel erlebt. Es war eigentlich nie geplant, dass dieses Projekt so groß wird, denn man wollte eigentlich nur einen Ersatz für die 1989 geschlossene Dorfkneipe „Pfeifferhannes“.

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Schnell war klar, dass ein 75 Liter Braukessel zu klein ist. Es wurde dann eine 150 Liter fassende neue Brauanlage gekauft. In die Ertüchtigung des Gebäudes, dem ehemaligen Rathaus, wurden mehr als 120 000 Euro investiert. Dies war viel Geld und wurde ausschließlich von der Dorfgemeinschaft aufgebracht.

Nachdem die erste Anlage schnell an ihre Grenzen gestoßen ist, wurde in eine zweite Anlage, ebenfalls mit einer Fassung von 150 Litern investiert. Mit den beiden 150er Anlagen konnten zwar 300 Liter pro Sud produziert werden, doch auch dies Menge war deutlich zu gering, denn die Nachfrage stieg erheblich an. „Hirschbräu“ ist mit alten Biersorten, die mit Ur-Getreide gebraut wurden, zu einem Renner geworden.

Deshalb wurde in die jetzige 500-Liter fassende Brauanlage investiert, die 128 000 Euro kostete, um die Nachfrage des süffigen Bieres „aus Herschlanne“ befriedigen zu können. Diese steten Neuanschaffungen zeigen, so Herrmann, dass sich das Projekt „ausgezeichnet“ entwickelt hat. Neben den vielen und immer gut besuchten Vereinsfesten wurde in Hirschlanden ein kleiner Fremdenverkehrsmagnet geschaffen. Vom SWR wurde Hirschbräu als „beste Dorfgaststätte“ gekürt. Insgesamt wurden fünf Fernsehbeiträge über das Projekt ausgestrahlt und die Biere unter die besten der Craftbier-Brauereien in Baden-Württemberg gekürt.

Es ist „unglaublich“ was wir erreichen durften, sagte Herrmann, und das sei auch dem engagiert mitarbeitenden Team, wie auch dem früheren MdB Alois Gerig, Landrat Dr. Achim Brötel und Braumeister Roland Andre in besonderer Weise zu verdanken. Der Spaß an der Sache ist bei den Bierbrauern der ersten Stunde auch heute noch vorhanden, denn sie üben die Tätigkeit mit Leib und Seele aus. Zwischenzeitlich sind zwei junge Männer ins Brauteam gekommen, so dass hier die Zukunft gesichert ist. Die Bierqualität werde auch von den Profis als „herausragend“ bezeichnet.

Von Projekt beeindruckt

MdB Nina Warken sagte, sie sei von diesem Projekt sehr beeindruckt und es trägt auch dazu bei, dass das Brauhandwerk vor Ort an die jüngere Generation weitergegeben wird. „Es ist toll, was nach der Idee vor 15 Jahren hier entstanden ist. In diesem multi-funktionalen Konzept wird nicht nur Bier gebraut, sondern in der Ausstellung sind viele Fundstücke aus der Brauereigeschichte der gesamten Region zu sehen“, so Warken. Die Bundestagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von der Ehrenamtlichkeit, die hier vor Ort geleistet wird.

Landrat Dr. Achim Brötel führte aus, „Hirschbräu“ wächst und gedeiht, bleibt sich im Kern aber trotzdem treu – und das ausschließlich mit regionalen Zutaten. Vor allem aber habe „Hirschbräu“ den Gemeinschaftsgeist im Ort ganz entscheidend beflügelt - und das noch dazu im Rahmen einer zweifelsohne in jeder Hinsicht vorbildlichen Bürgeraktion. Das ehemalige Rathaus wurde aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Mit der Brauereigaststätte ist heute ein Treffpunkt für alle Generationen geschaffen worden.

Nach einem weiteren Schluck des Jubiläumstrunks überbrachte Braumeister und Bierpate Roland Andre die Grüße der Distelhäuser Brauerei. Wenn man auf die Anfänge dieses Projekts zurückblicke, habe er dafür eine große Bewunderung, denn es sei immer größer geworden und hat sich enorm weiterentwickelt. Er habe dieses kommunale Projekt in den letzten Jahren gerne als Bierpate unterstützt. „In den all den Jahren wurde die Qualität des Bieres stets weiterentwickelt und es ist absolut hervorragend“ so Roland Andre. Braumeister Martin Herrmann bedankte sich für die lobenden Worte und lud anschließend zu einem Weißwurstfrühstück ein.

Die Hirschbräu-Gaststätte ist jeden Samstagabend geöffnet und ein echter Besuchermagnet. Die Gäste kommen aus der gesamten Region aber auch aus Berlin, Köln, München oder Hamburg, um das hervorragende Bier zu genießen und deftig zu essen. Da fast immer alle Plätze im Vorfeld ausgebucht sind, sollten Interessierte vor einem Besuch immer reservieren. F